"Und was hast du zum Thema zu sagen...?"
Fortsetzung von Seite 19
Das Publikum ist ebenfalls größtenteils gegen die beiden und fängt zeitweise an zu buhen. Der Unmut ist deutlich spürbar. Und Ross, der die ganze Zeit fröhlich dahergeredet hatte, ist auch verstummt und sitzt schweigend auf seinem Thron. Einerseits verstehe ich das, denn vorher war soviel Ruhe und buchstäblich Friede, Freude, Eierkuchen im Studio und nun kommen Daniel und Willi daher und schon ist die Diskussion perfekt.
Ich bin froh, dass Daniel seine Meinung weiter vertritt und sie nicht plötzlich umschmeißt, aber etwas weniger Einsatz von Willi hätte es auch getan. Irgendwann habe ich das Gefühl, hier läuft gerade irgendwie die Sendung etwas ungewollt aus dem Ruder. Mehrmals muss ich zurückweichen, weil Willi neben mir wild mit Armen und Händen gestikuliert, einmal wirft mir Daniel einen ratlosen Blick zu, scheint zu überlegen, was er als nächstes sagen kann.
Oliver Geissen gelingt es trotzdem, zwischendurch einzugreifen und das Gespräch wieder in ruhigere Bahnen zu lenken.
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Während der Einspieler kommentiert Daniel ständig das Geschehen. Diese Kommentare sind manchmal so zum Schießen, ab und zu muss ich einfach mitlachen. Ebenso, als Daniel über eine Szene im Einspieler von Bata Illic so herzlaft lachen muss, dass ich das Gefühl habe, dieses
Lachen kommt gerade so tief aus seinem Innersten. Nicht, weil er lachen möchte, sondern er lacht, weil diese Szene wirklich so urkomisch und einfach zum Lachen ist.
Diese Kleinigkeiten, beispielsweise so ein Lachen wie dieses, sind die wahren Momente einer solchen Show. Die Momente, die mir am nachhaltigsten in Erinnerung bleiben. Und so schön es ist, Daniel zwischendurch bei solchen Terminen zu erleben, die großen Highlights bleiben unweigerlich die Konzerte. Das spüre ich nach dieser Sendung ganz deutlich.
Am Ende der Aufzeichnung haut mir Daniel leicht auf den Rücken und auf die Schulter und lacht. Ich glaube, wir sind alle froh, dass die Diskussionen beendet sind.
Happy End? Nein. Aber sicherlich für alle Menschen, die nun das Studio verlassen, ein Nachmittag, der zum Denken anregt…
Text: Julia Mühlens · Foto: Sandra Janke
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Wie lange habe ich darauf gewartet… endlich wieder ein Konzert in Eggenfelden! Die Kleinstadt, die wohl durch Daniel so bekannt wurde, wie ein bunter Hund. Viele Menschen in Deutschland verbinden mit Eggenfelden immer noch Daniel Küblböck, auch wenn Eggenfelden längst nicht mehr sein Zuhause ist. Eggenfelden hat einfach was Magisches, etwas ganz Tolles an sich.
Zu Daniels Anfangszeit 2003 und 2004 konnte man davon ausgehen, dass man immer einen Fan von Daniel in Eggenfelden trifft. So war es auch bei mir, als ich vor 4 Jahren diese Kleinstadt das allererste Mal besuchte. Man fühlte sich etwas verwurzelt und kam sich vor, als sei man auf den Spuren von Daniels Vergangenheit. So war es damals bei mir.
Germaine und ich traten wie so oft gemeinsam die Reise ab Frankfurt an.
Kurzer Aufenthalt in Passau bei McDonalds… Ja, Passau - auch diese Stadt erinnert mich sehr an Daniel. Die Gegend um Passau. Ich kann es nicht beschreiben. Es ist einfach nur ein Gefühl in meinem Inneren.
Unterwegs sammelten wir dann noch Claudia ein. Das perfekte Trio eben… Nach Ewigkeiten habe ich auch wieder ein Zimmer. Etwas abgelegen bei der Familie Schmiederer. Eine total liebe Familie und sehr gastfreundlich.
Wir machten uns auf den Weg zum Gotischen Kasten.
Kaum zu glauben, wie viele Menschen hier mal auf den Beinen waren, um Daniel zu sehen. Irgendwie stimmte es mich schon leicht wehmütig, wenn man an die Bilder von damals denkt.
Ich weiß, dass man nicht zu sehr sich auf die Vergangenheit fixieren sollte und nach vorne schauen soll, deshalb besuchte ich auch nicht die danieltypischen Plätze. Auch wenn Eggenfelden gerade Gegenwart war,
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so war Eggenfelden ebenso auch Vergangenheit – zumindest für mich.
Viele Fans standen schon draußen. Das typische Bild eben. Ich freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich mir bekannte Gesichter sehe. Viele von ihnen sind für mich schon lange „nicht nur Fans“ - nein, sie wurden gute Bekannte, manche sogar Freunde. Und manche auch Seelenverwandte. Am meisten freute ich mich natürlich auf Franz. Wir sind einfach ein Duo. Wir werden dieses Konzert zwar zusammen erleben, aber dennoch in verschiedenen Reihen, finde ich sehr schade.
Das Bayerische Fernsehen ist vor Ort. Ich kann es erst gar nicht glauben, bis ich es mit eigenen Augen sehe. Ich spüre, dass es vorwärts geht. Wie lange wurde Daniel von der Presse gemieden und war nur für skandalöse Schlagzeilen gut genug… Diesmal interessierten sich aber die Medien für seine Musik. Stück für Stück geht es in die richtige Richtung für Daniel. Man bedenke, dass in Schöningen die „hohe Bildzeitung“ anwesend war. Und die positiven Artikel der letzten Zeit sind ein Anfang. Auch schrieben nun viele, dass der Küblböck doch singen kann. Für einen Sänger ist das das größte Lob. Ja, er kann singen!
Gegen 20 Uhr ging es dann endlich los. Es wurde dunkel. Entflammte Freundschaft...
Daniel war, wie er später selbst meinte, „im französischen Look“ gekleidet. Die Kappe gefiel mir sehr gut. Die Haare trug er ja nun auch wieder länger, dann die Kappe und die etwas längeren Haare, die dann so schön fallen. Entflammte Freundschaft ist für mich immer noch ein wunderschöner Song. "Bei Dir kann ich sein, wie ich bin!" Für mich eine wichtige Botschaft, denn man sollte sich immer so wohl bei einem Menschen fühlen, dass man so sein kann, wie man ist. Keine Maske, kein Verstellen,
Fortsetzung
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