Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2371. Die USS Voyager
macht sich auf, um den Delta-Quadranten, einen völlig unbekannten
Teil unserer Milchstraße, zu erforschen. Allerdings nicht so ganz
freiwillig, denn die eigentliche Mission war das Aufspüren eines
rebellischem Marquis-Schiffes und die Gefangennahme der Besatzung.
Beide Schiffe werden von einem außerirdischen Wesen, dem sog. Fürsorger,
über 70.000 Lichtjahre an das andere Ende der Galaxie geschleudert.
Da die Rückkehr zur Erde selbst mit max. Warpgeschwindigkeit über
75 Jahre dauern würde, raufen sich nun beide Crews zu einer Sternenflotten-Crew
zusammen, um gemeinsam einen Weg zurück zu finden.
Startrek - Raumschiff Voyager ist die vierte Serie in der Startrek-Reihe. Sie befasst
sich nach Deep Space Nine wieder mit dem altbewährten Thema, nämlich
mit einem Schiff durch den Weltraum zu fliegen, um diesen zu erforschen.
Viele neue Spezies erwarten den Zuschauer, wie z.B. die mächtigen
und alles jagenden Hirogen, die Kazon, die in einzelnen Sekten leben
und sich zum Teil gegenseitig bekämpfen, den Vidiianern, die ständig
neue Organe benötigen, um zu überleben oder die handelsfreudigen
Talaxianer. Zum allerersten Mal in einer Startrek-Serie nimmt eine
Frau den Platz des Kommandanten ein. Cap. Kathryn Janeway wird gespielt
von Kate Mulgrew. Ihr zur Seite stehen u.a. der ehemalige Marquis-Chef
Chakotay (gespielt von Robert Beltran), die Chefingenieurin B’Elanna
Torres (gespielt von Roxann Biggs-Dawson) und ihr langjähriger vulkanischer
Weggefährte und Sicherheitschef Lieutenant Commander Tuvok (gespielt von Tim Russ).
Doch Cap. Janeway muss immer wieder improvisieren.
Sie hat, anders als Kirk oder Picard, keine hochwertig ausgerüstete
Elitecrew zur Verfügung und kann auch nicht mal grad an eine Sternenbasis
andocken, um Nahrung oder sonstige Ressourcen aufzunehmen. Dennoch
werden auf dem Nachhauseweg die Prinzipen der Sternenflotte bewahrt.
Man erforscht unbekannte Raumanomalien und versucht friedlichen
Kontakt zu fremden Spezies aufzubauen und sich nicht in deren Angelegenheiten
einzumischen. Doch diese Doktrin bringt immer wieder Schwierigkeiten
und Gefahren mit sich und so manches Mal werden Möglichkeiten vertan,
vorzeitig in das Gebiet der Föderation zurückzukehren. Zwar sterben
in der Serie weitaus weniger Besatzungsmitglieder als in den Startrek-Serien
zuvor, doch ist der Tod eines jeden Crewmitgliedes ein schmerzlicher
Verlust, der irgendwie ersetzt werden muss. So kommt es, dass nach
und nach weitere Personen aus dem Delta-Quadranten zur Voyager-Crew
hinzukommen. Neelix, der sympathische und redselige Schiffskoch
ist zusammen mit seiner Freundin Kes von Anfang an mit dabei. Neelix,
gespielt von Ethan Phillips, findet sich in diesem fremden Teil
der Galaxie gut zurecht und so übernimmt er auch weitere Aufgaben
als Erkunder, Botschafter und "Moraloffizier", dessen Tätigkeit vor
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allem darin besteht, stets ein offenes Ohr für die Sorgen und
Probleme der Besatzung zu haben. Kes, gespielt von Jennifer Lien,
ist eine gebürtige Ocampa, die eine allgemeine Lebenserwartung von
nur 9 Jahren hat. Die äußerst neugierige und versierte Kes hilft
Neelix bei der der Zubereitung der Nahrung und macht sich außerdem
in der Krankenstation nützlich, um das medizinisch-holografische
Notfallpogramm (kurz MHN), gespielt von Robert Picardo, zu unterstützen.
Zur Mitte der Serie hin entwickelt Kes eine höhere Bewusstseinsebende und sieht
sich gezwungen, die Voyager zu verlassen. Sie wird durch Seven of
Nine ersetzt. Seven, gespielt von Jeri Ryran, war zuvor eine Angehörige
der Borg, welche äußerst feindselig ist. Die Borg sind eine kybernetische
Rasse mit einem kollektiven Bewusstsein. Sie streben stets nach
Perfektion und Effizienz, das macht sie äußerst gefährlich. Ihren
Fortbestand sichert sie dahingehend, dass sie Angehörige anderer
Spezies assimiliert und sie somit dazu zwingt für sie zu arbeiten.
Auf diese Weise bemächtigen sie sich auch fremder Technologien.
Der Voyager-Crew gelingt es Seven aus dem Borg-Kollektiv zu befreien.
Zunächst fällt es Seven sehr schwer, sich in die Besatzung zu integrieren.
Da sie bereits als 8-jähriges Mädchen von den Borg assimiliert wurde
(damals war sie mit ihren Eltern auf einer Forschungsmission unterwegs
als die Borg sie entdeckten) verbrachte sie ein Großteil ihres bisherigen
Lebens als Borg. Doch mit der Zeit lernt sie was es heißt, ein Mensch
zu sein. Ihr Streben nach Perfektion und ihre effektive Vorgehensweise,
so wie sie es von den Borg gelernt hatte, setzt sie nun ein, um
die Voyager-Crew auf ihrem Nachhauseweg zu unterstützen. Es ist
wunderbar mit anzusehen, wie Seven, ebenso wie das MHN, welches
ursprünglich nur ein medizinisches Pogramm für den Notfall war,
menschliche Facetten entwickeln.
Und auch sonst ist diese Serie
äußerst vielseitig. Action und Spezialeffekte fehlen in dieser Serie
genauso wenig wie zwischenmenschliche Beziehungen, Affären und Humor.
Die Serie hat viele Eigenschaften einer Telenovela. Manchmal sind
Geschichten mit dem Abschluss einer Folge nicht richtig zu Ende
erzählt. Sie ziehen sich dann wie ein Faden durch die nachfolgenden
Episoden. Auch die einzelnen Charaktere entwickeln sich von Folge
zu Folge stets weiter und gewinnen bzw. verlieren charakteristische Eigenschaften.
Gut anzusehen ist die Serie allemal. Ein bunt gemischtes
Team, welches gegensätzlicher nicht sein kann, versucht gemeinsam
einen Weg nach Hause zu finden. Ob sie es jemals schaffen werden,
sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Startrek - Raumschiff
Voyager ist immer samstags um 14:15 auf Kabel1 zu sehen. Derzeit
läuft die zweite von sieben Staffeln.
CIC Video/Paramount Home Ent.; 7 Staffeln
Deutsche Erstausstrashlung : 16.01.1995
Text: Jens Bretthauer
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