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Lustiges & Satire 6/7
Juli 2005
1. April 2005
Unser virtueller Schleppi wandert von Hand zu Hand und so kann auch Susanne von zu Hause aus sich an unserem Spaß beteiligen und tut dies ausgiebig, sehr zu unserer Begeisterung.
Spät am Abend, genauer kurz vor Mitternacht während einer gemütlichen Caipi-Session setzen wir dem Ganzen dann noch die Krone auf und melden uns „live aus dem Zelt“ beim Radio PE – natürlich wurde der Moderator vorher eingeweiht und spielt perfekt mit. Wir sitzen gemütlich bei Andrea in der Küche und erzählen was von Kälte im Zelt, vom Seuchenamt welches uns bereits überprüft hat, von der Polizei, die uns kontrolliert hat und vom Grünflächenamt, dem wir versprechen mussten die Wiese wieder in den Originalzustand zu verset-zen. Bei diesem Gespräch, geführt von Cora, muss ich mich gewaltig am Riemen reißen, aber immer wieder platze ich mit meinem Lachen dazwischen – zum Abschluss dürfen wir dann auch noch als Chor „Oh Happy Day“ zum Besten geben und uns eine gute Nacht im Zelt wünschen lassen. Puh, der 1. April ist rum – Samstag der Tag des Konzerts ist da und noch immer müssen wir lachen, wenn wir an unseren Scherz denken und eigentlich ärgert uns nur eines: Die Leute, die wir eigentlich „veräppeln“ wollten, haben von der ganzen Sache nix mitbekommen, denn sie mussten ja zu gleicher Zeit Kultanstehen in Köln – aber Hauptsache, wir hatten unseren Spaß und den hatten wir wirklich!!!
Gaby Schiewe
Foto: Stephan Eissler
Daniel macht Agility?!
Sonntag Vormittag. Seit Stunden sitze ich am PC und will einige Videoaufzeichnungen von Daniel-TV-Auftritten auf DVD brennen. Aber irgendetwas stimmt mit dem Programm nicht. Was auch immer ich versuche, Ton und Bild laufen auseinander. Das ist noch nie passiert. Verzweifelt bemühe ich mich, das korrekt hinzubekommen. Ich habe mir einen Videoauschnitt vergrößert, in welchem der Moderator gerade „Daniel“ sagt und versuche, den dazugehörenden Ton synchron zu plazieren. Unzählige Mal hallt mir nun schon das „DANIEL“ in den Ohren, aber immer noch macht der Moderator nicht die passende Mundbewegung dazu.
Ich bin frustriert. Und dankbar dafür, dass plötzlich das Telefon klingelt und meine Nachbarin anfragt, ob ich nicht Lust auf einen gemeinsamen Spaziergang mit unseren Hunden hätte. Gesagt, getan!
Nach einiger Zeit fragt meine Nachbarin, wo ich denn am Tag zuvor gewesen wäre, sie hätte in der Frühe vergeblich versucht mich zu erreichen.
"Ich war auf dem Hundeplatz. Die Agility-Saison hat ja wieder begonnen und Daniel wollte die frühen Morgenstunden nutzen, um zu trainieren, weil um die Zeit selten jemand auf dem Platz ist."
"Ach, der macht Agility?"   "Ja."
Zeichnung: Susanne Schulz-Bouchir
Ich bin etwas verwirrt. Wieso weiß sie das eigentlich nicht? Sie war doch schon mal dabei und hat zugeschaut.
"Schon lange?"   "Nun ja – immerhin schon seit 8 Jahren."
"Ui, da hat er ja schon sehr früh angefangen. In dem Alter haben Kinder ja meist noch ganz andere Interessen als Hundesport.
Hm...Vor 8 Jahren war mein Mann 44 Jahre alt – als „Kind“ würde ich ihn da nicht unbedingt bezeichnen. Aber bevor ich das sagen kann, meint meine Nachbarin:
"Ich finde das aber gut. Auch kleine Hunde wollen schließlich beschäftigt werden."
Ähm...klein? Ich schau auf meine Hunde. Okay, Dalmatiner sind nicht gerade Riesenhunde – aber klein? Nun ja, denke ich, Größe liegt vermutlich im Auge des Betrachters.
"Wie ist das denn bei sommerlicher Hitze? Es heißt doch immer, dass kurznasige Hunde dann nicht so belastbar sind. Kann er dann überhaupt trainieren?" fragt meine Nachbarin.
"Nun ja" , antworte ich, "bei sehr großer Hitze trainieren wir auch nur ganz früh morgens oder abends."
Einen Kommentar dazu, dass ich meine Hunde ganz und gar nicht kurznasig finde, erspar ich mir lieber. Irgendwie kommt mir meine Nachbarin an diesem Tag nämlich etwas seltsam vor – und mit leicht Verrückten soll man ja ganz sachte umgehen.
"Ist es nicht etwas umständlich für ihn, extra fürs Agiltiy bis in die Wedemark zu fahren? Gibt es denn in Bayern keinen Agility-Platz?"
Jetzt bin ich völlig perplex. Wieso Bayern? Es wäre ja wohl eher ziemlich umständlich, wenn wir aus Niedersachsen extra nach Bayern fahren würden! Ich beschließe, mal gaaaaanz vorsichtig nachzufragen.
"Warum sollten wir nach Bayern fahren? Bis in die Wedemark sind es doch nur knapp 40 Minuten mit dem Auto."
"Ach! Dann ist Daniel also umgezogen und wohnt jetzt hier in der Nähe?
HÄÄÄÄÄ? Ich frage etwas konsterniert: "Was hat denn Daniel damit zu tun?"
"Na, du hast doch gesagt, dass du gestern mit Daniel beim Agility-Training warst!" antwortet meine Nachbarin entrüstet.
Au weia...das lag wohl an der Überdosis Daniel-Videos...Ich schweige mit hochrotem Kopf. Ach übrigens: mein Mann heißt Leo...
Inge Radinger
Zeichnung: Susanne Schulz-Bouchir
 
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