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Erlebnisberichte 2/14
Juli 2005
Mit Daniel in der Teufelsküche
Es ist ein Tag wie jeder andere, mitten in der Woche, ich komme mit meinem Mann vom Hundespaziergang nach Hause und entdecke im Forum eine Nachricht, dass Daniel heute in Berlin ist, ganz in meiner Nähe sogar... Eine Telefonnummer vom Ticket-Verkauf wurde gepostet, die ich geistesabwesend anrufe und auf Anhieb zwei Tickets für die Teufelsküche bekomme. Mir wird gesagt, wir sollen bitte so schick kommen, als würden wir in die Oper gehen. Mein Mann ist gleich begeistert, spontan mit mir dahin zu gehen und schick zu dinieren. Wir rasen durcheinander, haben nur eine Stunde Zeit! Wir waren lange nicht in der Oper, es gibt kein gebügeltes Hemd zunächst und keine intakte Perlonstrumpfhose, ich lege das Abendyoga um und verteile die Leute auf andere Tage, wir rufen den Pizzadienst und die Oma und schaffen es auch noch uns nach Jahren daran zu erinnern, wie man einen Krawattenknoten bindet! Fast pünktlich kommen wir los.
Das Studio ist auf der Insel Eiswerder, in der Nähe unserer kleinen Stammdisco. Ich könnte mich totlachen, so unwirklich ist das! Hier ausgerechnet soll heute Daniel sein? Wir werden gleich durch-gewunken, sehen einen imposanten roten Teppich und man lotst uns schließlich in einen Vorraum zu zig anderen wartenden Leuten. Dort erfahren wir von einer Betreuerin, dass wir für die Bar und Lounge eingeteilt sind und dafür aber kein Essen bekommen, nur massig Champagner. Hmmm, ich weiß noch nicht, ob ich das gut finden soll. Mein Mann ist geduldig, obwohl er doch so gerne isst. Und dann warten wir und warten, mit trockenem Mund, mein GG wird ein bisschen müde.
Schließlich werden wir einzeln platziert, dürfen erst nicht an die Bar, sondern in die Lounge, auf ein Sofa und sollen dann später zur Bar wechseln, damit alles so natürlich wie möglich wirkt :lockere, leichte Restaurantatmosphäre. Wir setzen uns dahin, wo wir uns setzen sollen, ich lasse mich ins Sofa fallen, schaue geradeaus und ....Wums! Direkt in Daniels lachende , interessierte Augen! Huch! Ich lächle zurück. Er nickt mir lächelnd zu. Boah, so nah!
Er sitzt ein paar Meter vor uns mit seiner Begleiterin an einem kleinen Zweiertisch. Wir können uns ansehen und offensichtlich kann er mich erstaunlicherweise zuordnen und vor allem: er freut sich scheinbar auch noch! Das lässt mein Herz hüpfen. Ich schaue mich um, mag ihn aber nicht anstarren. Ich entdecke keinen einzigen Faniel außer mir. So eine Situation hatte ich noch nie. Das ist ja irre! Ich schmiege mich an meinen Mann.
Daniel beugt sich über den Tisch zu seiner Begleitung, Nicole, die er uns beim Videodreh als seine Stylistin vorstellte. Das ist ja ein Riesengeschenk! Ich kann hier mit ihm sein, ohne aufdringlich zu werden, ohne, dass er belagert wird. Ich bin einfach mit ihm zusammen in einem Restaurant. Ich kann ihn wahrnehmen, wie er ist, weil nicht dauernd eine Kamera läuft, sondern nur vereinzelt. Ich bekomme etwas ganz privates. Ich bin hier mit meinem Mann und er mit seiner Begleitung und doch sind wir zusammen in einem Raum, hach, wie wunderbar.....
Ich juble innerlich und schaue immer mal verstohlen hin. Es würde nicht passen, zu ihm zu gehen.
Ich habe zwar in Minutenschnelle noch einen kleinen Brief gemacht, aus einem kleinen, bereits geschriebenen Text und einer schönen Karte, wo sinngemäß ein Spruch drauf ist, dass Du nur beim Aufwachen Lächeln brauchst, den Tag um-armen voller Optimismus und Deiner Seele vertrauen...so ungefähr, und ich hab mich bedankt für die Tour und raufgeschrieben, dass ganz, ganz viele, egal, was er tun wird, hinter ihm stehen werden, ich auch, und dass ich ihn ungeheuerlich mutig finde und so dankbar bin, seinen spannenden Weg ein klitzekleines Stück begleiten zu dürfen.
Foto: Christin Litzendorf
Foto: Christin Litzendorf
Und eine Engelkarte ist dabei aus Beas Laden in Bayern, der musiziert und ist „Der Engel der Musik“ für Kreativität und Neuanfang.
Aber diesen Brief werde ich ihm jetzt nicht geben, nur, wenn das noch später wirklich passen sollte. Jetzt einfach hingehen, nein, dass würde ihn stören, denke ich. Er hat ja jetzt sein Candlelight-Diner, er lächelt mit Nicole, flirtet charmant, lacht dann wieder laut auf, juchzt sein typi-sches, schönes, altes Dani-Juchzen, wo er anschließend die Luft so quietschig einsaugt (ich freu mich tierisch darüber, dass er das alles behalten hat).
Er trinkt Champagner und schwenkt das Glas lässig rum, wieder ein bisschen so, wie ein lümmelnder Rockstar...Er wirkt richtig unbeschwert und fröhlich, albern, lustig, Schabernack im Kopf, so als wollte er sagen: „Hi hi, ich sprenge mal hier ein bisschen Euren feinen, steifen Rahmen.“. Er erinnert mich ein wenig an den, der er in seinem neuen Video ist.
 
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