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Erlebnisberichte 8/14
November 2007
Kachelmann's Spätausgabe (Leipzig 4.7.2007)
Nach ca. 8 Stunden Fahrt – natürlich mussten wir gerade kurz vor Leipzig noch in einen Stau kommen - kommen wir endlich gegen 17 Uhr in Leipzig im Hotel an. Nach einer weiteren Stunde treffen wir uns im Foyer, um gemeinsam zu der Location zu laufen, in der die Sendung aufgenommen werden soll. Dort treffen wir schon auf einige Fans und setzen uns ebenfalls ein paar Minuten in die Bar um die restliche Zeit zu überbrücken. Wenig später geht es bereits ins Studio und als wir unsere Plätze gefunden haben, hat sich herausgestellt, dass diese wirklich ziemlich schlechte Sicht auf die Bühne versprachen. Irgendwann, kurz vor Beginn der Sendung, wurde uns dann gesagt, dass wir uns auch auf andere freie Plätze setzen könnten. Also haben wir uns auf den Weg zur anderen Seite gemacht und dort noch Plätze gefunden. Allerdings wurden wir so getrennt, aber diese Plätze waren – wenn auch nicht perfekt – schon wesentlich besser und eigentlich kann man sich über diese Plätze auch nicht weiter beschweren, außer dass man natürlich des Öfteren den Kameramann mitsamt seiner Kamera im Blickfeld hatte.
Kachelmann begrüßt wenig später das Publikum und stellt fest, dass der Altersdurchschnitt nun einmal unter 70 wäre. Er erzählt, dass ja extra Gäste aus ganz Deutschland dabei wären und kündigt seine Gäste an. Die Sendung fängt mit Annett Louisan an, die ich bis dahin nur vom Namen her kenne. Die beiden weiteren Gäste Henriette Richter-Röhl sowie Christel Bodenstein kenne ich gar nicht. Die ersten beiden Talks mit Annett und Henriette finde ich ganz interessant. Annetts Lied, welches sie singt, gefällt mir auch gut. Aber eigentlich wollen wir ja Daniel sehen und so kommt mir der Talk mit Christel Bodenstein fast wie eine Ewigkeit vor.
Die Sendung an sich erscheint mir ziemlich chaotisch. Ich habe "Kachelmann's Spätausgabe" nie vorher gesehen, aber ich dachte an etwas Seriöses. Man versucht auch seriös zu wirken, aber es bleibt bei dem Versuch. Zumindest im Studio. Ständig irgendwelche Mitarbeiter, die die Bühne umdekorieren usw. Ich bin etwas verwirrt und lasse alles über mich ergehen.
Die Ankündigung für Daniel ist dann grottenschlecht. Kachelmann kündigt tatsächlich an, dass wir gleich den Tagesschaubericht zu Daniels Unfall sehen werden. Ich fühle mich in dem Moment unwohl und möchte am liebsten rausgehen. Ich möchte das nicht sehen. Schon wird ein Schnitt gemacht wegen weiterer Umbauarbeiten auf der Bühne und es werden zwei Autositze samt Lenkrad dorthin gebracht. In der Zwischenzeit kommt Daniel in den Raum und wartet auf seinen Einsatz. Ich hoffe nur, er weiß, was ihn hier erwartet. Wobei ich selbst nicht weiß, was ich von all dem zu halten habe. Andere Fans weiter vorne äußern ihren Unmut über all dies und werden von Kachelmann selbst mit "Seid mal nicht so zickig!" zurechtgewiesen.
Wenig später ist die Bühne umgeräumt und wie angekündigt wird der Tagesschaubericht gezeigt. Unglaublich, wie die Leute sich an sowas immer wieder aufhängen können, irgendwann sollte auch mal gut sein. Ich nutze die Zeit – möchte ja sowieso nicht diesen Bericht sehen – um Daniel ein wenig anzuschauen, der auf der anderen Seite steht und wartet. Er schaut auch auf die Leinwand, wirkt völlig unbeteiligt, als würde über jemand völlig fremden berichtet. Zum Beginn des Talks erklärt Kachelmann, wofür die Autositze benötigt werden und erzählt, dass an dieser Stelle er eigentlich mit Daniel ein Autorennen hätte machen wollen. Aber leider wäre die CD mit dem Spiel auf einmal zerkratzt und kaputt (bei den Probem wäre diese noch völlig in Ordnung gewesen). Kachelmann sagt, dass das bestimmt die Fans waren. Wieder ein Satz, bei dem ich an die Decke hätte gehen können. Aber irgendwie lustig, wer weiß, wer der Übeltäter war...
Im anschließenden Gespräch wirkt Daniel sehr souverän und weist Kachelmann in die Grenzen, zeigt deutlich, wenn ihm etwas nicht passt und wirkt überrascht über die alten Ausschnitte, die ebenfalls von ihm gezeigt werden, u.a. der legendäre Ausschnitt aus dem Sommerfest der Volksmusik von 2003 mit der nassen "Hose der Grünheit". Kachelmann spricht Daniel auf den Stringtanga an und Daniel erzählt, Boxershorts hätten da drunter doof ausgesehen, deshalb hätte man ihm empfohlen, statt dessen einen Stringtanga drunter zu tragen. Ich finde Kachelmanns Antwort: "Und den haben Sie zufällig gerade im Gepäck dabei gehabt?!" ziemlich doof. Überhaupt, mir scheint, als wäre er seinem Gast überhaupt nicht gewachsen. Kann ich verstehen, Daniel schafft es ja immer wieder, die Menschen schneller in Verlegenheit zu bringen als sie gucken können, insbesondere Moderatoren, die Daniel völlig unterschätzt haben. Durch Daniels Souveränität gelingt es ihm, das Publikum zu überzeugen und ein authentisches Bild von sich rüberzubringen. Daniel wirkt sehr sympathisch und offen. Auch die Zuschauer um uns herum, die vorher eher skeptisch dem Auftritt von Daniel entgegenblickten, scheinen sich Daniel öffnen zu können.
Für mich der absolute Höhepunkt der Sendung ist, als angekündigt wird, dass Daniel live im Studio singt. Neben ihm sitzt schon der Klavierspieler bereit, ich überlege, was er singen könnte. An "Born in Bavaria" glaube ich nicht und komme zu keinem Ergebnis. Umso mehr falle ich fast vom Glauben ab, als Kachelmann Daniel mit "My way" ankündigt – und das LIVE nur mit Klavierbegleitung im Deutschen Fernsehen! Daniel kommt an den Bühnenrand, stellt sich neben den Klavierspieler, stützt sich am Klavier ab und lehnt sich an die Bühne an. Es ist, als würde ich plötzlich träumen. Ich höre die Melodie und Daniels Stimme. And now, the end is near.... Bei jeder Textzeile fieber ich mit, hoffentlich läuft alles gut. Aber Daniel hat alles im Griff. Ich wünsche mir, er würde nie wieder aufhören in diesem Moment. Ich fühle mich überwältigt, da kommen so viele Emotionen hoch.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 14· © 2003 - 2007 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe