1. April 2005
Fortsetzung von Seite 5
Unser virtueller Schleppi wandert von Hand zu Hand und so kann auch Susanne
von zu Hause aus sich an unserem Spaß beteiligen und tut dies ausgiebig,
sehr zu unserer Begeisterung.
Spät am Abend, genauer kurz vor Mitternacht
während einer gemütlichen Caipi-Session setzen wir dem Ganzen dann
noch die Krone auf und melden uns „live aus dem Zelt“ beim Radio
PE – natürlich wurde der Moderator vorher eingeweiht und spielt
perfekt mit. Wir sitzen gemütlich bei Andrea in der Küche und erzählen
was von Kälte im Zelt, vom Seuchenamt welches uns bereits überprüft
hat, von der Polizei, die uns kontrolliert hat und vom Grünflächenamt,
dem wir versprechen mussten die Wiese wieder in den Originalzustand
zu verset-zen. Bei diesem Gespräch, geführt von Cora, muss ich mich
gewaltig am Riemen reißen, aber immer wieder platze ich mit meinem
Lachen dazwischen – zum Abschluss dürfen wir dann auch noch als
Chor „Oh Happy Day“ zum Besten geben und uns eine gute Nacht im
Zelt wünschen lassen. Puh, der 1. April ist rum – Samstag der Tag
des Konzerts ist da und noch immer müssen wir lachen, wenn wir an
unseren Scherz denken und eigentlich ärgert uns nur eines: Die Leute,
die wir eigentlich „veräppeln“ wollten, haben von der ganzen Sache
nix mitbekommen, denn sie mussten ja zu gleicher Zeit Kultanstehen
in Köln – aber Hauptsache, wir hatten unseren Spaß und den hatten
wir wirklich!!!
Gaby Schiewe
Foto: Stephan Eissler
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Daniel macht Agility?!
Sonntag Vormittag. Seit Stunden sitze ich am PC und will einige
Videoaufzeichnungen von Daniel-TV-Auftritten auf DVD brennen.
Aber irgendetwas stimmt mit dem Programm nicht. Was auch immer
ich versuche, Ton und Bild laufen auseinander. Das ist noch
nie passiert. Verzweifelt bemühe ich mich, das korrekt hinzubekommen.
Ich habe mir einen Videoauschnitt vergrößert, in welchem
der Moderator gerade „Daniel“ sagt und versuche, den dazugehörenden
Ton synchron zu plazieren. Unzählige Mal hallt mir nun schon
das „DANIEL“ in den Ohren, aber immer noch macht der Moderator
nicht die passende Mundbewegung dazu.
Ich bin frustriert.
Und dankbar dafür, dass plötzlich das Telefon klingelt und
meine Nachbarin anfragt, ob ich nicht Lust auf einen gemeinsamen
Spaziergang mit unseren Hunden hätte. Gesagt, getan!
Nach einiger Zeit fragt meine Nachbarin, wo ich denn am Tag zuvor
gewesen wäre, sie hätte in der Frühe vergeblich versucht mich
zu erreichen.
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"Ich war auf dem Hundeplatz. Die Agility-Saison
hat ja wieder begonnen und Daniel wollte die frühen Morgenstunden
nutzen, um zu trainieren, weil um die Zeit selten jemand auf
dem Platz ist."
"Ach, der macht Agility?" "Ja."
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Ich bin etwas verwirrt. Wieso weiß sie das eigentlich nicht? Sie war doch
schon mal dabei und hat zugeschaut.
"Schon lange?" "Nun
ja – immerhin schon seit 8 Jahren."
"Ui, da hat er ja schon sehr früh angefangen. In dem Alter haben Kinder ja meist noch ganz
andere Interessen als Hundesport.
Hm...Vor 8 Jahren war mein Mann 44 Jahre alt – als „Kind“ würde ich ihn da nicht unbedingt
bezeichnen. Aber bevor ich das sagen kann, meint meine Nachbarin:
"Ich finde das aber gut. Auch kleine Hunde wollen schließlich beschäftigt werden."
Ähm...klein? Ich schau auf meine Hunde. Okay, Dalmatiner sind
nicht gerade Riesenhunde – aber klein? Nun ja, denke ich, Größe
liegt vermutlich im Auge des Betrachters.
"Wie ist das denn bei sommerlicher Hitze? Es heißt doch immer, dass kurznasige Hunde dann nicht
so belastbar sind. Kann er dann überhaupt trainieren?" fragt meine Nachbarin.
"Nun ja" , antworte ich, "bei sehr großer Hitze trainieren wir auch nur ganz früh morgens oder abends."
Einen Kommentar dazu, dass ich meine Hunde ganz und gar nicht
kurznasig finde, erspar ich mir lieber. Irgendwie kommt mir
meine Nachbarin an diesem Tag nämlich etwas seltsam vor –
und mit leicht Verrückten soll man ja ganz sachte umgehen.
"Ist es nicht etwas umständlich für ihn, extra fürs Agiltiy
bis in die Wedemark zu fahren? Gibt es denn in Bayern keinen Agility-Platz?"
Jetzt bin ich völlig perplex. Wieso Bayern?
Es wäre ja wohl eher ziemlich umständlich, wenn wir aus Niedersachsen
extra nach Bayern fahren würden! Ich beschließe, mal gaaaaanz vorsichtig nachzufragen.
"Warum sollten wir nach Bayern fahren? Bis in die Wedemark sind es
doch nur knapp 40 Minuten mit dem Auto."
"Ach! Dann ist Daniel also umgezogen und wohnt jetzt hier in der Nähe?
HÄÄÄÄÄ? Ich frage etwas konsterniert: "Was hat denn Daniel damit zu tun?"
"Na, du hast doch gesagt, dass du gestern mit Daniel beim Agility-Training warst!"
antwortet meine Nachbarin entrüstet.
Au weia...das lag wohl an der Überdosis Daniel-Videos...Ich
schweige mit hochrotem Kopf. Ach übrigens: mein Mann heißt Leo...
Inge Radinger
Zeichnung: Susanne Schulz-Bouchir
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