Daniel Küblböck im Interview
Fortsetzung von Seite 3
Daniel: Also es ist so, dass ich halt immer die Themen meistens vorgebe
und ich auch sage, momentan hab ich irgendwie Liebeskummer, und
dann wird ein Song über Liebeskummer geschrieben. Wenn ich momentan
lieber über mich selber schreiben möchte, dann schreib ich über
mich oder über meine Vergangenheit oder über die Zukunft. Also,
ich gebe eigentlich immer meine Themen vor. Und dann wird das
halt umgesetzt in der Zusammenarbeit.
IE: Aber du sagst jetzt nicht nur, du hast irgendwie Liebeskummer und schreib
mal was, so nach dem Motto, sondern du erzählst dann da auch schon so ein bisschen?
Daniel: Ja klar! Wie z.B. der Song "Brother of me". Dieser Song wurde
extra für mich geschrieben. Und wie gesagt, das Lied und jede
Textzeile, das ist natürlich so, das könnte der Texter gar nicht
so wissen. Die stellen sich dann auch ganz auf dich ein.
IE: Also, das ist dann auch kein Song, der dann ebend mal in 5 Minuten entsteht,
sondern da ist immer alles mit Absprache und Veränderung?
Daniel: Genau.
IE: Und wie stellst du dir z.B. einen perfekten Moment vor? Bzw. was
kann dich restlos begeistern und womit kannst du so rein gar nichts anfangen?
Daniel: Was ist für mich ein perfekter Moment? Also, ein perfekter
Moment ist eigentlich für mich, wenn ich z.B. irgendwo bin und
ich das Gefühl habe, ich fühle mich sehr wohl. Egal, ob das in
der Gemeinschaft oder für mich alleine ist. Es gibt ja immer so
Tage und Momente, wo man sich gar nicht so wohl in seiner Haut
fühlt und irgendwie so das Gefühl hat, na ja, ich bin so träge
oder eher so ein bisschen faul und zurückgezogen und ich mag eigentlich
immer eher die Momente, wo ich das Gefühl habe, dass es mir gut
geht und in mir sprudelt das Leben und die Leichtigkeit oder die
musikalische Leichtigkeit. Außerdem, wenn ich meine Musik komponiere, ist es für
mich ein perfekter Moment. Was perfekt ist, ist sowieso
immer so eine Sache. Was ist auf dieser Welt perfekt? Also, ich
bin jetzt nicht so jemand, der so jetzt unbedingt da so Wert legt,
das irgendetwas perfekt ist. Deswegen gibt es eigentlich so viele
schöne Momente, die für mich eine gewisse Art und Weise von Harmonie
und Vertrautheit vermitteln. Und es ist egal, ob ich jetzt Musik
mache oder ich mich jetzt grad vielleicht verliebt habe oder sonst
irgendwie. Der Moment macht es halt dann und damit könnt ich dir
jetzt nicht den perfekten Moment jetzt nennen. Weil den gibt es
für mich nicht. Für mich gibt's auch kurze Momente, die einfach nur schön waren.
IE: Und womit kannst du so rein gar nichts anfangen?
Daniel: Also, ich bin eigentlich, muss ich sagen, nicht so der Mensch, der
unter Massen gerne ist. Wenn ich jetzt auf der Bühne steh, ist es was anderes, weil da
hab ich alles unter Kontrolle (lacht). Aber wenn ich jetzt irgendwo
auf einem Riesenvolksfest bin und tausende von
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Menschen an mir vorbeigehen, das finde ich eigentlich immer mehr unangenehm. Und
ich fühle mich eigentlich eher im kleineren Kreis wohler, als
wie jetzt unter tausenden von Menschen. Oder da fühl ich mich
irgendwie erdrückt oder nicht frei genug. Also, wenn ich jetzt
mal irgendwo auf einer Messe bin und ich dann da durchgehen muss,
muss ich sagen, da fühl ich mich immer recht unwohl.
IE: So wie jetzt z.B. das Oktoberfest, das ja bald wieder anfängt.
Daniel: Genau. Da bin ich dann auch mal einen Tag. Aber, muss ich sagen, solche Termine
sind für mich eigentlich eher wirklich so Augen zu und durch (lacht).
IE: Was verstehst du persönlich unter "authentisch" sein?
Daniel: Ähm, authentisch zu sein kann, muss ich sagen, nicht jeder. Weil das eine Fähigkeit
ist, die viele erst im hohen Alter erlernen, sag ich jetzt mal.
Also, als junger Mensch will man meistens immer noch eine Rolle
spielen. Oder irgendwie, dass man denkt, man ist unter Gruppenzwang
und will sich hinter irgendeiner Maske verstecken. Ja, authentisch
ist für mich, wenn man das Gefühl hat sein zu können, wie man
wirklich ist. Das ist egal, wo man ist. Ob bei Familie oder Freunden,
in der Arbeit oder im Beruf oder sonst irgendwo. Das ist eigentlich
völlig wurst. Authentisch ist auch, wenn man leben kann und auch
leben lassen kann. Also ich glaub, das gehört auch sehr zu authentisch
dazu. Weil, der Respekt vor anderen Menschen ist eigentlich immer
noch das Wichtigste, und wenn du den hast und besitzt, bist du auch authentisch.
IE: Ja, das stimmt. Und möchtest du noch irgendwie
speziell was an deine Fans sagen, noch so 1 bis 2 Sätze vielleicht?
Also, was ich an meine Fans sagen möchte. Ich habe ja schon so
viel an meine Fans gesagt. Ich bin immer wahnsinnig am Überlegen,
was mach ich nun schon wieder bei PE TV.
IE: Aber du bist immer sehr kreativ bei PE TV. Kommt immer sehr gut an.
Daniel: Ja (lacht). Sind schon manchmal lustige Sachen dabei, das stimmt. Also, für
mich ist es so, ich finde eigentlich, das Schöne ist, dass es dieses
Jahr das fünfte Jahr ist. Das Jubiläumsjahr 2007. Und dieses Jubiläumsjahr
ist für mich was ganz Besonderes. Weil für mich fünf Jahre auf einer
Bühne stehen zu können und im Grunde genommen ein Publikum vor sich
zu haben, ist das Schönste, was ein Künstler haben kann. Und für
mich ist es so, ich möchte mich bei den Fans bedanken. Dass die
mich fünf Jahre so unterstützt haben und mir fünf Jahre immer die
Stange gehalten haben, also im wahrsten Sinne des Wortes. Die waren
mir immer treu und auch, wenn es manchmal ein paar Diskussionen
hin und her gegeben hat. Das wäre doch langweilig, sind wir doch
mal ehrlich. Wenn alles immer Friede, Freude, Eierkuchen wäre.
Das Leben besteht doch aus Spannung und aus
Fortsetzung
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