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Lustiges & Satire 4/5
Februar 2006
Die sportliche Talkrunde
FB: Guten Tag alle zusammen.
VS: Der Kaiser? Ist das so ein Künstlername wie z.B. "50 Cent". Dann finde ich den aber ziemlich lasch.
DK: So ist der Spitzname sicher nicht gemeint. Und er ist auch kein Rapper.
VS (schaut gelangweilt durch die Gegend): Öde.
DK: Vanessa, das Thema ist wohl eher was für mich und Alex. Du musst dich dann heute halt mal etwas zurückhalten.
VS: L-A-N-G-W-E-I-L-I-G. Mir ist langweilig.
DK: Gib jetzt Ruhe. Vielleicht ist die nächste Talkrunde wieder eher was für dich. Jetzt zu Ihnen, Herr Beckenbauer. Was mich ja sehr...
VS (fängt leise an zu singen): Fußball ist so langweilig. Furchtbar langweilig.
Daniel Küblböck spurlos verschwunden
Daniel Küblböck spurlos verschwunden / Zeichnung: Susanne Schulz-Bouchir Seit mehreren Wochen ist Daniel Küblböck wie vom Erdboden verschluckt. Der Eggenfeldener, der als letzten offiziellen Wohnsitz Schönau angab, hat in einer Nacht- und Nebelaktion seine Koffer gepackt und ist untergetaucht. Man vermutet, dass Küblböck, der immer häufiger "inkognito" mit schwarzer Sonnenbrille unterwegs war, in Geschäfte mit der italienischen Mafia verwickelt sein könnte. Dafür spricht auch, dass er gerne Pizza isst und aufgrund familiärer Bande enge Kontakte nach Italien unterhält.
Eine völlig andere Theorie geht davon aus, er sei auf eigenen Wunsch mit Aliens im Weltall unterwegs - allerdings konnten uns diese Vermutung weder die NASA noch der russische Geheimdienst bestätigen. Eine angebliche Heirat mit der Hotelerbin Paris Hilton in Las Vegas wurde ebenfalls dementiert. Nach unbestätigten Angaben soll Küblböck vor einigen Tagen letztmalig in Nürnberg gesichtet worden sein, wo er mit einem grau-braunen Tarnanzug bekleidet, einen geheimen Unterschlupf bezogen haben soll. Unser Reporter, der mittels Fallschirm versuchte, auf Küblböcks Dachterasse zu landen, konnte leider keine weiteren Informationen liefern. Auch Kleo Küblböck ist zu keiner Stellungnahme bereit. Von Daniel Küblböck fehlt weiterhin jede Spur.
Susanne Schulz-Bouchir
Zeichnung: Susanne Schulz-Bouchir
DK: Wenn es dir nicht passt, dann geh doch.
VS (fängt an ihre Sachen zu packen): Das mache ich auch. Bis zum nächsten Mal.
AK: Dann können wir ja jetzt mal in Ruhe über Fußball reden. Ich hab ja gelesen, dass es bei einigen WM-Stadien noch Probleme geben soll.
FB: Es wird viel geschrieben, aber davon ist kaum was wahr. Unsere Stadien sind alle zu 100% in Ordnung. Stabil und belastbar. Vom Dach bis hin zum Gras.
VS (ist schon fast aus der Tür raus): Gras? Wo?
FB: Na, das Gras auf den Fußballfeldern.
VS (kommt zurück an den Tisch): Die haben da wirklich Gras?
AK: Natürlich. Hättest du dir mal ein Spiel angeschaut, wüsstest du das. Aber kommen wir doch jetzt mal zu unseren deutschen Nationalspielern.
VS (sitzt inzwischen wieder neugierig am Tisch): Ach Quatsch. Nationalspieler. Erzählen sie lieber mehr über das Gras.
FB: Kurz bevor die WM losgeht, bekommen alle WM-Stadien neues Material ausgelegt.
VS (kommt richtig ins Schwärmen): Sie meinen, da kriegt jeder frisches Gras? Wissen sie ungefähr wieviele Tüten das pro Stadion sind.
FB: Hä? Also in Tüten haben wir das noch nie gepackt. Aber es ist ne Menge und wird in einem riesigen Lastwagen geliefert.
VS (ist wie in Trance): Ich liebe Fußball.
AK (flüstert zu Daniel): Kann es sein, dass sie das Gras auf dem Fußballrasen mit etwas anderem verwechselt?
DK flüstert zurück): Lassen wir sie in dem Glauben, dann ist sie wenigstens ruhig. Und jetzt wieder zu Ihnen, Herr Beckenbauer. Viele Fans und treue Anhänger unserer Talkrunde kennen sich vielleicht gar nicht mit Fußball aus. Wir sollten da mal noch einige sportliche Details besprechen.
VS: Genau. Da fällt mir ein, dass ich schon immer mal wissen wollte, was dieses "Abseits" eigentlich ist.
AK: Also das kann ich auch erklären. Dafür brauchen wir Herrn Beckenbauer doch nicht. Das mit dem Abseits ist ganz einfach. Wenn ein Stürmer bei einem Pass durch einen eigenen Mitspieler am nächsten zum gegnerischen Tor steht, dann ist es "Abseits".
VS: Hä? Wieso das? Ich dachte, beim Fußball ist es das Ziel so nah wie möglich ans andere Tor ran zu kommen?
AK: Ja klar. Aber es muss noch ein gegnerischer Spieler zwischen Tor und dem Stürmer stehen.
VS: Das ist doch aber unlogisch. Ohne Gegenspieler ist es doch viel einfacher ein Tor zu schiessen.
AK (verzweifelt langsam): Natürlich. Aber damit es kein Abseits ist, muss eben ein Gegenspieler näher am eigenen Tor sein als der Stürmer, der den Pass bekommt.
VS: Und was ist, wenn während des Passes noch ein Gegenspieler näher am eigenen Tor ist, sich aber weigert den Stürmer anzugreifen. Ist es dann auch Abseits?
AK: Nein, natürlich nicht. Daniel bitte hilf mir. Die macht mich wahnsinnig.
DK: Du wolltest ihr das Abseits unbedingt erklären. Jetzt schau, wie du da wieder rauskommst.
AK: Okay, vergessen wir es Vanessa. Es ist eh nicht möglich dir das so zu erklären, dass du es kapierst.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 9 · © 2003 - 2006 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe