zurück zur Startseite
Aktuelles/Kommentare 6/11
Juli 2005
Popmusik in Bild und Szene gesetzt
... Nach wie vor gilt, dass man am „richtigen Ort zur richtigen Zeit“ sein müsste. Viel deutet darauf hin, dass ein professionell produziertes Video natür-lich ein „besseres Erscheinungs-Bild“ hat und deswegen mehr in den Köpfen der Zuschauer bleiben kann.
21. Wie groß schätzen Sie, vor dem Hintergrund des VIVA-Boykotts in der Vergangenheit, Daniels Chancen ein, dass sein Video „The Beast in Me“ auch tatsächlich gesendet wird? An der Qualität kann es diesmal ja nicht liegen.
... hierzu kann ich leider überhaupt keine Progno-sen stellen, ich glaube aber, dass Qualität nicht immer zur Entscheidung beiträgt, ob ein Video läuft oder nicht läuft, oft sind es Faktoren, die man im Vorfeld gar nicht bestimm-en kann. Ich wünschte mir, dass es auf allen Rotationen landet, die man mit einem deutschen Act bekommen kann.
22. Wo würden Sie Ihre Videoclips am liebsten gesendet sehen und welche Ausstrahlung würde Sie besonders freuen?
... Wir würden uns wünschen, die Videos so oft wie möglich auf „allen Sendern“ zu sehen, aber natürlich dort, wo die meisten Zuschauer für dieses Genre sind, nämlich bei MTV oder VIVA.
23. Wird es auch in Zukunft eine Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Daniel Küblböck geben?
... Was für eine Frage, natürlich, gerne jederzeit. Wir mögen Daniel sehr!!!!
Carolin Lefferts
Jutta Reuß
Weck das Tier in dir: das Video zu “The Beast in me“
Foto: Wolfgang Korduletsch Eine Limousine fährt vor, die Wagentür wird geöffnet, der Star steigt aus und stolziert über den roten Teppich. In der Künstler-Garderobe wird er gepudert und geschminkt und bereitet sich auf seinen großen Auftritt vor. Das ist wohl der Traum eines jeden Promis. Für Daniel Küblböck wird er im Video zu seinem Song „The Beast in me“ Wirklichkeit. Schnitt! Wieder fährt eine Limousine vor, diesmal steigt die Queen aus und schreitet über den roten Teppich. Sie nimmt am Kopfende einer langen Tafel zum Galadinner mit Herren in edlen Smokings und Damen in festlichen Abendkleidern Platz. Während die High Society speist und einem steif wirkenden Redner lauscht, jault plötzlich eine E-Gitarre.
Der Rockstar Daniel Küblböck stürmt auf die Bühne des Festsaals, in dem das königliche Bankett stattfindet, und öffnet den Vorhang, um im schrill pink-gelben Outfit sein Konzert zu beginnen. „Sometimes ...“ setzt er kraftvoll zum rockigen Refrain des Liedes an – und stutzt. Stille! Aus dem Traum wurde ein Albtraum: Nicht seine Fans jubeln ihm vor der Bühne zu, vor ihm sitzt die ebenso verdutzt dreinschauende, aber sittsam-zurückhaltende High Society. Er ist auf der falschen Veranstaltung gelandet. Doch Daniel macht wie so oft das Beste aus der überraschenden Situation und setzt seinen Auftritt wie gewohnt fort. Zunächst rockt er auf der Bühne, schmeißt sich auf den Boden, tanzt wie ein Wilder und leckt seine weiße E-Gitarre ab. Doch die reservierten Damen und Herren sind von seiner Show not amused. Daniel setzt noch eins drauf: Während der zweiten Strophe des Songs sprintet er am Redner vorbei von der Bühne durch den Saal und landet mit einem riesigen Sprung mitten auf der Tafel. Wie er so zwischen dem edlen Porzellan marschiert und Teller und Gläser niedertrampelt, erinnert an eine Szene aus der Verfilmung des Musicals „Hair“: Berger, der Anführer der Hippie-Gruppe, steigt auf einer neureichen Party plötzlich auf die Tafel und will zwischen den Tellern tanzend „spießige“ Wertvorstellungen vom Tisch fegen. Berger wird rausgeworfen, Daniel nicht. Mit seinem Song, der davon handelt, dass er sich in ein Mädchen verguckt, das ihn aber – wie er meint – nur als langweiligen Kerl sieht und seine beasty-sexy Seite nicht wahrnimmt, fängt Daniel nun an die Queen zu bezirzen. Vor ihr auf der Tafel liegend lässt er ausgerechnet sie, die von dem bekannten englischen Double Mary Reynolds gespielt wird, den hohen Part des Mädchens singen, in dem sie ihm schließlich gesteht, dass sie verrückt nach ihm ist. Zu guter Letzt holt Daniel noch eine blonde Dame auf den Tisch, die er wild anbaggert. Bei diesem Anblick verwandeln sich in der Schlussszene des Musikclips alle Gäste des Festbanketts in Aliens, da Daniel es geschafft hat, das Tier in den Damen und Herren der stocksteifen High Society zum Vorschein zu bringen.
Dem Regisseur Oliver Sommer ist es wieder einmal gelungen, mit Daniel im Nürnberger Grand Hotel ein Video zu drehen, das dem Lied eine lustig-selbstironische Story zur Seite stellt. Daniel in der AZ (17.2.): „Ich setze auf den Schockeffekt und möchte die Spießerwelt aufmischen.“ Zum Glück waren Daniels Fans diesmal nicht auf eine Ausstrahlung des Videos auf den Musiksendern angewiesen, sondern konnten es alle als Einspielung bei den „daniable“-Konzerten anschauen. Trotzdem würden sich die Fans sicher freuen, wenn das Video keine einmalige Konzerterinnerung bliebe, sondern im Internet oder auf CD veröffentlicht würde.
K. Betz · Foto: Wolfgang Korduletsch
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 7 · © 2003 - 2005 danielwelt.de · Email info@im-endeffekt.net · Impressum