„In the morning“, da krieg ich dann die Krise… Aber wie gesagt, es ist wirklich so: Von dieser Tour bin ich wirklich sowas von begeistert… da geht mir die Gänsehaut hoch… da geht mir alles zwischen de Füss ab… :) Wenn ich diese Emotionen dieser Lieder in mir dann auch hoch hole auf der Bühne, das ist für mich sowas von schön mitzuerleben, diese Entwicklung auch… Ich hätte mir nie vorgestellt, ein so langes Jazzprogramm und Bluesprogramm machen zu können und wirklich immer noch so eine treue Fangemeinde nach den Jahren zu haben. Und auch diese Gerüchte… das möchte ich auch wirklich definitv dementieren: Diese Gerüchte, dass die Fangemeinde schrumpft oder so… natürlich kann sich nicht immer jeder jeden Monat eine Karte leisten… und natürlich ist es auch so, dass man manchmal auch irgendwo zurückstecken muss… Aber die Fans sind noch da. Und das ist das, wo ich ganz ehrlich sagen muss, da bin ich stolz drauf! Wir erleben es immer wieder, wir kriegen unheimlich viele Zusprüche und Fanpost von Leuten, die ewig nicht mehr auf Konzerten waren… Die schreiben, sie sind das letzte Mal 2003 auf nem Konzert gewesen und sind momentan einfach… kriegen es zeitlich nicht hin oder sie sind jetzt nicht mehr so der eingefleischte Fan, aber die bestellen ne CD zum Beispiel… Und diese Gerüchte, zu schreiben, dass die Fangemeinde schrumpft - natürlich gibt es immer welche, die sagen, ich komm jetzt mit dieser Fangemeinde oder diesem Fandasein nicht so klar oder ich bin jetzt Bon Jovi Fan oder was weiß ich nicht – aber trotzdem ist es so, die Fans sind in ganz Deutschland nun mal da und das ist nicht zu unterschätzen. Das ist eine unheimliche Energie die da ausgestrahlt wird von den Menschen, eine unheimliche Kraft, die dahinter steckt… Ich meine, wir haben z.B. einen Fan, der hat jetzt 50 CDs bestellt und verschenkt das an alle… ans Radio wie auch immer… das ist unbezahlbar, solche Leute zu haben, die so dahinter stehen und das wollte ich auch nochmal gesagt haben.

Daniel: Ja, ich les das alles selber. Ich les auch meine E-Mails selber, weil mir das sehr wichtig ist. Ich bin zwar manchmal auch enttäuscht, geb ich auch ehrlich zu. Wenn ich z.B. ein neues Projekt habe und da gleich wieder welche anfangen zu schreien und zu schimpfen und zu sagen, wieso macht er dies oder warum hat er das gemacht… Ich meine, ich reiß mir wirklich den Arsch auf – auf gut deutsch gesagt – um das alles… ich könnte auch ein Schuhgeschäft aufmachen irgendwann… ich meine, ich kann gut Schuhe verkaufen, weil ich mich mit Schuhen auskenne (lacht)… Aber das will ich nicht… Mein Ziel ist es wirklich, es nach oben zu bringen… Ich hab damals, als ich in München beim Trabrennen mitgemacht habe, da habe ich den ersten Platz belegt mit nem Pferd, das eigentlich schon für den Schlachter vorgesehen war… das war wirklich so… Zu mir hat der Trainer gesagt, dass das für das Pferd der letzte Lauf ist und dass es eigentlich gar nicht mehr so gut laufen kann… Na, suuuuper Voraussetzungen… na ja, dann laufen wir halt mit dem

alten Gaul… und ich wurde Erster, weil ich daran geglaubt habe, dass ich Erster werde. Und das ist etwas: Man darf den Glauben nicht verlieren und ich glaube immer noch, dass ich irgendwann Platz 1 in den Charts sein kann, wenn ich fest daran arbeite… Ich meine, ich bin jetzt hier nicht mal einen Tag in Wiesbaden und schon versucht die Wiesbadener Zeitung, ein Interview zu bekommen… Das sind so Sachen, wo man sich freut, wo immer noch großes Interesse da ist und das muss man zukünftig ausnutzen und ich sehe da positiv in die Zukunft.

Daniel: Das ist auch wirklich was… ich weiß, da brauchen wir nicht drumrum zu reden, dass es in den vielen vergangenen Monaten Konzerte gab, die sich nicht jeder leisten konnte… Ich weiß auch, dass viele sagen, na ja jeden Monat, ob ich mir das leisten kann, muss ich jetzt erstmal schauen… Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich geldgierig wär oder wenn ich irgendwie jemand wär, der nur auf das aus ist, dann würde ich das ganze Chaos nicht mehr mitmachen… Weil, dann mach ich irgendwas wirtschaftliches oder geh irgendwo hin, wo ich vielleicht schneller mir nen Euro verdienen kann, weil das, was ich mach, ist wirklich ein Knochenjob, das ist teilweise nicht nur mutig, das ist teilweise auch „Psychologie“, so viele Menschen um sich zu haben, wenn man auf die Straße geht… jeden Tag irgendwo angesprochen zu werden… und wo man sich manchmal auch denkt: Ach lasst mich doch einfach auch mal in Ruhe oder so… oder wenn man im Moment einfach mal für sich sein will und trotzdem mach ich das alles, weil ich es gerne mache, weil ich daran glaube, weil ich einfach auch die Fangemeinde in den letzten Jahren sehr zu schätzen und lieben gelernt habe. Natürlich ist es so, dass wir viele Ausgaben haben, weil wir ja auch viele Sachen produzieren, das muss man ja auch alles erstmal vorfinanzieren… Da muss man ja auch erstmal Geld haben, um ne CD produzieren zu können Und deswegen ist es natürlich auch so, dass man auch mal Konzerte hat, die 50,00 € kosten, damit man auch wieder andere Sachen davon finanzieren kann… wie eben ne DVD oder was weiß ich nicht alles… Aber dass ich die Leute ausbeute… für nächstes Jahr möchte ich gerne Clubkonzerte machen, wo ich für ein Ticket nur 20,00 € verlange, das habe ich mir felsenfest vorgenommen… aber nicht dass da jetzt wieder was Falsches geschrieben wird, dass dann nur solche Konzerte kommen… sondern es wird einfach mal so zwei, drei geben, die halt wirklich für die Fans sind, die sich das nicht leisten können und da werden eben nur 3 Leute auf der Bühne stehen… nur Gitarre und Klavier in einer kleinen Clubatmosphäre kann auch ganz gemütlich werden… Aber dann wird es natürlich auch Konzerte geben, die eben ein bisschen mehr kosten. Das ist auch immer ne Ansichtssache… wenn ich z.B. auf die Straße gehe, in die Fußgängerzone, dann kann ich mir entweder nen Pelzmantel kaufen oder ne Daunenjacke… also ich kann mich für eins entscheiden, also entweder ich hol mir das mal oder ich spar darauf hin und hol mir dann das andere… Es ist ja keiner dazu verpflichtet, da hinzugehen.