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Erlebnisberichte 12/20
Januar 2007
Jazzklänge im Advent
der "Augenbrauen-Hochzieher-Song" "I`ve got you under my skin" ein. Irgendjemand rief zwischendurch "Zugabe" - woraufhin Daniel mit einem charmantem Grinsen fragte: "Meinst du, ich will die ganze Nacht singen? Ich muss mich schonen, bin ja schließlich auch nicht mehr der Jüngste!"
Auch zwischen den einzelnen Darbietungen erheiterte Daniel uns, indem er z.B. vor "Born in Bavaria" erzählte, dass er sich in Bayern immer geborgen fühlt. Er sei ja schon überall herum gekommen, schließlich wäre er schon in Australien und auch in Ägypten gewesen. Dort hat er auf einem Kamel gesessen, welches ihm arge Probleme bereitete, als es sich zum Absteigen hinhockte. "Das ist nicht angenehm, wenn man ein Mann ist", fügte er erklärend hinzu und grinste dabei.
Zwischendurch ließ er ganz charmant die Hüften kreisen, brachte einige typische Sinatra-Beweg-ungen ein (von dem er sich beim Besuch des Frank-Sinatra-Musicals in London nochmals inspirieren ließ) und tänzelte händeküssend in der ersten Reihe von Tisch zu Tisch. "Mack the knife" wurde angekündigt und Daniel sagte,
UP&JAZZ dass es ja ursprünglich ein deutsch-sprachiges Lied sei. Sein Englisch wäre nicht so gut und er weiß selbst nicht immer genau, was er da manchmal singt. Fragend drehte er sich zur Band um: "Da heißt es, der Haifisch frisst die Füße, oder?". Immer wieder stand das Publikum auf, um ihm klatschend Respekt vor seiner Leistung zu zeigen.
Die Band ging von der Bühne, um dann zu einem letzten Lied zurückzu-kehren, nicht ohne Daniels Bemerkung: "Ihr kriegt wohl auch den Hals nicht voll?" Nach der Zugabe "My way" bedankte sich Daniel für den wunderschönen Abend und die jahrelange Treue. Während des ganzen Abends machte Daniel einen sehr glücklichen und strahlenden Eindruck auf mich. Besonders innig zeigte sich das Zusammenspiel zwischen Band und Daniel durch die vertrauten Blicke. Irgendwie spürte man, dass da alles passt. Und auch der Glanz in meinen Augen bestätigte mir wie so oft, dass sich alles gelohnt hatte. Karlsfeld wird für mich ein unvergesslicher Abend in einem zauberhaften Ambiente mit einem unvergleichlichen Sänger bleiben.
Text: Kerstin Geisler
Fotos: © Positive Energie GmbH,
Fotografin Nicky Gruber
As time goes by
Ich schaue von der oberen Estrade runter aufs Fanielvölkchen. Da sitzen sie alle, schön gekleidet, glitzernd, erwartungsvoll, vorfreudig. Manchen hängt ein Tränchen im Auge, weil das "Neue" noch nicht zu fassen ist und der heutige Abend erst einmal Abschied von Daniel bedeutet. Da sitzen sie: viele von ihnen haben jedes Konzert in letzter Zeit besucht, einige zum ersten Mal in ihrem Leben ein Abendkleid gekauft, da festliche Kleidung "erwünscht" ist. Viele von ihnen kenne ich persönlich, viele fehlen mir auch heute. Nicht alle konnten die schnellen Wandlungen und Veränderungen von Daniel mitgehen. Die, die noch da sind, bemühen sich um ein Miteinander und scheitern genauso oft und ganz menschlich aneinander. Es gibt so viele schöne berührende und verbindende Momente miteinander und genauso leider Enttäuschung und Ärger und Streit. Die kleine Danielwelt funktioniert genauso wie die große Welt, sinniere ich gedankenverloren und spüre immer noch mein altes Herzensbedürfnis nach einer stabilen Fanbase, einem Gewebe, so wie die Patchwork-Decke, die wir Daniel vor zwei Jahren alle zusammen zu Weihnachten gestaltet haben: bunt, vielfältig, individuelle Muster, nebeneinander sich zu einem wunderschönen Gewebe ergänzend und vereinend, jeder neben dem Anderen als Bereicherung existierend.
Die Zeit vergeht und Daniels Musiker betreten die Bühne, anschließend er selbst ganz in Schwarz: edel, festlich, gutaussehend. Mit "The Lady is a tramp" beginnt an diesem Abend meine persönliche Zeitreise durch die Jahre mit Daniel und seinen Faniels, von denen einige mir tiefe Freunde geworden sind.
© Positive Energie GmbH, Fotografin Nicky Gruber
 
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