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Kunterbuntes 7/10
Januar 2007
Das ist Bielefeld
Dieses wunderschöne Großstädtchen im Herzen Ostwestfalen-Lippes ist die größte Stadt in ihrer Region. Sie ist seit 1973 die einzige kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Detmold und liegt im nordöstlichen Teil von Nordrhein-Westfalen. Der Teutoburger Wald teilt die Stadt in zwei nicht ganz gleich große Hälften.
Besonders zu erwähnen ist die Sparrenburg. Dieses Wahrzeichen Bielefelds liegt auf einem Berg im Teutoburger Wald. Sie wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die Grafen von Ravensberg erbaut und diente sowohl als Bastion als auch als Verwaltungsmittelpunkt. Sie wurde ständig belagert, aber niemals eingenommen. Bielefeld selbst wurde im Jahre 1214 gegründet. Ende des 15. Jahrhunderts trat Bielefeld der Hanse bei. Zwar hatte sie keine herausragende Stellung, ihre Geschäftsbeziehungen reichten jedoch bis in das russische Nowgorod. Im 17. Jahrhundert begann der Aufstieg des Leinengewerbes. Dieser Wirtschaftzweig war neben der Garn- und Stoffproduktion bis über die Industrialisierung hinaus in der Stadt sehr erfolgreich.
Mit der Machtergreifung Hitlers im Januar 1933 hielt der Nationalsozialismus Einzug in die Stadt. Wie anderenorts auch, bestimmten nun braune Uniformen und Hakenkreuze das Stadtbild. Während der Pogromnacht 1938 brannte die jüdische Synagoge in der Turnerstraße. Viele der 900 in Bielefeld lebenden Juden wurden bis 1945 in Konzentrationslager verschleppt und dort getötet. Obwohl Bielefeld im 2. Weltkrieg nur eine sehr geringe militärische Bedeutung hatte, wurde es während des gesamten Krieges Ziel permanenter alliierter Bombenangriffe. Den schwersten Angriff erlebte es am 30. September 1944. Allein bei diesem Angriff wurden über 600 Zivilisten getötet.
Foto: Jens Bretthauer
Die Neustädter Marienkirche ist im Stadtbezirk Mitte zu finden
Nach der Befreiung durch die Amerikaner am 4. April 1945 hatte man die Wahl. Entweder baute man die Stadt historisch  neu  auf,  oder  man  wagte  die  moderne  Neu-
Foto: Jens Bretthauer
Die Sparrenburg ist das Wahrzeichen Bielefelds
gestaltung. Man entschied sich für die zweite Variante und so kam es, dass Bielefeld ein völlig neues Gesicht bekam, das Gesicht von heute. Nur sehr wenige alte Gebäude blieben erhalten, wie z.B. der Hauptbahnhof, der Ringlokschuppen oder das alte Rathaus. Dennoch gelang es den Architekten der Nachkriegszeit, ein Stadtbild zu schaffen, welches alte Traditionen mit modernster Architektur in einen harmonischen Einklang brachte. Ständig kamen neue Gebäude und Bauprojekte hinzu. Die Kunsthalle (1968), die Stadthalle (1990) oder die Seidensticker Halle (1993) sind nur einige wenige Beispiele.
ZAHLEN und FACTS
Mit der Modernisie-rung des Bielefelder Hauptbahnhofs rund um die Jahrtausend-wende entstand aus einem ehemaligem Industriegebiet das sog. Neue Bahnhofs-viertel, welches bei Tageslicht nicht viel hermacht und irgend-wie ausgestorben erscheint. Doch sobald sich die Sonne zum Abend hinter dem Horizont zurückzieht, erwacht dieses Viertel zu einer glitzernden und faszinierenden Partymeile. Ein CinemaxX-Kino, eine Kegelbahn, die Großdiskothek „Nachtarena“ sowie zahlreiche Restaurants, Bistros und Cafes machen diese sog. Neue Mitte zu einem besonders attraktiven Anziehungspunkt, besonders in lauwarmen Sommernächten.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 12 · © 2003 - 2007 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe