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Erlebnisberichte 2/20
September 2010
Kann ein Dinner Sünde sein?
wieder und wieder verwackelte. So kam ich in den Genuss, über einen längeren Zeitraum Daniels weiche Lippen an meiner linken Wange zu spüren… nun, es gibt weit schlechtere Erlebnisse - das Foto selbst ist natürlich für mich ein einmaliges Erinnerungsstück, sieht letztlich jedoch so aus, als würde mir Daniel ins Ohr beißen wollen.
Nürnberg · © Dorit Tausenfreund
Die Zeit bis zum Einlass verging durch solche neckischen Begebenheiten natürlich wie im Flug und ehe wir uns versahen, saßen wir an einem schön gedeckten großen runden Tisch. Die kleinen auf dem Tisch verstreuten Dekokugeln in ihren bunten Farben erinnerten stark an Discokugeln und mich an andere schöne Abende meiner Freizeitgestaltung….
Inzwischen hatte sich auch herumgesprochen, dass ein TV-Team anwesend war. Daniel und einige seiner Fans waren bereits interviewt worden; nun wurden wir beim Essen gefilmt. Brav und nahezu aristokratisch nahmen wir daher unsere Speisen zu uns, die wirklich sehr lecker waren und ansprechend angerichtet worden waren.
Kurz darauf begann das langersehnte Konzert und auch hier wurden die ersten Songs vom Kamerateam begleitet. Lag es daran oder an dem edlen Ambiente, dass die Fans sich zunächst sehr vornehm zurückhielten, statt in gewohnter Manier zu Daniels Liedern loszutanzen? Daniel hatte mit "Love in me" gestartet und legte nun mit "My life is magic" nach. Oh, wie ich dieses Lied liebe… und ist letztlich nicht jedes Leben irgendwie magisch? Meines auf jeden Fall und so sang ich Zeile für Zeile im Geiste mit. Es folgte mit "In dieser Stadt" ein Lied, das Daniel in so gekonnter Art wiedergab, das man unwillkürlich spürte, dass auch das Genre der Chansons ihm liegt. Danach präsentierte Daniel "A thousand times" und "Turn me on". Und spätestens als der "Rebell" von Daniels Album „Liebe Nation“ folgte, hielt es mich nicht mehr auf meinem Sitz. Doch noch immer reagierte das Publikum vergleichsweise verhalten. Das fiel auch Daniel auf. „Ich gebe euch nie wieder was zu essen“, witzelte er und sein Publikum lachte. "Round and Round", ebenfalls ein Lied aus der Daniable-Zeit folgte und kurz darauf sang Daniel "I wish, I knew how". "Million Dollar Girl" gab er im Anschluss zum Besten und mit dem immer wieder mitreißenden „Great Big Mama“ verabschiedete uns
Daniel in die Pause.
In dieser wurde nun der sehr leckere Nachtisch serviert, was gut war, denn bei Daniels Anblick wäre selbst das leckere Eis geschmolzen. Natürlich stürmte der geübte Fan auch den eigens für ihn errichteten Shop und das noch immer anwesende TV-Team unterbrach die Interviews mit den vorm Saal sitzenden Fans, um die Kaufkraft eines Danielfans näher zu beleuchten und zu hinterfragen. Wie es Maren Gilzer nicht besser hätte machen können, hielten wir werbewirksam das soeben erstandene Erinnerungsfoto in die Kamera und erklärten dem Reporter, dass uns Daniel jeden Cent wert ist. Damals konnten wir noch nicht wissen, dass die Medien mal wieder einen negativen Bericht über Konzertpreise planten und dafür quasi meinen Körper missbrauchten, denn das einzige, was letztlich über den Bildschirm flimmerte und (nur so mittelmäßig werbewirksam) in der Kamera zu sehen war, war mein Dekollete…aber welcher Damenausschnitt kann das schon von sich behaupten, im Zusammenhang mit Daniels edlen Dinnerkonzerten in einer Boulevardsendung zu erscheinen?
Nach der Pause fragte Daniel dann sogleich ins Publikum „Ist die Presse jetzt weg?“ und als er die Bestätigung erhielt, meinte er, wie super das sei und dass er dann ja jetzt wieder herum springen könne, wie er wolle. Und schon stellte er das unter Beweis und fegte unter dem Jubel seiner Fans über die Bühne. Die ersten Songs nach der Pause waren "Anytime we touch" und "Der Weg", beide mit absoluter Gänsehautgarantie; und man hatte echt das Gefühl, dass die Abwesenheit der Presse einen gelösten Zustand bei Daniel und seinen Fans bewirkt hatte. "On a night like this" war nun an der Reihe und Daniel animierte erneut das Publikum zwecks Abtrainierung der soeben aufgenommenen gefühlten fünf Trillionen Kalorien zur bekannten Choreografie. Und als nun das Publikum endlich stand und wirklich jeder begeistert mitwippte, fiel Daniel plötzlich ein, dass als nächstes der Song "Teenage Tears" folgen würde und dies das totale Kontrastprogramm zum eben präsentierten Lied sei. „Also, alle erst mal wieder ein bisschen runterfahren“, befahl Daniel deshalb und sein Publikum gehorchte ihm natürlich aufs Wort.
"Liebe Nation" und "Sugar in my bowl" folgten nun und kurz darauf präsentierte Daniel einen meiner Lieblingssongs: seine ganz persönlichen "Roten Rosen". Zu guter Letzt rockte Daniel mit "Skin I’m in" und "Proud Mary" über die Bühne. Beide Songs echte Knaller, bei denen man einfach mitrocken muss und nicht still sitzen kann. Auch wir tanzten uns die Seele aus dem Leib und spürten, wie der Durst wieder stärker wurde. Das Wasser war zum Glück griffbereit und so konnten wir uns jederzeit erfrischen. Erfrischung hatte nun auch Daniel nötig, denn man sah, wie sehr er sich verausgabt hatte, als er durch das Publikum hindurch von der Bühne ging.
Noch bevor Daniel den Saal verlassen hatte, wurden die obligatorischen Zugaberufe laut und so dauerte es nicht lange, bis Daniel wieder auf der Bildfläche erschien und noch "Oh happy day" und "If can I dream it" präsentierte. Eine wundervolle, romantische Stimmung breitete sich flugs im Saal aus, von der wirklich jeder ergriffen wurde.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 21 · © 2003 - 2010 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe