Meine Outdoor-Wanderung mit Daniel Küblböck...
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Schließlich wollten wir ja Natur pur erleben und lieben die Herausforderung. Wouff, ich sage Euch, es wurde fast zu einem Survival-Training. Zart besaitet sind wir ja beide nicht. Ich kann stundenlang bergauf und runter rennen, nebenher noch springen und schwimmen und frage dann mit unternehmungslustigem Blick: Und jetzt? Mein Frauchen nennt man eine „Jakobspilgerin“, das spricht ja nun auch ein wenig für sich.
Doch schon diese erste Tour von 10 km zur über 700 m hoch liegenden Chamer Hütte hatte es in sich. Unwegsame Pfade, steile Wege, sehr steile Wege, sehr steile und steinige Wege führten uns durch eine unberührte, faszinierende und wilde Waldlandschaft hinauf und wir kamen ziemlich heruntergekommen dort oben an.
Nur dieser Daniel Küblböck schien wie von unsichtbaren Händen getragen, munter, fit und ohne Anzeichen irgendwelcher Gebrauchsspuren wie schwitzen, stöhnen und jammern. Er hielt freundlich und lachend Hof mit viel Small-Talk und umringt von seinen Fans.
Im Nachhinein war dieser Teil der Tour, diese 10 km in knapp drei Stunden, für mein Frauchen und mich die schönste Strecke. Wir ließen uns aus dem „Daniel-Küblböck-Pulk“ zurückfallen und genossen dieses paradiesische Fleckchen Erde mit allem was es bot. Rinnsale flossen überall auf dem Weg zwischen den Steinen, auf der einen Seite ging es steil hinunter und auf der anderen Seite ebenso hinauf. Entwurzelte Baumriesen lagen überall herum und Schwammerl wuchsen an den Baumstämmen. Bemooste Steinriesen wirkten wie „Skulpturen der Natur“, genauso wie die alten, oft knorrigen Bäume.
Der Rieslochwasserfall mit seinem gewaltigen Rauschen und geheimnisvollen Sprühnebel machte das Szenario einer vorzeitlichen Naturbühne geradezu perfekt.
Mir fehlten lediglich die Bewohner des Waldes. Kein Tier weit und breit. Sicherlich sind sie alle auf und davon als sich unser redseliger Wandertrupp näherte. Obwohl wir immer die letzten waren und weit hinter allen gingen, ließen sich die Waldbewohner auch für uns nicht blicken. Kein Bär, Wolf oder Luchs - nur diese gefürchteten und gefährlichen Raubtiere wie Fliegen, Mücken, Zecken usw.
Nach einer gemeinsamen Brotzeit bei der Chamer Hütte und einem informativen Vortrag der Rancherin über Wild-und Naturhege brachen wir auf zum Abstieg zurück nach Bodenmais. Wir bezwangen den 7 km langen Schotterweg unter praller Sonne, denn der Feuerball glühte erbarmungslos auf uns runter. Nach diesem ersten Tag mit einem wunderschönen Gewaltmarsch waren wir zwar alle platt - blieben aber doch unkaputtbar.
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