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Erlebnisberichte 1/20
September 2010
Kann ein Dinner Sünde sein?
Im Dezember, mitten in der Adventszeit rief mich meine Freundin an, um mir mitzuteilen, dass Daniel wieder ein Dinnerkonzert plant. Sie selbst hatte schon einige erlebt und immer wunderschön gefunden. Mich hatten bislang fehlende Zeit und manchmal auch der Geldbeutel daran gehindert, ebenfalls einem beizuwohnen und so wollte ich es mir dieses Mal auf keinen Fall entgehen lassen. Getreu unserem neuen Motto „No risk, no fun, no Zwegat“ - wobei hier der Schuldnerberater von RTL gemeint ist – beschlossen wir also, Dinnerkarten für den 28. Februar des neuen Jahres zu bestellen.
Schneller als gedacht kam der ersehnte Konzerttag herbei und schon die Hinreise sollte wieder immens lustig werden. Meine Freundin reiste aus einem kleineren Städtchen an und wurde noch am Fahrkartenautomat ihres Heimatortes von einem Punk angesprochen, ob sie mit auf seinem Ticket fahren möchte. Da soll mal noch einer sagen, dass man bei Daniels Dinnerkonzerten nichts sparen kann… auch die weitere Fahrt verlief ähnlich preiswert, denn die Deutsche Bahn hat wohl doch ein Einsehen mit den weitreisenden Faniels und so ein Bahnticket im Gruppentarif ist für Fanfreundinnen immer wieder eine lohnende Investition. Quasi umsonst, natürlich nur finanziell gesehen, fuhren wir also Richtung Nürnberg, dem Bahnhof entgegen, den wir, nebst diversen Fastfoodketten, inzwischen wie unsere Westentasche kennen.
Im Zug schwatzten und lachten wir, wie uns das Zwerchfell gewachsen war und so wurde ein junger Mann recht schnell auf uns aufmerksam. Es dauerte nicht lange und wir waren in einen witzigen Dialog mit ihm verstrickt. Umso mehr bedauerten wir, dass er uns auf halber Strecke verließ und in Plauen ausstieg… dass das noch nicht das Ende unserer liberalen Beziehungen sein sollte, konnten wir noch nicht ahnen und wer wissen möchte, was wir mit dem jungen Mann noch erlebten und wie er auf das Thema Daniel reagierte, der muss sich noch durch unseren Bericht vom Landshut-Konzert an anderer Stelle dieser Zeitung arbeiten.
Doch erst einmal kamen wir an unserem Ziel an und enterten die tollen Geschäfte Nürnbergs, wo wir die eine oder andere Kleinigkeit käuflich erwarben und für den Rest des Abends in großen Tüten und Taschen verpackt mit uns herumschleppten. An diesem ersten schönen, sonnigen Vorfrühlingstag genehmigten wir uns außerdem in einem Straßencafe einen leckeren Cocktail und genossen die ersten Sonnenstrahlen. Wenig später begaben wir uns zum Hotel Le Meridien, in dem das Konzert stattfinden würde. Bereits im Foyer trafen wir auf viele bekannte Gesichter und Fanfreunde und nahmen in einer Sesselgruppe Platz.
Praktisch und unkompliziert veranlagt, wie wir Faniels nun einmal sind, bauten wir die Sitzecke kurzerhand zum transportablen Nagel-, Kosmetik- und Lachstudio um, denn wir lackierten uns dort noch schnell die Nägel, schminkten uns nach und hatten sehr viel Spaß miteinander. Die Lachtränen sorgten dann jedoch dafür, dass das Schminken irgendwann genauso überflüssig wurde, wie die Wimperntusche, die uns aus den
Augenwinkeln tropfte.
Kurz darauf bog ein sichtlich gut gelaunter Daniel um die Ecke. Er war lässig gekleidet, trug u. a. eine blaue Shirtjacke und winkte fröhlich in die Runde. Sein Haar trug er quasi offen, will heißen, es war nichts gegelt oder gelegt, sondern wirbelte in süßen Löckchen um das hübsche und verschmitzte Antlitz unseres Lieblingssängers. Daniel schwatzte und lachte mit den Fans und schien sehr entspannt und gelöst. Was natürlich nicht an dem Prosecco lag, den er gerade bestellt hatte, auch nicht an den neuen Songs, von denen er schwärmte, sondern nur an der Anwesenheit seiner Fans. Daniel spielte irgendwann die CD mit dem Bodenmaissong und alle sangen und tanzten fröhlich mit ihm mit. Dann verriet er schon ein bisschen was über die neuen Songs, an denen er gerade schrieb und gab kurze Auszüge acapella zum Besten.
An seinen strahlenden Augen und dem verschmitzten Lächeln konnte man erkennen, wie stolz und glücklich er war, hier und jetzt seinen Fans die ersten Töne der neuen Lieder präsentieren zu können. Nach einiger Zeit zog sich Daniel erst wieder zurück und danach um. Die meisten Fans nutzten die Zeit und taten es ihm gleich, während die Hotelangestellten die überall herumstehenden Frühlingsboten in Form von gelben Tulpen mit frischem Wasser beglückten. Erst da bemerkten wir, dass auch wir riesigen Durst hatten und im Scherz sagte meine Freundin zu mir „Nimm die Blumen heraus, wir teilen uns das Wasser, morgen schmeckt das nicht mehr!“. Wir bogen uns vor Lachen und genehmigten uns kurz darauf dann doch lieber ganz gewöhnliches Mineralwasser…
Kurz darauf zogen auch wir uns auf der 5-Sterne-Toilette des Hotels um und schmissen uns ins edle „kleine Schwarze“, so ein Dinner verpflichtet ja. Die WC-Räumlichkeiten besaßen wirklich großzügige Ausmaße und ein edles Ambiente. Sogar kleine Tischchen, die an Frisierkommoden erinnerten mit den riesigen Spiegeln, waren dort aufgestellt. Da stylt man sich ja im heimischen Bad um Klassen schlechter. Als wir wieder ins Foyer kamen, hatte sich Daniel bereits wieder unter seine Fans gemischt und gab die eine oder andere Anekdote zum Besten.
Schick sah er jetzt aus, trug Hut und ein edles Jackett. Erinnerungsfotos mit ihm wurden nun geschossen und Daniel erfüllte geduldig jeden Fotowunsch. Letztlich führte das dann dazu, dass irgendwer einen verschmitzten Anfang machte und viele Fans dem Beispiel folgten…und ehe Daniel sich versah, küsste er sich einmal quer durch die Fanmenge und jeder Kuss auf jede Wange wurde dabei fotografisch für die Nachwelt festgehalten. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen…ich „arbeitete“ mich nach und nach an Daniels Seite und erklärte ihm mit schauspielerisch oscarreifem Augenaufschlag, dass mich daheim niemand küsst und er sich deshalb für mich opfern müsse. Daniel lachte auf und begab sich dann doch recht freiwillig in die Opferrolle. Mehrmals musste er ansetzen, weil vermutlich aufgrund der hoch erotischen Szenen die Linse der Kamera beschlug und das Foto
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 21 · © 2003 - 2010 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe