Daniel, der Zauberer - Kino-Kult auf DVD
Man hatte als Fan ja nicht mehr daran geglaubt – aber trotz der großen Pleite von „Daniel der Zauberer“ an den deutschen Kinokassen entschloss sich eine mutige Verleihfirma recht kurzfristig, den Film auf DVD zu produzieren und ab dem 30. September 2005 zu vertreiben. Wie die unermüdliche Userin Elle Woods der Danielwelt am 16. September verkündete, handelt es sich bei diesem Verleiher um Starlight Film, ein noch relativ neues Label der Astro Distribution GmbH in Habichtswald (Geschäftsführer: Martin Brunnett und Oliver Krekel). Dem Entschluss vorausgegangen waren zahlreiche Dialoge zwischen dem Geschäftsführer, Fans und Kritikern im DVD-Forum von cinefacts.de, die Krekel schließlich davon überzeugten, im Sommer mit DdZ-Produzent Peter Schamoni in Verhandlung zu treten. Die Fans erfreut, dass man sich so schnell handelseinig wurde, und dass die DVD nur wenige Monate später tatsächlich im Handel erhältlich ist!
Die Firma Astro Distribution GmbH wurde als reines Tonstudio gegründet und begann 1997 unter dem Label-Namen „Marketing Film“ zusätzlich mit dem Einstieg in die Videobranche, wo man sich zunächst auf Horrorfilme wie „Dead Zone“ von David Cronenberg oder „Die Mumie kehrt zurück“ (Stephen Sommers) spezialisierte.
Schnell machte die Firma sich einen Namen, indem sie Filme aus dem Horror- und Kultbereich (darunter NEUN Godzilla-Verfilmungen!) anbot, die teilweise in Deutschland noch nie gezeigt worden, oder Filme, die längst aus den Programmen verschwunden waren, wie z.B. den bei seinem Erscheinen 1972 stark umstrittenen Film „Der Fan“ (Regie: Eckhardt Schmidt) mit Desirée Nosbusch.
In ihrem Programm führt das Label aber auch deutsche Trash-Klassiker wie „Piratensender Powerplay“ (Siggi Götz 1982) oder „Hurra, die Schwedinnen sind da“ (Franz Josef Gottlieb, 1978), den japanischen Mega-Kult „Die sieben Samurai“ (Akira Kurosawa) oder aber auch – ein besonderes Highlight - die US-amerikanische Kultserie „Sledge Hammer“ (beide Staffeln mit allen 41 Folgen der Serie! ).
Ebenfalls bei Astro erschien David Lynchs Klassiker „Dune-Der Wüstenplanet“, und über die Ausstattung der DVD-Fassung überschlagen sich die Amazon-Rezensenten regelmäßig mit Lob (solange nicht gerade der Kleber der Boxen der Sondereditionen betroffen ist, der sich wohl hin und wieder gern einmal verabschiedet. Kein Problem für Astro – im Falle von „Dune“ ersetzt sie die Box bereitwillig gegen eine aus Leder).
Auch 2005 schafften es übrigens auch wieder mehrere Titel des Labels (u.a. „The living dead Girl“ oder „Mark of the Devil“ (zu Deutsch: „Hexen geschändet und bis aufs Blut gequält“) auf den Index…
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Konzert (zum Inhalt des Films findet Ihr in der Im Endeffekt Ausgabe 4 spannende Rezensionen, Erlebnisberichte von der Premiere in München und zahlreiche Hintergrundinformationen).
Starlight entschloss sich, die DVD gleich in zwei verschiedenen Ausstattungen (bei gleichem Inhalt) zu produzieren: Einmal in der klassischen DVD-Case (Plastik, Amarecy-DVD) und einmal als auf 3000 Exemplare beschränkte Special Edition im Pappschober-Digipack (inklusive einer für die anstehenden Autogrammstunden sehr praktischen FanCard). Vorder- und Rückseite unterscheiden sich in der Aufmachung von beiden Versionen nicht, allerdings glänzt die Special Edition mit vielen farbenfreudigen Filmplakat-Montagen auf den Innenseiten (diese finden sich allerdings auch unter „Artwork“ unter dem Bonusmaterial auf der DVD selbst).
Der Film selbst hat eine Laufzeit von 77,15 Minuten, dazu kommen noch einmal rund 45 Minuten Bonusmaterial (alles im Bildformat PAL 1,78 : 1, 16:9). Die Bildqualität ist durch weg gut, besonders die bunten Farben sind kontrastreich umgesetzt. Den Film auf dem heimischen Bildschirm zu betrachten hat übrigens noch einmal seinen ganz eigenen Reiz, denn man ist viel direkter am Geschehen als im Kinosaal. Die von Regisseur Ulli Lommel angewandte Kameratechnik eignet sich hervorragend gerade für kleinere Bildformate, in denen das Bild besonders bei den schnelleren Kameraschwenks nicht so stark ins Schwimmen gerät.
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