Koffeinhaltige Affäre
Oberfanielkommissar Gustav Thread (GT) = Blau
Koordinationsanimateurin Birni = Grün
Verdächtige Redakteure = Pink
Rote Edith = Rot
Inmitten Deutschlands liegt der schöne Ort Fanielstadt. Dort leben die Einwohner, Faniels genannt, in verschiedenen Stadtteilen. Einer davon trägt den Namen "Danielwelt", kurz DW. In diesem Stadtteil, an der Kreuzung zwischen der Small-Talk-Strasse und dem Daniel-Screen-Weg, steht das IE-Hauptgebäude. IE, Kürzel für "Im Endeffekt", ist ein Fanmagazin über Daniel K. In diesem Hauptgebäude wird die IE erarbeitet, zusammengestellt und zuguterletzt online veröffentlicht. Jeden Morgen kommt die Koordinationsanimateurin Birni und schließt gegen 6 Uhr die Eingangstür auf. So auch am Teenagetearstag, dem 23. Cleovember. Schon in der Eingangshalle spürt sie, dass etwas nicht stimmt. Eine eisige Kälte durchläuft die Flure des dreistöckigen Gebäudes. Und als sie in die Küche kommt, erblickt sie die kahle Stelle auf der Arbeitsplatte, an der normalerweise die Kaffeemaschine steht. Im nächsten Moment wird ihr schwarz vor Augen.
Als Birni wieder zu sich kommt, stehen ihre Arbeitskollegen um sie herum. Allen steht die Angst ins Gesicht geschrieben. Der schlimmste Fall ist eingetroffen. Das Heiligtum der IE ist aus der Küche verschwunden - vermutlich gestohlen. Birni fasst sich schnell wieder und bekommt die Information, dass die Fanielpolizei schon unterwegs ist. Deshalb macht sie sich auf den Weg nach draußen, um diese zu empfangen. Kurze Zeit später trifft ein Streifenwagen ein. Auf der Fahrerseite steigt ein Herr aus, der sich Birni auch sofort als Oberfanielkommissar Gustav Thread vorstellt. Ihm folgt seine Assistentin, die Rote Edith. Birni führt beide ins Gebäude.
Birni: Danke, dass Sie so schnell kommen konnten. Wir sind hier alle am verzweifeln.
GT: Was genau ist denn eigentlich passiert? Der Notruf war ziemlich wirr.
Birni: Ja, tut mir Leid. Wir sind alle unterkoffeiniert. Es geht um Mr. Coffee. Er ist verschwunden, womöglich entführt.
GT: Und hat dieser Herr Coffee auch einen Vornamen?
Birni: Ähm, nein. Das ist unsere Kaffeemaschine.
GT: Okay, gut. Edith, ergänzen Sie bitte die Vermisstenanzeige entsprechend.
Birni: Es ist wirklich dringend. Zwei unserer Mitarbeiterinnen, Schicker und Chora, mussten schon ins Krankenhaus. Dort werden sie momentan mit Kaffeeininfusionen versorgt. Und unsere Pressesprecherin Niekohl sitzt schon im Büro und schreibt ihre Kündigung, falls die Kaffeemaschine bis heute Abend nicht wieder da ist.
GT: Haben sie denn irgendeinen Verdacht, wer an der Kaffeemaschine Interesse haben könnte? Sind heute alle Mitarbeiter erschienen?
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Birni: Ja, es sind alle normal zur Arbeit gekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, wer die Maschine klauen sollte. Jeder Redakteur besitzt zu Hause seine eigene Kaffeemaschine, bis auf Neidfisch. Aber der trinkt weder Kaffee, Tee noch Caipis.
Boottina (kommt auf die drei zu): Hi, will jemand einen Tee? Ihr müsst doch ersatzweise irgendetwas trinken.
Birni: Nein, danke. Im Moment nicht. Ich zeige dem Oberfanielkommisar gerade unser Gebäude.
Boottina (geht weiter): Okay. Vielleicht später.
GT: Wer war das?
Birni: Das war Boottina. Sie arbeitet in der Esoterik-Abteilung. Sie versorgt uns zusätzlich mit Tee, falls mal jemand keinen Kaffee trinken möchte. Allerdings kommt das eher selten vor. Normalerweise nur, wenn jemand etwas kränkelt.
GT: Hat das was mit dem Lieferwagen zu tun, der vor dem Gebäude steht?
Birni: Sie meinen den mit der Aufschrift "Ingwer"? Ja, der beliefert Boottina mit Tee.
GT: Edith, notieren. Machen wir weiter. Ich muss wissen, was es hier alles gibt und wer woran arbeitet.
Birni: Also, das Gebäude hat drei Stockwerke. Im unteren Teil befinden sich unsere Kaffee- und Gerüchteküche, sowie eine Caipibar für besondere Anlässe. Zuständig für die Caipis ist meistens Ghandi3,75. Im hinteren Teil gibt es Ruheräume für Mitarbeiter, die Überstunden machen oder gar durcharbeiten. Dies kommt vor allem in der Endphase einer jeden Ausgabe vor.
Birni führt den Oberfanielkommisar in die nächste Etage. Dort kommt ihnen ein ziemlich aufgeregter IE-Redakteur entgegen : WuschelsAG.
Birni: Herr Oberfanielkommissar, darf ich Ihnen WuschelsAG vorstellen. Er ist freier Mitarbeiter in unserer Redaktion.
WuschelsAG: Hi, Leute. Ich würde mich ja gerne mit euch unterhalten, aber ihr wisst, dass ich meine tägliche Ration Kaffee brauche. Sonst klappt bei mir nichts. Und dann ist auch noch das Ladegerät für meine Kamera verschwunden. Das Ding lief die ganze Nacht. Irgendjemand hat es vergessen aus zu machen und nun sind die Batterien leer. Ich habe heute morgen schon mit Boottina deswegen gesprochen. Die Kamera stand in der Küche, vielleicht hat sie auch den Diebstahl gefilmt. Ohne das Ladegerät können wir uns das Band aber nicht ansehen. Ich wette, JIWN hat sich das Ladegerät geschnappt. Sie ist wohl immer noch sauer. Ich sag euch Bescheid, sobald ich es gefunden habe. Bis später.
Birni: Tja, weg isser. Sorry, aber heute geht hier alles drunter und drüber.
GT: Kein Problem. Aber wer ist JIWN und warum ist sie sauer auf diesen Herrn da eben?
Birni: JIWN ist nur ne Abkürzung für unsere freie Mitarbeiterin "Jury, ich wars nicht". Sie ist ein bißchen sauer, weil WuschelsAG sie bei der letzten Aftershowparty gefilmt hat. Und diese Datei hat er dann online gestellt. Dabei handelt es sich um einen Karaoke-Auftritt des Songs "Take me tonight", der leider nicht ihr bester war.
GT: Okay. Edith, ich hoffe, Sie schreiben alles mit.
Fortsetzung
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