Auch dieses Mal wollte ich wieder mit Faniels zusammen Sylvester feiern. Die
Frage nach dem „wo“ brauchte ich nicht stellen. In Rheinland-Pfalz
gibt es eine kleine gemütliche Hütte auf einem Hügel in einem Wäldchen,
die es schon gewöhnt ist von Faniels belagert zu werden. Das hört
sich ziemlich romantisch und gemütlich an, so eine einsame Hütte
fernab von Wohngebieten, festen Straßen und anderen Menschen. Ist
es auch. Vor allem aber kann man es dort so richtig krachen lassen,
weil es ja niemanden stört – außer vielleicht die Tiere im Wald.
Wie immer wurde die Party wieder von Belladonn und Danielmania organisiert.
In den Foren wurde vorher diskutiert, wer was zu essen mitbringt,
wie man die Hütte überhaupt findet und ob Winterreifen notwendig
sind. Während die Liste im Forum über die hinauswuchs, die im vergangenen
Jahr schon Sylvester dort gefeiert haben, fiel Simoenchen plötzlich
die Sache mit den Böllern ein. Ob man da denn überhaupt knallen
könne? Nachdem ihr erklärt wurde, dass das wegen dem angrenzenden
Wildgehege nicht möglich sei, plante sie um Mitternacht zu Fuß ins
2km entfernt gelegene Dörfchen zu spazieren. Selbstverständlich
im Dunkeln. Auf Knaller kann sie gar nicht verzichten, das gehört
einfach dazu erklärte sie.
Eigentlich wollten meine Schwester Sina und ich die 400km weite
Fahrt alleine machen, konnten dann aber noch Mareike, Carolin und
Goofy dazu überzeugen mit zu kommen.
Auf einer von Schnee weißen
Straße machte ich mich also am Sylvester morgen gegen 9Uhr zusammen
mit Sina, Carolin und Goofy, der seit dem Berlin-Konzert bei uns
war, auf den Weg in Richtung Osnabrück zu Mareike. Ich hoffte ja
auf eine geräumte Autobahn, doch leider wurde ich enttäuscht! Nur
60km/h erlaubt, die linke Spur komplett gesperrt. Irgendwann waren
wir dann bei Mareike angekommen. Das Auto wurde noch mehr beladen
und auf den hinteren Sitzen wurde wegen Platzmangel ordentlich gekuschelt.
Überall lagen Schlafsäcke, Isomatten, Essen, Trinken und mehr rum.
Um knapp halb vier sind wir dann, nach ungefähr sechs Stunden Fahrt,
dank des „tollen“ Wetters endlich angekommen. Nachdem alle zur Begrüßung
erst mal ordentlich geknuddelt wurden, wurden die Mägen gefüllt.
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Später versuchten wir uns im Bleigießen. Das war gar nicht so einfach,
es dauerte ewig bis das Blei flüssig war über den kleinen Kerzen.
Mit dem Deuten hatten wir auch so unsere Probleme. Ist das jetzt
ein Apfel? Eine Spermie? Hilfe, heißt das ich werde schwanger oder was?
Je später es wurde, desto lauter wurde auch die Musik. Die ersten
tanzten, sprangen umher und freuten sich einfach riesig mit ihren
Freunden zu Daniels Musik tanzen zu können. Andere saßen draußen
um den großen Hängegrill herum und spielten Promiraten.
Besonders lustig wurde es, als Sandra sich ein Bier vom Fass nehmen wollte.
Leider flog irgendwie der Hahn vom Fass und das Bier spritze durch
die Gegend. Sandra sah aus wie ein begossener Pudel und die Männer
hatten ordentlich zu tun, um den Bierfluss zu stoppen. Da sich das
mit dem Bier ja erst mal erledigt hatte, griffen wir zum Matrosen-Gesöff
„Wodka-Ahoj“. Eine Tüte Brausepulver in den Mund, ein Pinchen Wodka
hinterher, ordentlich den Kopf schütteln bis es schäumt und dann
runterschlucken damit. Lustige Angelegenheit und mal was anderes.
Mit Wodka im Kopf wird man ja bekanntlich auch redseliger und lustiger.
So saßen dann ein paar von uns um den Grill herum und spielten „Wahrheit
oder Pflicht“ wie zu Teenagerzeiten. Aber wir sind ja alle noch
jung und fühlen tun wir uns eh viel jünger als wir sind. Dabei kam
es zu offenen Geständnissen, wilden Küssen und anderen Dingen, auf
die hier nicht näher eingegangen werden kann.
Die Zeit bis Mitternacht zog sich etwas, da wir ja schon nachmittags
mit dem Feiern begonnen hatten. Dafür hatten wir aber genug Zeit
zum tanzen. Öfters wurde Walzer geübt, der bis heute nicht perfekt
bei uns sitzt. Aber es wird ja noch genug Anlässe zum Üben geben.
Wie das am Ende des Jahres nun mal so ist, denkt man auch mal über
das vergangene Jahr oder gar sein Leben zurück. Wobei dann dem ein
oder anderen die Partylaune etwas verging, er dafür lieber alleine
draußen war und die Sterne beobachtete.
Um Mitternacht hatte fast jeder ein
Gläschen Sekt und eine Wunderkerze in der Hand. Gemeinsam zählten
wir un-seren eigenen Countdown runter, da niemand eine exakte Zeit
hatte. Wir stießen mit dem Sekt an, fielen uns in die Arme,schwenkten
die Wunderkerzen und wünschten uns,
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