Geh mal nach Nürnberg und sage dort einem, dass er ein Bayer ist. Du könntest Dir unter Umständen ein wenig Ärger einhandeln, denn ein Nürnberger sieht sich eher als ein Franke als ein Bayer an. Denn obwohl Nürnberg ein wichtiger Wirtschaftsstandort und mit über 500.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Bayerns ist, ist sie doch eine Frankenmetropole. Eben die Hauptstadt des ehemaligen Franken, das bis zum 10. Jahrhundert zu den fünf Stammesherzogtümern im Ostfrankenreich gehörte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt im Jahre 1050. Obwohl im Mittelalter und in der frühen Neuzeit durch viele Kriege erschüttert, wie z.B. den Dreißigjährigen Krieg oder die Markgrafenkriege, erlebte Nürnberg durchweg eine Blütezeit. Den absoluten Durchbruch schaffte die Stadt allerdings mit Beginn des Industriezeitalters.
1835 wurde die erste deutsche Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Rauschgold erfunden, eine Art Ziergold, welches früher zum Beschmücken von Weihnachtsbäumen verwendet wurde.
Die Idee (und das Konzept) zur "Straße der Menschenrechte" hatte in den späten 1980er Jahren der Künstler und Bildhauer Dani Karavan. Er vollendete sein Werk am 24. Oktober 1993 in einer bewegenden Eröffnungsfeier. Die für den Autoverkehr gesperrte Straße ist knapp 200 Meter lang und verbindet die Plätze zwischen Stadtmauer und Kornmarkt. Neben einem großen Baum befinden sich auf der Straße 27 Rundpfeiler, zwei Bodenplatten und ein großes schmales Tor. Auf jedes Element ist jeweils ein Artikel der Menschenrechte in verschiedenen Sprachen eingraviert.
|
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde Nürnberg als Stadt der Reichsparteitage eine besondere Rolle zugetragen. 1935 beschloss man dort die "Nürnberger Gesetze". Rassenhass und Antisemitismus wurden juristisch niedergeschrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in den Nürnberger Prozessen (die als Durchbruch und Wegbereiter für die internationalen Kriegsverbrechertribunale in der modernen Zeitgeschichte gelten) die NS-Kriegsverbrecher entweder zum Tode oder zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Man kann sagen, dass das internationale Völkerrecht mit diesen Prozessen in der Stadt Nürnberg geboren ist.
In dieser unscheinbar wirkenden Filiale kann man seit September 2007 Konzertkarten und sämtliche Fanartikel rund um Daniel käuflich erwerben. Es ist die erste Filiale der PE-GmbH und die einzige Verkaufsstelle für Küblböck-Artikel weltweit. Wer also keine Lust hat, bei Bestellungen auf den Postboten zu warten, den zieht es einfach hier her. “Daniels Laden” wird von seinem Team betreut und hat von Montag bis Donnerstag von 14-17 Uhr geöffnet. Gerüchten zufolge soll auch Daniel selbst hin und wieder eine Schicht hinter dem Tresen einlegen.
Doch damit nicht genug: Aufgrund ihrer besonderen Rolle während der NS-Zeit ist Nürnberg auch die Stadt der Menschenrechte. Hier wird seit 1995 (genau 60 Jahre nach Erlass der Rassengesetze) einmal jährlich der internationale Menschenrechtspreis verliehen. Es gibt eine "Straße der Menschenrechte", in deren Mitte sich das Germanische Nationalmuseum befindet. Es ist das größte kulturhistorische Museum Deutschlands und beherbergt Kunst und Kultur von der Vor- und Frühgeschichte bis zur unmittelbaren Gegenwart. Geht man die Menschenrechtsstraße in südliche Richtung entlang, so trifft man unweigerlich auf die alte Stadtmauer. Sie ist mehr als 3 km lang und umfasst fast den kompletten Innenstadtkern. Von den ehemals 118 Stadttürmen existieren noch 65. Sie sind überall entlang der Mauer verstreut und werden heute zu unterschiedlichsten Zwecken verwendet, wie z.B. als Jugendzentrum, Beratungsstelle oder Museum.
Viele weitere historische Gebäude in Nürnberg und natürlich sehr viele Events und andere Festlichkeiten bietet Nürnberg. Doch dazu mehr im zweiten Teil.
Text: Jens Bretthauer · Fotos: Sabine Steinert
|