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Youngster Corner 1/3
Januar 2007
Mobbing
Viel zu viele Jugendliche werden gemobbt. Dabei handelt es sich nicht nur um körperliche, sondern vor allem um seelische Gewalt.
Kreative Energie
Du wolltest schon immer mal eine Skulptur bauen und es hat bisher nie richtig geklappt? Hier eine genaue Anleitung von einem kreativen Faniel!
In/Out
Was ist zur Zeit angesagt? Und was sollte man am besten ganz schnell bleiben lassen? Wir lassen es euch wissen.
Mein Coming-Out
Warum sind andere schwul, hetero oder bi? Weil man sie so gepolt hat? Wegen der Erziehung oder irgendwelchen „Schwulen-Gene“? Nein, weil es einfach so ist.
Auch im 21. Jahrhundert ist die Diskriminierung von Homosexuellen immer noch ein großes Thema. Es braucht auch heutzutage eine gehörige Menge Mut für ein „Coming-Out“. Mit „Coming-Out“ (engl. = herauskommen) ist der Prozess, in dem sich meist ein homosexueller Mensch dazu bekennt, einer sexuellen Minderheit anzugehören. Das Coming-Out ist deswegen auch oft mit emotionalen und psychischen Spannungen verbunden. Besonders Jugendliche sind, wenn sie nicht von ihrem Umfeld unterstützt werden, gefährdet: Es gibt eine erhöhte Suizidrate bei jungen Homosexuellen. Oft ist aber nicht nur die Angst vor der Reaktion von Freunden und Familie das Problem. Viele Betroffene sehen sich zuerst selbst als nicht normal oder sogar als verachtenswert.
Aber warum eigentlich ein „Coming-Out“? Warum sich in die Schublade „Bi“ „Schwul“ oder „Hetero“ stecken lassen?
„Manchmal haben mich die Jungs auf dem Schulhof gefragt, ob ich eigentlich schwul sei. Weil ich aussähe wie ein Mädchen. Weil ich die Haare färbe. Oder rote Schuhe trage. Und immer wieder hab ich gesagt: >>Nein. Ich bin nicht schwul. Ich bin nicht hetero. Ich bin auch nicht bi. Ich bin einfach Daniel.<< Ich will und passe in keine Schublade. Schon gar nicht in eine Sex-Schublade. Ich liebe das, was es gibt. Wofür mein Herz schlägt.“
Daniel Küblböck in „Ich lebe meine Töne“ (ISBN 380903021X)
Natürlich hat das Umfeld ein gewisses Recht darauf, zu erfahren, wenn man liebt. Aber warum wird man von der Gesellschaft dazu gezwungen sich festzulegen? Warum müssen sich nur Homosexuelle outen? Ist das Coming-Out nicht auch schon eine Diskriminierung?
Als männlicher Daniel Küblböck Fan wird man sowieso sehr schnell in die Schublade „Schwul“ gesteckt und muss mit verschiedenen Anfeindungen leben. Mit 13 Jahren, als ich noch nicht einmal richtig meine Sexualität ausprobiert habe, wurde ich schon wegen meiner Begeisterung für Daniel als „Schwuchtel“ oder „Tunte“ abgestempelt. Ich war zu dieser Zeit an einer Realschule in einer sehr ländlichen Gegend. Akzeptanz und Toleranz für andere Meinungen waren dort nicht vorhanden. Mittlerweile bin ich auf einer anderen Schule, bin älter und auch ein bisschen reifer geworden. Ob ich jetzt schwul bin oder nicht, ist dort auch immer noch ab und zu          
Thema, aber meine Mitschüler sehen es dort genauso wie ich: Egal, welche sexuelle Orientierung man hat, ändert das doch nichts an dem Menschen. Man kann doch, auch wenn man auf Männer steht, trotzdem ganz normale Männer-Freundschaften haben, ohne sexuelle Hintergedanken.
Ich kann deswegen Daniels Ansicht in seinem Buch gut verstehen. Ich werde mich auch nie zu einer Festlegung meiner Sexualität drängen lassen. Dazu hat niemand das Recht.
Um das Thema „Coming-Out“ geht es auch im 2004 veröffentlichten Film „Sommersturm“ von Regisseur Marco Kreuzpaintner. Im Film gesteht Tobi (Robert Stadlober) seinem besten Freund Achim (Kostja Ullmann) das er für ihn mehr empfindet als nur Freundschaft. Die Schauspieler schaffen es ohne jeden Kitsch die Situation von Tobi und sein öffentliches Bekennung zur Homosexualität zu beschreiben.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 12 · © 2003 - 2007 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe