Stand by me - ein altes Lied neu erlebt...
Es ist 10 Uhr morgens in Nürnberg. Wir schlendern langsam in Richtung Hirsch.
Die Vorfreude steigt, endlich Sonntag, endlich wieder ein Konzert.
Leipzig und Passau sind für mich leider nicht drin gewesen und nun
stehe ich hier. In Nürnberg. Der Tag, auf den ich mich so gefreut
habe. Es liegt eine anstrengende Woche hinter mir. Ich möchte nur
genießen. Doch ob ich das kann, weiss ich nicht. Es geht mir nicht
so gut, eine Erkältung seit zwei Tagen und seit gestern Abend keine
Stimme mehr. Super, da bringt mir diese Stadt ja wirklich Glück.
Aber alles wird gut. Ich weiß das.
Am Hirsch sind schon einige Leute da, ich bin die Nummer 43. Kurze Zeit später kommt ein Security
und stellt sich zu uns, lässt uns nach Nummern aufstellen. Irgendwann
fällt mir auf, der ist immer noch da. Steht den ganzen Tag bei uns
an der Straße und schaut sich den Trubel an, versteckt hinter seiner
Sonnenbrille. Aber gut, dass irgendjemand da ist. Das Warten geht
heute relativ schnell herum. Zwischendurch sind wir mal weg, Mittagessen
bei Mc Donalds sozusagen. Wie immer. Konzerttag ist Mäccestag. Jedenfalls
oft. Auch laufe ich ein paar Mal zum Etap zurück, das zum Glück
quasi nur um die Ecke liegt. Nachmittags, wir kommen gerade zum
Hirsch zurück, herrscht Gedränge am Tor. Ich versuche mich hinter
die Leute zu stellen um was zu sehen. Aber außer vielen Hinterköpfen
und ein- oder zweimal Daniels Pony seh ich nichts. Ich schnappe
nur Wortfetzen von ihm auf. Kurz dannach stellen wir uns nochmal
in die Schlange. Es wird voller.
Beim Einlass herrscht wieder Gedrängel. Wie immer. Ich ärgere mich,
dass das nicht hinzukriegen ist. Es wird immer ein Schwung Leute reingelassen,
irgendwann bin ich drin. Das grüne Feuerzeug für heute gefällt mir. Erinnert mich an "Aliens".
Ich freue mich. Im Hirsch ist es dunkel, ich komme mir total orientierungslos
vor und suche nach der Bühne. Suche mir einen Platz und habe Hase
verloren, die woanders steht. Ich erkenne kaum die Leute neben,
vor und hinter mir, aber ich bleibe stehen. Einfach nur da sein.
Vielleicht so 6. Reihe in etwa. Relativ mittag, nur ein Stückchen
weiter rechts. Vor mir zwei Faniels, die größer sind als ich. Es
ist total eng und heiß hier drin. Mithilfe des Faniels hinter mir
schaffe ich es irgendwann meine Jacke auszuziehen, zum Glück habe
ich sonst nichts dabei, was mir lästig werden könnte. Es ist 19:15
Uhr. Noch eine Dreiviertelstunde. Seltsamerweise vergeht die Zeit
heute hier drin relativ schnell. Bald ist es 20:00 Uhr, Showtime...
Wie immer legt Daniel mit "Liebe Nation" los. Ich habe heute das
Gefühl, dass sich das besonders gut anhört. Für mich jedenfalls.
So live. Ich mag den Song als Opener. Mag die Art, wie Daniel auf
deutsch singt. Endlich habe ich auch mehr Platz da wo ich stehe
und habe etwas Spielraum, ein paar Schritte weiter nach links oder
rechts zu gehen, wenn ich nichts sehe. Die Sicht ist relativ gut
für mich. Schnell merke ich, dass Daniel gut drauf zu sein
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scheint und viel lacht. Ich freue mich darüber. Mag dieses Lachen, die Blicke,
seine Handküsschen, die er in die Richtung seiner Kumpels schickt.
Als würde ihm das gut tun, dass sie gekommen sind. Daniel freut
sich so. Man sieht ihm an, wie er strahlt. Das macht mich unglaublich
glücklich zu sehen. Ich versuche jede Minute zu genießen und denke
schon nicht mehr an all das, was unschön ist. Lasse nur den Moment zu.
Daniel singt wunderschön, mit soviel Gefühl. Macht Witze, redet
recht viel. Wirkt aufgedreht und trotzdem konzentriert. Heute klappt
auch textmäßig alles. Und wir singen fleißig mit. Ich mag die Art,
wie er die Lieder in die Länge zieht, den Einsatz seiner Stimme,
die heute besonders durch und durch geht.
Foto: Nicky Gruber
Viel zu schnell ist Pause,
es kommt mir vor, als wäre erst ein Lied vergangen. Die Zeit vergeht
wie im Fluge. Viel zu schnell für solch schöne Momente. Die Securitys
reichen uns Wasserflaschen, zum Glück kann ich einen Schluck trinken.
Auch wenn ich eine ganze Flasche hätte gebrauchen können. Ich warte
gespannt auf den nächsten Teil und weiß noch nicht, welch schöne
Überraschung uns dort noch ereilen wird.
Nach der Pause geht es mit "Ich gehöre nicht jedem" weiter. Daniel trägt ein
Blümchenhemd von Replay,
Fortsetzung
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