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Aktuelles/Kommentare 3/7
Februar 2004
Wir hatten das Glück, die Band noch während der Herbsttour interviewen zu können. Das ist das wahrscheinlich letzte Interview vor dem tragischen Unfalltod des Schlagzeugers Frank Barzelt am 20.02.2004.

Interview mit Daniels Tourbegleitband "Starmix"

Nicht nur Daniel hat uns Faniels auf seiner Positive-Energie-Tour 2003 begeistert, auch von seiner Begleitband "Starmix" waren wir sehr angetan. Am 20.11.03 - vor Daniels Konzert in Düsseldorf - hatten wir die Gelegenheit, den Musikern einige Fragen zu stellen:

Foto von Gila Mahlberg
"Starmix" mit der ersten Ausgabe der Im Endeffekt
IE: Vielleicht erzählt ihr zunächst einmal etwas zur Band, zu den Aufgaben und zur Crew…

Starmix: Aufgaben? Spielen! (lachen) Wir sind eine Showband, also eine Coverband, im süddeutschen Raum und sind da auch relativ bekannt. Der Daniel kannte uns, weil er ja früher selber auf irgendwelche Veranstaltungen gegangen ist, wo wir gespielt haben. So sind er und das Management Forster auf uns aufmerksam geworden. Das war im Frühjahr, wo die Sache mit dem Daniel so richtig angelaufen ist - nach dieser Superstarzeit. Daniel wollte für seine Konzerte natürlich eine Showband einstellen, und da hat sich das Concertbüro Forster an uns gewandt, ob wir seine Band sein wollten.

IE: Damals, im Sommer, wart ihr ja noch "Band 8", aber jetzt nennt ihr euch "Starmix".

Starmix: Genau! Wir haben uns von "Band 8" getrennt, also die vier Musiker, der Roland, der Walter, der Alex und ich – und der Rainer ist unser Neuer. Concertbüro Forster und Daniels Vater Günther sind dann auf uns zugekommen und haben wegen Daniels Herbsttour angefragt, ob wir denn noch weitermachen würden. Da haben wir uns natürlich gleich wieder zur Verfügung gestellt, denn das macht uns ja auch großen Spaß. Wir haben jetzt eben eine neue Band. "Starmix" ist auch eine Coverband – aus Oberösterreich – und bei der sind wir eingestiegen. Die haben uns sozusagen als Paket übernommen.

IE: Wie kommt es, dass man euch im Fernsehen bei Daniels Auftritten nicht sieht?

Starmix: Die Fernsehauftritte sind aus Kosten-, Beleuchtungs- und vor allem aus Umbaugründen meistens Playback oder Halbplayback. Aber es kommt ja eine DVD raus. In München ist das ganze Konzert mitgeschnitten worden, und während der Tour wird noch einmal ein komplettes Konzert mitgeschnitten, damit genügend Material vorhanden ist, das man für eine DVD verwerten kann, und da sieht man dann auch mal die einzelnen Musiker, weil bei jedem von uns eine Kamera positioniert war. Der Günther, also Daniels Manager, legt schon auch Wert darauf, dass wir uns präsentieren können.

IE: Wie ist die Zusammenarbeit mit Daniel? Wie laufen die Proben ab, und wie es für euch, dass er viel jünger ist als ihr?

Starmix: Das ist überhaupt kein Problem, er ist da sehr, sehr professionell für die kurze Zeit, die er das alles jetzt erst macht. Er ist auch immer sehr motiviert, wenn er zu den Proben kommt. Es macht wirklich Spaß! Es ist halt so, wie bei anderen Bands auch, wenn einem irgendwas nicht passt, dann besprechen wir das ganz normal.

IE: Daniel jetzt nicht so den Boss raushängen?

Starmix: (großer Protest unter lautem Gelächter) Nein, nein, nein!!!! Überhaupt nicht! Daniel hat auch den Respekt, weil er weiß, dass wir alle professionelle Musiker sind und er ja noch am wenigsten Erfahrung hat. Und wenn er eine musikalische Frage hat, dann kann es schon vorkommen, dass er uns fragt.

IE: Könnt ihr noch etwas zu eurem Part bei der Show sagen?

Starmix: Also auf Daniels Show bezogen ist es so, dass wir in den Umzugspausen vom Daniel freie Hand haben, das Programm zu gestalten. Er hat nur gesagt, wir sollen die Stimmung hochhalten, aber wie wir das machen, ist uns überlassen. Da nehmen wir dann aktuelle Sachen aus unserem Repertoire, die gut in Daniels Programm passen. Und was die ganzen Arrangements seiner Songs betrifft, da haben wir auch bewusst umarrangiert, damit es nicht nach Studio, sondern "live" nach Band klingt, und es soll auch bewusst so rüberkommen, dass man merkt, dass es Livemusik ist und nicht ein Playback mitläuft. Wenn die Stücke anders klingen als auf der CD, dann ist das also Absicht.

IE: Der Daniel macht bei seinen Konzerten ziemlich viel spontan, zum Beispiel zwischendurch "Stopp!" sagen, woraufhin die Band aufhören soll zu spielen, das Tempo ändern oder so. Fällt euch das leicht, damit umzugehen?

Starmix: Mittlerweile ja. Das ist alles nicht eingeprobt, aber wir wissen inzwischen, wann und wo er gern mal abbiegt. Man muss halt immer konzentriert sein und ein Auge auf ihn haben, und wenn dann spontan irgendwas kommt, dann muss man halt schnell reagieren. Das macht das Ganze auch interessant und spannend. Sonst wäre es ja auch langweilig, wenn es immer dasselbe wäre. Im Großen und Ganzen ist es nicht anders, als wenn ein Instrumentalist improvisieren würde und man mit seinem Instrument mitgehen soll, da muss man sich auch drauf einstellen, so in etwa kann man sich das vorstellen.

IE: Wie ist das für euch in den Konzerten mit all den ausrastenden Fans von Daniel?

Starmix: Wir kennen das ja schon seit Frühjahr [2003], das war am Anfang schon gewöhnungsbedürftig – wir können uns jetzt vorstellen, wie es bei den Beatles damals war! Die Leute haben oft so geschrieen, dass wir uns selbst nicht mehr spielen hören konnten, trotz der großen Verstärker, da ist wirklich manchmal auf Verdacht gespielt worden. Man gewöhnt sich natürlich auch dran. Aber das ist schon interessant, was man da für Leute sieht bei den Konzerten. Die Fans, die zu Daniels Konzerten kommen, die sind wirklich 100%ige Fans. Da ist es nicht, wie bei vielen anderen Künstlern: man hört sich das mal an, weil man die Musik ab und zu mal im Radio gehört hat und jetzt kommt der gerade zufällig in die Gegend, sondern das sind wirklich 100%ige Fans, und die stehen auch dazu. Und die Klamotten teilweise, die Daniels Outfits nachempfunden sind – also es ist verblüffend, was man da so sieht bei den Konzerten!

IE: Möchtet ihr noch etwas zu den Besonderheiten der Band sagen?

Starmix: Coverbands haben ja einen Topf von bekannten Stücken, aus dem sie das Programm zusammenstellen. Wir spielen aber nicht nur das, von dem wir wissen, dass es funktioniert, wie zum Beispiel Nenasongs, sondern wir wollen auch mal was Ausgefalleneres und moderne Trends reinbringen. Wir spielen auch viel Chartmusik, die sich ja ständig ändert. Es liegt einem als Band auch nicht alles. Und auch danach werden auch unsere Songs ausgewählt.

IE: Bei euch hat man das Gefühl, dass euch Rockmusik am meisten liegt.

Starmix: Ja, die ist halt eher Musiker und Band dienlich. Rockmusik ist halt einfach für eine Band interessanter, schöner, angenehmer zu spielen, als irgendwelche extrem studiolastigen Popsongs. Beispiel: "TV makes the Superstar", das wir ja im Sommer gespielt haben. Natürlich können wir das alles spielen, aber es ist eine ganz andre Arbeitsweise, man muss viel mehr programmieren. Das ist was ganz anderes, als wenn wir zum Beispiel von Bryan Adams "Summer of 69" spielen.

IE: Wie seht ihr den Umgang der Presse mit Daniel?

Starmix: Es wird natürlich teilweise sehr übertrieben von der Presse. Und es ist so, dass die Kritiken selten richtig objektiv sind, weil die Presseleute, die man zum Konzert schickt, ja nie 100% objektiv sind. Wenn man jetzt jemand schickt, dem die Musik von vornherein nicht gefällt, der zum Beispiel sagt, er höre normalerweise ACDC - und den schickt man dann zu einem Danielkonzert, um das zu kritisieren, also, wenn er nicht absoluter Superprofi ist, dann wird die Kritik immer relativ schlecht und negativ ausfallen. Und deswegen kann man da nicht so sehr viel drum geben, sondern man muss sich selber ein Bild machen. Der eine Pressemann schreibt überschwänglich „super, geil toll, alles klasse“, und der andere macht dasselbe Konzert total nieder. Was will man im Endeffekt glauben?

IE: Wie seht ihr Daniels weitere Zukunft?

Starmix: Wir haben ihn letztens mal gefragt, wie er sich selber sieht, und er hat gesagt, er weiß es nicht. Keine Ahnung, er weiß nicht, wie es weitergeht. Er ist aber immer für eine Überraschung gut, wir müssen uns auch da überraschen lassen, was da noch kommt und was als Nächstes kommt…

IE: Also seid ihr nicht überzeugt, dass er sich auf jeden Fall durchsetzen wird?

Starmix: Es ist heutzutage prinzipiell ziemlich schwierig für einen neuen jungen Künstler, der so von Null auf Hundert geschossen wurde, oder vielmehr sich selbst geschossen hat, dauerhaft am Ball zu bleiben. Nicht nur für Daniel, das ist für jeden schwierig, weil die Gesellschaft heutzutage die Musik konsumiert, solange bis man"s nicht mehr hören kann, und dann kommt der nächste. Bei Daniel geht es, wenn ich es musikalisch einordnen will, vor allem um die Show, die er anbietet. Er ist ein totales Chamäleon, der sich ständig verändert und der schon viele Sachen gemacht hat in diesem Jahr, wie die Sternzeichen-CD, die er gesprochen hat und sein Buch und so weiter - er ist ja, wie gesagt, sehr flexibel und verkauft ja nicht nur seinen Gesang und seine Musikshow, sondern er verkauft die Show ja eigentlich als Entertainment-Cabaret-Show. Also, er könnte sicherlich sehr vieles machen, wenn er will. Kann auch sein, dass er im Fernsehen als Moderator mal was macht. Was Daniel konkret machen wird - wir lassen uns überraschen!

IE: Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

Einen intensiven Blick auf die coole Homepage der Band können wir nur empfehlen, ebenso wie ihre Konzerte – auch ohne Daniel rockt "Starmix" da house!
Die Bandzusammenstellung hat sich inzwischen geändert. Eine Frage im Gästebuch, was aus den anderen Bandmitgliedern geworden ist, beantwortet Starmix so: „Starmix-Antwort: ... manche haben komplett aufgehört, und andere spielen in verschiedenen anderen Bands, Trios, u. s. w. ...“

Das Interview führte Nicole Krayer,
Edition des Audiomitschnitts und Foto: Gila Mahlberg

 
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