Ich hass mich
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War er schon in der ersten Halbzeit auf 100 % Leistung, scheint er jetzt noch einmal verdoppeln zu wollen. Das T-Shirt wird gewechselt und für ein Lied hat er auch noch mal das Jackett getauscht, das er jedoch nicht lange tragen wird. Wer so ausgiebig performt, tanzt, singt, authentisch seine Töne lebt, schwitzt schnell durch. Eine Flasche Wasser sorgt kurzfristig für Abhilfe. Eine Erfrischung für die Kehle, für seinen Körper eine kurze Dusche und für seine Fans in den ersten Reihen auch. Die Flasche schleudert er kraftvoll ins Publikum, gefährlich knapp vorbei an ein paar Köpfen, irgendwo in die Menge. Daniel scheint in der Pause seine Energiereserven komplett aufgeladen zu haben.

Auch seine Spontaneität hat Daniel nicht hinter der Bühne gelassen. Beim Song "Rebell" angelt er sich ein Handy aus der Menge, an dem ein daheimgebliebener "Kübihase" das Konzertgeschehen live verfolgen darf. "Ich bin ein Rebell" singt er laut ins Handy, beginnt ein Gespräch mit dem Mädchen am Telefon. Offensichtlich ist dort am anderen Ende der Leitung jemand sprachlos, denn Daniel flachst weiter und fragt immer wieder "Bist du noch da?" Nach ein paar Minuten wandert das Handy zurück in die Menge. Die Fans jubeln, sind dankbar und begeistert darüber, wie offen sich Daniel heute zeigt.
Seine Kritiker, die ihm immer wieder attestieren wollen, er könne nicht singen, hätten an diesem Abend ihr blaues Wunder erleben können, würden sie denn einmal
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Daniels nächste Konzerttermine
Sa. 11.03.2006 – Leipzig – Der Anker
Sa. 01.04.2006 – Passau – Dreiländerhalle Streifarena
So. 21.05.2006 – Nürnberg – Hirsch
Sa. 10.06.2006 – Mannheim – Mai Markt Club
Konzertkarten bekommt ihr über die Tickethotline 08131/277824 oder unter konzerte_positiveenergiegmbh@yahoo.de.
Die Tickets für Passau könnt ihr bei Cofo unter 01805/761111 erwerben. Auch bei Pipapo Events bekommt ihr Karten und Angebote zu Bustouren. Mehr Infos unter www.pipapo-events.deoder unter der Telefonnummer 0700/777-383687.
Jasmin De Stefano
vorurteilsfrei zuhören. Titel wie "Flugzeuge im Bauch", "Warum" und "Ich werde dich finden" sorgen nicht nur für stimmungsvolle Lichtermeere im Saal, sie zeigen auch Daniels stimmliche Entwicklung hervorragend. Seine Emotionen spiegeln sich in jedem seiner Töne wieder. Auch hier zeigt sich wieder ein stimmiges Bild zwischen authentischem Künstler, Performance und Zwiesprache mit dem Publikum.
Nach dem Grönemeyer-Titel herrscht minutenlanger frenetischer Applaus. Anerkennung aus dem Publikum. Eine winzige Handbewegung und die Mimik in Daniels Gesicht meint er als Geste der Dankbarkeit an seine Fans. Daniels Band, die österreichische Coverband "The Racers" werden im zweiten Teil des Konzerts merklich mehr beansprucht. Seine Freude am sich ausprobieren und improvisieren kostet er aus. Fordert die Musiker heraus, sich auf ihn einzulassen. Er stoppt sie, fordert auf leiser zu spielen, bremst sie.
Wer schon mehrere Küblböck Konzerte besucht hat weiß, Daniel ist Großmeister in der Erfindung des Neuen. Kein Lied hört man auf den verschiedenen Konzerten in der gleichen Version. Ob es der "Rebell" ist oder ob er den einzigen Satz, aus dem der Titel "Neue Menschen" besteht, bis zur Ekstase auslebt. Nichts bleibt wie es war. Alles verändert sich. Das Leben fließt. Auch Daniel Küblböck verändert sich. Und das mit einer bewundernswerten, fast schon rücksichtslosen Konsequenz.
Für seine Fans heißt das, sich mit entwickeln, nicht an dem Daniel festklammern, den sie vor drei Jahren bei DSDS kennengelernt haben. Sich überzeugen lassen, von einem großartigen Entertainer. Auch Olivia Jones ist zum Schluss des Konzerts sichtlich begeistert. "Du machst das ganz großartig und deine Fans sind auch der Hammer! Ich bin jetzt auch ein Faniel!" ruft sie begeistert auf die Bühne. Kommt noch einmal nach oben um Daniel zu umarmen. Man erkennt zwischen all dem Witz und Charme dennoch die ehrliche Anerkennung.
In knapp drei Wochen, am 11. März, heißt es wieder "Ich hass mich". Ein weiteres Konzert dieser Reihe, diesmal in Leipzig. Und jedem Konzertbesucher sei angeraten, lasst euch auf den Künstler ein, lasst ihn sein wie er ist. Dann kann er euch auch in Zukunft noch sehr viel geben.
Nico Lang · Fotos: Hartmut Tamcke, Nicky Gruber
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