Du und ich
Gurgelndes Wasser,
wilde Wucht,
zerstörerische Wand.
Erbarmungslose Kraft.
Zerbrechlicher Mensch,
hilflos und klein.
Spielball im
tosenden Element.
Kein Festhalten,
kein Halten,
keine Chance.
Verlieren und
vergehen.
Abschied.
Geschundene Körper,
verletzte Seelen,
weinende Augen und
suchende Hände,
verkrampft im Nichts.
Verwaiste Herzen,
taubes Gefühl.
Erfrorene Hoffnung,
unaushaltbarer Schmerz.
Kann es Wogen geben,
die mehr Kraft haben ?
Bessere ?
Dennoch ?
Liebe und Wärme ?
Mitgefühl und Hilfe ?
Verletzter Mitmensch,
ich denk an dich.
Mia · Foto: freefoto.com
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Ein Gespräch
"Ich bin ein Daniel Küblböck-Fan."
"Du bist WAS ?"
"Ich bin ein Fan, allerdings gefällt mir das Wort 'Fan' nicht so. Ich interesse mich für seine Musik, seine Kunst, seinen Werdegang, seine Persönlichkeit, seine Medienresonanz."
"Aha."
"Ein-Wort-Entgegnungen sind verboten !" ( Lächeln)
"Was soll ich dazu sagen ?"
"Was du dazu denkst."
"Okay, wie kann man nur ? DER Typ ?"
"Ja."
"Ein-Wort-Antworten sind doch verboten !"
"Stimmt, ich hatte vergessen zu sagen, dass er oft und insbesondere bei bestimmten Auftritten Sex-Appeal hat. Und gut aussieht."
"Da liegt also der Hund begraben. Du schmachtest diesen Typen an."
"Da liegt der Hund nicht begraben. Zwischen 'gutaussehend finden' und 'anschmachten' gibt es einen Unterschied."
"Quatsch, das kann keiner trennen."
"Doch. Und die Frage hat 'Harry und Sally'-Qualität. Meine eindeutige Antwort: Man kann."
"Warum erzählst du mir das Ganze mit dem Küblböck ?"
"Weil es ein Teil von mir ist. Mir war auch gerade danach."
"Und war meine Reaktion so, wie du wolltest ?"
"Sie war nicht so, wie ich sie mir wünschen würde. Aber so, wie ich sie wohl erwartet hatte."
"Und nun bin ich sozusagen bei dir durchgefallen ?"
"Bin ich nun bei dir durchgefallen ? Weil ich Daniel Küblböck mag ?"
"Das wäre ja wohl oberflächlich."
"Gut zu hören, das wäre es. Außerdem hast du mich nicht in ein solches Restaurant geschleppt und schon Sekt bestellt, wenn du dich von deinem Plan abbringen lassen würdest."
"Was für einen Plan ?"
"Dass wir...äh ... der Plan, uns einen schönen Abend zu machen."
"Ja, eben".
"So ein schönes Essen, ein tolles Restaurant, Blumen, Hintergrundmusik. Wäre schade, wenn das zerstört werden würde, wegen eines Streitgesprächs über Künstlervorlieben."
"Du sagst es. Willst du nicht noch etwas Sekt ? Wir nehmen doch ein Taxi. Dein Glas ist ja schon ein Weilchen leer."
"Nein, danke, nicht so schnell so viel Alkohol. Erst wieder, wenn der Hauptgang da ist."
"Ja, dann warten wir."
Fortsetzung
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