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Alles Theater 7/19
April 2016
Daniels erster Auftritt am ETI
Wir haben ihm versichert, dass wir „normal“ sein werden und ich habe mir Plätze zusammen mit zwei weiteren Fans ausgesucht, die inzwischen eingetroffen waren.
Kurz darauf haben wir erfahren, dass der Beginn auf 20 Uhr verlegt worden war und daher war noch ein wenig Zeit mit den anderen Fans zu plaudern, was sehr nett war. Ich glaube, wir waren insgesamt sieben Fans plus Daniels Oma sowie ihrer Freundin.
Getränke waren ganz preiswert. Einen Prosecco gab es zum Beispiel für 2 Euro. Und es gab selbstgebackene Waffeln. Alles Eigenregie der Schüler, so mein Eindruck. Kurz vor acht war der Raum, der nicht sehr groß war, gut gefüllt mit schätzungsweise 60-70 Personen - wohl überwiegend Familie und Freunde der Schauspielschüler.
Eine große Treppe führte neben der Bühne in den ersten Stock und fungierte gleichzeitig auch noch als weitere Bühne. Kurz nach acht betraten alle Schüler gleichzeitig die Treppe und nach einer kurzen Begrüßung (wo wir noch darauf hingewiesen wurden, alle Handys auszuschalten und nicht zu fotografieren) wurden Texte zum Mitsingen verteilt und es ging los mit einem gemeinsamen Lied - "Imagine" von John Lennon. Es klang wunderschön. Daniel stand relativ weit hinten und war nicht herauszuhören. Er trug Jeans und ein schlichtes schwarzes T-Shirt. Tatsächlich war Daniel den ganzen Abend über um Unauffälligkeit und Normalität bemüht. Später hörte ich auch, dass Daniel ursprünglich gar nicht vor gehabt hatte, an dem Abend mitzuwirken und zunächst keinen Beitrag vorbereitet hatte. Er war für jemanden eingesprungen und würde nach der Pause "Yesterday" von den Beatles singen. Auch hätte er wenig Zeit zum Vorbereiten gehabt. Vielleicht daher auch die kurzfristige Einladung auf Facebook.
Thema des Abends war ja „Carneval d'amour“ und so wurden Beziehungsdramen einzeln, zu zweit, oder zu dritt auf alle erdenklichen Arten vorgetragen (meist sehr leidenschaftlich) oder in Musikstücke umgesetzt. Auch unter Zuhilfenahme von Zigaretten, sodass es immer ein wenig verraucht im Saal war. Es wurden verschiedene Instrumente gespielt. Zwei Schüler, die gespielt haben, wurden von einem Dritten auf der Geige begleitet. Auch eine Berliner Göre mit Akkordeon war dabei. Schnell ist klar geworden, dass alle Schüler richtig viel Talent mitbringen und Daniel sich dort in guter Gesellschaft befindet.
Daniel konnte ich von meinem Platz aus meistens oberhalb der Treppe sehen, wie er die Beiträge der anderen Schüler aufmerksam verfolgt hat und sich selber ganz offensichtlich gut amüsiert hat.
Dann gab es eine Pause. Vor der Toilette habe ich eine Unterhaltung von zwei Schülerinnen über Daniel mitbekommen. Erst ging es um einen Schüler, der eine starke Nummer am Klavier gezeigt hatte (was ich selbst auch toll fand). Eine der beiden sagte: „Er ist doch in Klasse 1a zusammen mit dem Daniel Küblböck.“ Das andere Mädchen meinte daraufhin, den Daniel hätte sie seit DSDS nicht mehr gesehen und damals war er 17 und jetzt ist er 30. Ich habe ihnen erzählt, dass Daniel immer
noch eigene Konzerte gibt, was sie ganz interessant fanden.
Zum Ende der Pause kam Daniel zu uns und fragte, ob es uns gefällt, was wir natürlich bejahten.
Im zweiten Teil dann Daniels Auftritt mit "Yesterday". Seine Mimik erinnerte mich spontan an seinen Auftritt bei „Let's Dance“ mit dem langsamen Walzer. War ja das gleiche Lied, nur jetzt gesungen statt getanzt. Es war wunderschön. Hinterher gab es jede Menge Applaus für ihn und auch genauso viel wie bei den anderen Schülern.
Insgesamt waren es richtig viele Darbietungen und der Abend war erst gegen halb elf zu Ende. Zum Schluss kamen alle Schüler noch einmal zusammen auf die Bühne und es wurde gesagt, mit diesem Abend wolle man Liebe verbreiten und nicht Hass. Weswegen möglichst alle Zuschauer noch einmal umarmt werden sollten. Da ich am Gang saß, wurde ich bestimmt von vier Schülern umarmt. Zum Schluss auch von Daniel. :)
Daniel kam nach Ende zu uns Fans und sagte er käme nochmal raus, er müsse sich jetzt aber erstmal um Detlev kümmern. Ich habe mich dann allerdings mit ein paar anderen Fans auf den Weg zur S-Bahn gemacht. Von uns hat niemand mehr auf ihn gewartet oder ein Foto gemacht. Es hätte auch einfach nicht gepasst.
Es war sehr interessant Daniels Schule und seine Mitschüler einmal live zu erleben und gerne werde ich bei einem ähnlichen Abend einmal wieder dabei sein.
Text: Heidrun Urich
 

„Der Schauspieler ist von der unbändigen Lust getrieben,
sich unaufhörlich in andere Menschen zu verwandeln,
um in den anderen am Ende sich selbst zu entdecken.“
(Max Reinhardt, 1873-1943,
österreichischer Regisseur, Theaterleiter und Schauspieler)
„Das Theater darf nicht danach beurteilt werden,
ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt,
sondern danach, ob es sie zu ändern vermag.“
(Bertold Brecht, 1898 – 1956,
deutscher Dramatiker und Dichter)
„Lasst die Schauspieler gut behandeln,
denn sie sind der Spiegel
und die abgekürzte Chronik des Zeitalters.“
(William Shakespeare, 1564 - 1616,
englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter)
 
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