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November 2007
Daniel Küblböck im Interview
Daniel: Also es ist so, dass ich halt immer die Themen meistens vorgebe und ich auch sage, momentan hab ich irgendwie Liebeskummer, und dann wird ein Song über Liebeskummer geschrieben. Wenn ich momentan lieber über mich selber schreiben möchte, dann schreib ich über mich oder über meine Vergangenheit oder über die Zukunft. Also, ich gebe eigentlich immer meine Themen vor. Und dann wird das halt umgesetzt in der Zusammenarbeit.
IE: Aber du sagst jetzt nicht nur, du hast irgendwie Liebeskummer und schreib mal was, so nach dem Motto, sondern du erzählst dann da auch schon so ein bisschen?
Daniel: Ja klar! Wie z.B. der Song "Brother of me". Dieser Song wurde extra für mich geschrieben. Und wie gesagt, das Lied und jede Textzeile, das ist natürlich so, das könnte der Texter gar nicht so wissen. Die stellen sich dann auch ganz auf dich ein.
IE: Also, das ist dann auch kein Song, der dann ebend mal in 5 Minuten entsteht, sondern da ist immer alles mit Absprache und Veränderung?
Daniel: Genau.
IE: Und wie stellst du dir z.B. einen perfekten Moment vor? Bzw. was kann dich restlos begeistern und womit kannst du so rein gar nichts anfangen?
Daniel: Was ist für mich ein perfekter Moment? Also, ein perfekter Moment ist eigentlich für mich, wenn ich z.B. irgendwo bin und ich das Gefühl habe, ich fühle mich sehr wohl. Egal, ob das in der Gemeinschaft oder für mich alleine ist. Es gibt ja immer so Tage und Momente, wo man sich gar nicht so wohl in seiner Haut fühlt und irgendwie so das Gefühl hat, na ja, ich bin so träge oder eher so ein bisschen faul und zurückgezogen und ich mag eigentlich immer eher die Momente, wo ich das Gefühl habe, dass es mir gut geht und in mir sprudelt das Leben und die Leichtigkeit oder die musikalische Leichtigkeit. Außerdem, wenn ich meine Musik komponiere, ist es für mich ein perfekter Moment. Was perfekt ist, ist sowieso immer so eine Sache. Was ist auf dieser Welt perfekt? Also, ich bin jetzt nicht so jemand, der so jetzt unbedingt da so Wert legt, das irgendetwas perfekt ist. Deswegen gibt es eigentlich so viele schöne Momente, die für mich eine gewisse Art und Weise von Harmonie und Vertrautheit vermitteln. Und es ist egal, ob ich jetzt Musik mache oder ich mich jetzt grad vielleicht verliebt habe oder sonst irgendwie. Der Moment macht es halt dann und damit könnt ich dir jetzt nicht den perfekten Moment jetzt nennen. Weil den gibt es für mich nicht. Für mich gibt's auch kurze Momente, die einfach nur schön waren.
IE: Und womit kannst du so rein gar nichts anfangen?
Daniel: Also, ich bin eigentlich, muss ich sagen, nicht so der Mensch, der unter Massen gerne ist. Wenn ich jetzt auf der Bühne steh, ist es was anderes, weil da hab ich alles unter Kontrolle (lacht). Aber wenn ich jetzt irgendwo auf einem Riesenvolksfest bin und tausende von
Menschen an mir vorbeigehen, das finde ich eigentlich immer mehr unangenehm. Und ich fühle mich eigentlich eher im kleineren Kreis wohler, als wie jetzt unter tausenden von Menschen. Oder da fühl ich mich irgendwie erdrückt oder nicht frei genug. Also, wenn ich jetzt mal irgendwo auf einer Messe bin und ich dann da durchgehen muss, muss ich sagen, da fühl ich mich immer recht unwohl.
IE: So wie jetzt z.B. das Oktoberfest, das ja bald wieder anfängt.
Daniel: Genau. Da bin ich dann auch mal einen Tag. Aber, muss ich sagen, solche Termine sind für mich eigentlich eher wirklich so Augen zu und durch (lacht).
IE: Was verstehst du persönlich unter "authentisch" sein?
Daniel: Ähm, authentisch zu sein kann, muss ich sagen, nicht jeder. Weil das eine Fähigkeit ist, die viele erst im hohen Alter erlernen, sag ich jetzt mal. Also, als junger Mensch will man meistens immer noch eine Rolle spielen. Oder irgendwie, dass man denkt, man ist unter Gruppenzwang und will sich hinter irgendeiner Maske verstecken. Ja, authentisch ist für mich, wenn man das Gefühl hat sein zu können, wie man wirklich ist. Das ist egal, wo man ist. Ob bei Familie oder Freunden, in der Arbeit oder im Beruf oder sonst irgendwo. Das ist eigentlich völlig wurst. Authentisch ist auch, wenn man leben kann und auch leben lassen kann. Also ich glaub, das gehört auch sehr zu authentisch dazu. Weil, der Respekt vor anderen Menschen ist eigentlich immer noch das Wichtigste, und wenn du den hast und besitzt, bist du auch authentisch.
IE: Ja, das stimmt. Und möchtest du noch irgendwie speziell was an deine Fans sagen, noch so 1 bis 2 Sätze vielleicht?
Also, was ich an meine Fans sagen möchte. Ich habe ja schon so viel an meine Fans gesagt. Ich bin immer wahnsinnig am Überlegen, was mach ich nun schon wieder bei PE TV.
IE: Aber du bist immer sehr kreativ bei PE TV. Kommt immer sehr gut an.
Daniel: Ja (lacht). Sind schon manchmal lustige Sachen dabei, das stimmt. Also, für mich ist es so, ich finde eigentlich, das Schöne ist, dass es dieses Jahr das fünfte Jahr ist. Das Jubiläumsjahr 2007. Und dieses Jubiläumsjahr ist für mich was ganz Besonderes. Weil für mich fünf Jahre auf einer Bühne stehen zu können und im Grunde genommen ein Publikum vor sich zu haben, ist das Schönste, was ein Künstler haben kann. Und für mich ist es so, ich möchte mich bei den Fans bedanken. Dass die mich fünf Jahre so unterstützt haben und mir fünf Jahre immer die Stange gehalten haben, also im wahrsten Sinne des Wortes. Die waren mir immer treu und auch, wenn es manchmal ein paar Diskussionen hin und her gegeben hat. Das wäre doch langweilig, sind wir doch mal ehrlich. Wenn alles immer Friede, Freude, Eierkuchen wäre. Das Leben besteht doch aus Spannung und aus
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 14· © 2003 - 2007 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe