Manipulation in der Familie
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Viele jedoch sind
nicht von vornherein Problemkinder, sondern werden zu diesen gemacht.
So gibt sich Mutter/Vater das Recht, sich auch im Erwachsenalter
immer einmischen zu müssen, um dieses aus dieser Notsituation zu
"retten". Mutter/Vater mischen sich dann auch in die Beziehungen
der Kinder ein, falls Konflikt-situationen auftreten und sie der
Meinung sind, ihr Kind könnte diese nicht alleine oder mit Partner
bewältigen, lösen, dieses führt zu extremen Konfliktsituation.
Eine weitere emotionale Erpressung der Eltern ist das Krank-sein. So
halten sie ihr Kind in ihrer Nähe, aus Sorge, dem Elternteil könnte
etwas passieren. Sie täuschen Hilflosigkeit vor, um zu vermeiden,
dass es einen verlässt und sein eigenes Leben führt. Schuldgefühle
werden bewusst provoziert und Anpassung erzwungen. Die Kinder werden
um ihre Freiheit betrogen, sie werden verunsichert und emotional
manipuliert. Das Kind wird um seine Wahrnehmung betrogen. Der gesunde
Menschenverstand sagt ihm, dass Mutter oder Vater nicht so krank
sein können, aber dieser Empfindung darf es nicht trauen. Der Unsicherheitsfaktor
bleibt und so ist es leichter sich anzupassen, jedoch oft mit Wut
auf den, der manipuliert und auf sich selbst, weil man sich manipulieren
lässt. Auch subtile Einschüchterungen, ein einzelnes Wort, eine
Geste, ein Blick verursacht Anpassung, Schuldgefühle und Skrupel.
Vorgetäuschte Selbstmordversuche oder die Suizid-drohungen sind nicht
so selten wie allgemein angenommen.
Muttersöhnchen
Häufig geraten Mutter und Sohn in einer symbiotischen Beziehung (= eine enge,
abhängige Verbindung zwischen Personen, die sehr aufeinander angewiesen
sind), sie entwickelt sich auch für Männer meist dadurch, dass sie
zum Partnerersatz werden. Es gelingt ihnen dann nicht, eine gesunde
männliche Identität aufzubauen. Die Mutter, die sie nicht loslässt,
verursacht das Gefühl, nicht richtig erwachsen zu sein. Manchmal
ist der Sohn der "Mann" der Mutter, er spielt den Kavalier, den
Retter oder Ratgeber. Die notwendige Distanz ist nicht gegeben,
die zur Entwicklung von Eigenständigkeit gehört. Nicht selten ist
solch eine Beziehung der Hintergrund für Suchtkrankheiten.
Familie B:
Dominiert von der Mutter. Das Erstgeborene, ein Mädchen orientiert
sich an den Verhaltensweisen der Mutter und übernimmt auch im wesentlichen
diese, das Bedürfnis ständig im Mittelpunkt zu stehen und andere
zu beherrschen, die Kontrolle über ihre Partner zu haben und ihre
Bedürfnisse kompromisslos durchsetzen. Nicht selten bedient sie
sich der emotionalen Erpressung. Wie ihre Mutter benutzt sie Krankheiten,
selbst verursachte Probleme, als Waffe. Sie manipulieren sich gegenseitig
und lassen dem Anderen keine Privatsphäre, wollen für den anderen
entscheiden und jede Art von Selbständigkeit nehmen.
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Das jüngste Kind, ein Sohn inzwischen 28 Jahre, leidet unter beiden, ist hilflos
deren Manipulation ausgesetzt. Als die Tochter das Elternhaus verlässt,
ist er zum größten Teil von der Manipulation der Mutter geprägt.
Er übernimmt ihre Meinungen. Er fährt mit ihr in Urlaub, erfüllt
ihr jeden Wunsch, versucht ihre Wünsche zu erraten, ihnen gerecht
zu werden und fühlt sich als ihr "Ersatzmann". Er hatte noch keine
Partnerin und interessiert sich auch nicht für eine feste Beziehung.
Seine "Partnerin" ist seine Mutter, er geht in die Kindrolle, lässt
sich Spielsachen schenken, spielt wie ein Kind, schläft mit Kuscheltieren
und auch sein Verhalten, sein Humor, seine Denkweise entspricht
dem eines naiven Kindes. Er ist nicht in der Lage Konfliktsituation
und Probleme zu lösen und selbstständig zu agieren. Bewerbungen
lässt er von seiner Mutter schreiben und Meinungen holt er sich
von ihr, ohne eine eigene Einstellung dazu zu haben. Er lässt sich
von ihr leiten und beherrschen.
Konfrontiert man jedoch die Personen
mit dieser Situationen, so sehen sie nicht, dass eine Unterdrückung
und unterdrückt werden stattfindet, sie verflüchtigen sich in Ausreden
und versuchen ihr Verhalten als richtig darzustellen und nicht von
der Norm abweichend. Sie haben keine Selbstreflexion, können Fehler,
die sie an ihrem Kind verübt haben, nicht erkennen, denn "...man
will ja nur das Beste für das Kind." Das Kind erkennt nicht, dass
es kontrolliert wird und keine Autonomie besitzt. Alles wird ihm
abgenommen. Es ist für ihn leichter im "Hotel Mama" zu leben, als
sich ein eigenständiges Leben aufzubauen mit all seinen Schwierigkeiten
und Hürden.
Text: Vassiliki Michalowski
Quellennachweis:
Verlag:
Dtv (Februar 2008)
Broschiert: 192 Seiten
ISBN: (978)3423344630
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Verlag:
Goldmann (April 2000)
Taschenbuch: 349 Seiten
ISBN: (978)3442150892
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