Daniel Küblböck im Interview
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Wir haben das Ziel, irgendwann auch andere Künstler zu vermitteln. Es ist so, dass das Hauptthema immer noch ich sein werde, weil das muss man ja nach vorne bringen. Aber es ist auch irgendwann das Ziel, die Positive Energie GmbH in ferner Zukunft soweit nach oben zu bringen, dass ich, wenn ich vielleicht mal irgendwann so alt bin wie Herr Bohlen, dass ich mich dann eher auf den Chefsessel setze und sage, ich fördere jetzt junge Talente, weil ich glaube mit 50 hab ich dann schon soviel Falten im Gesicht, dass ich nicht mehr unbedingt der Jungspund auf der Bühne bin, wo alle reihenweise umfallen, sondern da muss ich dann anders irgendwie arbeiten und das wird sich dann eher in dieser Art und Weise dann ergeben.
IE: Deine derzeitige Musikrichtung ist Jazz/Blues - ein Meilenstein auf deinem Weg, oder würdest Du gerne noch andere Richtungen ausprobieren?
Daniel: Es ist so… Man muss natürlich irgendwann, um die Glaubwürdigkeit als Künstler zu bewahren, eine Richtung finden, die man am besten verkauft und die man am besten ausführt für anderweitiges Publikum und um neues Publikum dazu zu gewinnen, vermarkten zu können. Das heißt natürlich, wenn man jetzt jedes Jahr sagt: Ich geh jetzt vom Country zum Jazz und irgendwann geh ich vielleicht in die Volksmusik oder was weiß ich… oder mach dann mal Operette… das wird dann irgendwann unglaubwürdig. Das heißt, dass es natürlich schon mein Ziel jetzt ist, dieses Blues – unser Jazz und Blues ist ja eigentlich eher sehr modern angehaucht, das ist ja jetzt nicht irgendwie so strenger Jazz, wo man jetzt so da sitzt und nur Instrumente hört, sondern es ist ja schon sehr kommerziell angehaucht; ich meine, „On a night like this“ ist ja alles andere als ne schwerlastige Jazznummer, das ist schon eigentlich eher ein Popsong -, in diese Richtung wird es zukünftig auch weiter gehen, das heißt, dass wir uns in dieser Richtung etablieren wollen. Ich meine, ich habe diese Musik ja im Grunde genommen schon immer gemacht, durch „Stand by me“ oder damals „Satisfaction“, ich habe ja schon viele alte Klassiker gesungen wie „Proud Mary“ und das ist ja jetzt genau das, was modern ist, das macht ja auch Amy Winehouse, das macht Duffy z.B., diese Richtung ist gerade up to date und diese Richtung passt einfach auch super zu mir. Und wenn wir damit wirklich irgendwann Erfolge erzielen, dann wäre das eigentlich für mich der größte Traum.
IE: Wird man von Dir jemals auch einen schönen eigenen Song ganz im bayerischen Dialekt hören?
Daniel: Nein, das wird es definitiv nie geben. Na ja, so bayerische Mundart, das ist vielleicht für Fans ganz lustig, weil sie das irgendwie süß finden, aber jetzt für den großräumigen Markt, um da jetzt irgendwie unterzukommen, ist das sehr schwer zu vermarkten.
IE: Vielleicht mal als Bonus irgendwie?
Daniel: Wir hatten ja in der Vergangenheit dieses Neue Deutsche Welle Konzert, warum soll es nicht sowas mal irgendwann geben als Gag oder so… Wir wollen ja nächstes Jahr auch wieder ein „Best of“ machen. Es gibt auch nächstes Jahr wieder ein Silvester-Konzert, wir
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feiern dann in 2010 hinein, wo wir im Grunde genommen ein Konzert haben, wo wir das letzte Jahrzehnt auf ner Leinwand Revue passieren lassen mit meinen besten Bildern von DSDS bis zum Dschungel bis zu Big Brother, oder was weiß ich nicht alles gewesen ist… Der ganze Werdegang wird da historisch festgehalten. Ich denke, das wird eine unheimlich schöne Show werden, die wir dann auch live im Internet übertragen wollen. Ich denke, das ist so ausbaufähig noch alles… da passt jetzt ein bayerisches Konzert oder bayerische Mundart nicht rein… Aber wie gesagt, man kann sich ja viel wünschen im Leben und viele Sachen erfüllen sich vielleicht auch irgendwann mal… Das kann ich ja wie gesagt mal mir vornehmen, wenn ich dann in die Rente gehe… da passt es dann glaub ich auch ganz gut so… dieser bayerische Stil… Aber jetzt bin ich da einfach noch zu jung, da will ich was anderes machen…
IE: Viele Fans wünschen sich eine Weihnachts-CD von Dir - gibt es eine Chance dafür?
Daniel: Für nächstes Jahr möchten wir ne Weihnachts-CD produzieren. Wir wollten eigentlich schon für dieses Jahr ne Weihnachts-CD produzieren, aber das ist ja jetzt mit dem ganzen Umzug… ich mein, auch mich hat die Wirtschaftskrise komplett erwischt, der Laden ist ja jetzt dann auch bald weg in diesem Jahr, das heißt, ich muss auch ein bisschen den Gürtel enger schnallen. Der ganze Umzug und so das hat mich alles sehr viel Zeit gekostet und Stress, so dass dieses Jahr diese Weihnachts-CD nicht drin war, aber für nächstes Jahr ist das ein Projekt, was ich gerne machen möchte.
IE: Um nochmal kurz auf den Laden zurück zu kommen: Wirst du einen neuen Laden wieder aufmachen?
Daniel: Nein. Also es wird in Dachau einen Laden (Fan-Shop) geben… Ihr kommt ja erst im Januar raus, da ist das dann auch schon alles offiziell… ach ich glaub, das ist auch jetzt schon offiziell… Auch da wird man Ware abholen können, wenn welche vor Ort sind und abholen wollen und es gibt auch nen Lagerraum, aber es gibt keinen Laden mehr, weil da ist einfach keine Laufkundschaft, da sind ab und zu mal ein paar Fans gekommen, aber das war ja eigentlich nur deswegen da, weil hinten die Büroräume waren und wir haben das dann noch mitgenutzt. Das sind einfach Sachen, da investier ich lieber in ne schöne CD, als wie jetzt da irgendwie einen Laden zu haben.
IE: Songs einstudieren, Texte auswendig lernen ... sicher oft bis zum Umfallen - kann man da irgendwann seine eigenen Lieder "nicht mehr hören"?
Daniel: Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn man jetzt so oft diese Lieder hört, die ich im Programm gesungen habe, dann ist es eigentlich so, dass man die Songs nicht weniger gerne hören möchte , sondern dass man sie eigentlich immer noch lieber hören möchte, weil das so im Ohr drin ist und man so vertieft ist in diesen Song, dass man sich noch viel mehr davon wünscht. Wenn ich morgens aufgeweckt werde, habe ich mir „In the morning“ in mein Handy gespeichert… Das ist dann vielleicht ein Lied, das ich nicht mehr so gerne höre, wenn ich dann um 7.00 Uhr aufstehen muss und dann kommt
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