Zunächst musste ausgetestet werden, wo Daniel überhaupt einsatzfähig ist. Nach dem Misserfolg in der Klosterküche, der zu einer Massenbestellung bei Call-A-Pizza führte (Daniel beleidigt: „Ich hab doch gleich gesagt, dass ich nicht kochen kann!“) wurde Daniel probeweise als Kantor bei den Gottesdiensten eingesetzt. Das Seminar zeigte sich unterwältigt. Nachdem Daniel die Altarstufen als Showtreppe benutzte und die Mesnersfrau im Beichtstuhl wegzauberte, musste er leider eingestehen, dass er den Teil mit dem Wiederherzaubern noch nicht beherrschte. Die Mesnerin wird noch vermisst. (Sie soll auf einem fernen Planeten von Douglas Adams zusammen mit einer kleinen karierten Reisetasche gesichtet worden sein.) Der Abt monierte außerdem, dass das lateinische Hochamt mit „Agnus Dei“ und nicht mit „My Way“ endet.

Da der ständige Zwischenapplaus von einigen jungen Priesteramtsanwärtern schließlich den Gottesdienstablauf empfindlich störte, wurde der Plan aufgegeben.

Der findige Marketingmanager des Klosters kam auf eine neue Idee: Da RTL eine Live-Berichterstattung angefragt hatte, sollte zum Zwecke der Nachwuchsförderung eine 8-stündige Livesendung mit dem Titel „Big Brothers“ gesendet werden. Daniels Management zeigte sich begeistert, Daniel unbegeistert und die Brüder befürchteten, vom Publikum herausgewählt zu werden. Daher wurde aber auch dieser Plan ad acta gelegt.

Trotzdem wurde eine Aufgabe für Daniel gefunden: Daniel durfte mit dem Rasentraktor den Rasen des Klostergartens mähen. Und nachdem die Mönche alle in Panik ins Haus geflüchtet waren, hatte Daniel zum ersten Mal an diesem Tag um sich herum das, was er so sehr gesucht hatte: ein wenig klösterliche Ruhe.