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Erlebnisberichte 11/20
Januar 2007
Jazzklänge im Advent
Dass dieses Konzert etwas Besonderes werden würde, das wussten wir schon lange. Nachdem es trotz verzweifelter Versuche nicht geklappt hatte, in Nürnberg dabei zu sein, wollten wir uns dann auf keinen Fall diesen einzigartigen Abend entgehen lassen. Es war schon ein wunderbares Gefühl, als die Karten im Briefkasten lagen. Und da Vorfreude ja bekanntlich die schönste Freude ist, wurde schon eifrig Urlaub für den Freitag eingereicht und die passenden Kleidungsstücke ausgesucht. Das, was der Schrank hergab, war für diesen Anlass einfach nicht gut genug und ein Grund mehr, verstärkt auf Shoppingtour zu gehen. Wenn man eigentlich fast immer nur in Jeans rumläuft, ist es schon eine neue Erfahrung, sich einmal glamourös zu stylen. Inzwischen waren meine Tochter und ich auf drei Auswahlvarianten gekommen. Als die Outfitfrage nun endlich geklärt war, taten sich neue Schwierigkeiten auf. Wenn man schon mal dringend frei braucht, klappt das meistens nicht. Und so saß die Zeit uns mächtig im Nacken, als wir uns dann endlich am Freitagmittag im Berufsverkehr 400 km Richtung München quälten.
Endlich dem Ziel näher, nahm die Aufregung deutlich zu. In unserer Unterkunft blieb dann gerade noch Zeit, sich frisch zu machen, die Haare erneut zu frisieren und sich schließlich "in Schale" zu werfen. Im Bürgerhaus ließen wir dann die Kontrollen über uns ergehen, die wie angekündigt durch Metalldetektoren erfolgten. Und da wir von vornherein die Handys und Fotoapparate im Zimmer gelassen hatten, gab es beim Einlass auch keine Probleme. Der junge Security war sehr freundlich. Nachdem wir uns an unseren festlich dekorierten Tisch gesetzt und unsere netten Tischnachbarn begrüßten hatten, harrten wir im Kerzenschein gespannt der Dinge, die da auf uns zu kommen sollten. Das Essen wurde serviert und während meine zwei Begleiterinnen ihre vegetarischen Leckerbissen (Gemüselasagne) verspeisten, genoss ich das leckere Schweinefilet mit Pilzsoße, Rösti und Prinzessbohnen, nach der köstlichen italienischen Gemüsesuppe. Wir waren ziemlich die letzten, die mit dem Essen fertig waren.
Dann betrat die Band um ca. 20.45 Uhr die Bühne. Der Applaus wurde noch verstärkt, als dann Daniel strahlend im schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte erschien. Nach dem ersten wunderschönen Song "The lady is a tramp" entledigte er sich seiner Jacke, die dann von seiner Backgroundsängerin Christina unter seinem Beifall zur Seite getragen wurde. So fühle er sich wohler, meinte er und er habe extra seinen Schlips (verbesserte dann grinsend "Slip") locker gelassen. Er erwähnte, dass er immer sehr aufgeregt ist, wenn er auf die Bühne kommt. "All of me" hörte ich an diesem Abend das erste Mal und es gefiel mir ebenso gut wie "Sunny" und "Autumn leaves". "As time goes by" kündigte Daniel an, dieses Lied würde ihn geil machen und bei "The girl from Ipanema" verriet er uns, dass er die Band gebeten hatte, dabei besonders schwul zu spielen. Der Gesang war auch hier wieder tadellos, obwohl ihn scheinbar eine Erkältung plagte.
UP&JAZZ Zwischendurch bemerkte Daniel, dass wir uns alle sehr schön gemacht hätten und ein Mädchen, das er anscheinend besonders hübsch fand, fragte er, wie alt sie denn sei. Auf ihre Antwort, sie wäre 15, meinte er: "Oh 15? Na dann wird das nix. Dafür hast du dich aber rausgeputzt“" Später frage er noch einmal nach: "Bist du wirklich erst 15, oder sagst du des nur, weil du mich nicht magst?" Vor jedem Song ließ Daniel uns wissen, von wem der jeweilige Titel war und in welchem Jahr er komponiert wurde. Die erste Hälfte verging viel zu schnell und noch während er in seinem Programmablauf blätterte und sagte: "Hier steht jetzt Pause", ging gnadenlos hell das Licht an. Umso leckerer schmeckte das Dessert, welches aus Obstsalat und drei verschiedenen Moussesorten bestand.
© Positive Energie GmbH, Fotografin Nicky Gruber
Nach der Pause erwarteten uns weitere wunderschöne Stücke. Leider kann ich die genaue Reihenfolge der vielen Lieder nicht mehr detailgenau wiedergeben.Unter anderem waren dabei das grandiose "Over the rainbow", er sang herzzerreißend schön "Hey" (mit hochgestellten Augenbrauen), "Fly me to the moon" (hach wie schön, mit ihm zum Mond zu fleigen). Bei "Warum" sagte er anschließend: "Es tat ihr leid". Der Song, der mir immer wieder auf die Tränendrüse drückt "Unchaind melody" - zum Sterben schön gesungen und die Swingversion von "You drive me crazy", dessen Rhytmus lässt einen unweigerlich den Takt mitswingen. Ebenso fällt mir noch
 
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