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Erlebnisberichte 2/12
November 2005
Autogrammstunde im Mediamarkt Berlin
Das musste jetzt raus, auch wenn ich nicht jemand bin, der einfach fremde Menschen anspricht. Es fällt mir auch nach 3 Jahren Fansein noch schwer, es einfach hinzunehmen, wenn Daniel Unrecht getan wird.

Nach und nach kommen immer mehr Fans. Irgendwann setzen sich Sina und ihre Schwester Sarah zu mir und wir warten gemeinsam weiter.
So gegen 15 Uhr fangen die Ersten an, eine Schlange vor der Bühne zu bilden. Ich warte noch etwas auf meine Freundin, weil ich mich nicht allein anstellen möchte. Kurz darauf treffe ich Lisa und Maren, gemeinsam beschließen wir, uns schon mal anzustellen. Später kommt Rike mit ihrem Freund dazu. Auf die beiden hatte ich schon gewartet.
Ein Mann vom Mediamarkt ist schon kurz auf der Bühne und hat versucht, die Fans ein bisschen anzuheizen. Ich finde das ganze Ereignis so spannend, habe so eine öffentliche Autogrammstunde so mitten im Einkaufs-zentrum noch nie miterlebt.
Wie werden wohl die ganzen Menschen reagieren? Wie wird es Daniel ergehen, wenn er da inmitten von Menschenmassen sitzt und Autogramme geben muss? Wenn man von allen Seiten beobachtet wird?
So langsam werde ich nervös. Es ist kurz vor 17 Uhr, als der Mann vom Mediamarkt noch mal kommt und erklärt, dass Daniel gleich die Rolltreppe runtergefahren kommt. Einige Minuten später ist es soweit.
In Begleitung von drei Securities läuft Daniel aus dem Mediamarkt zur Rolltreppe. Er bekommt dabei einen tosenden Applaus. Was für ein schöner Empfang, man spürt die Begeisterung. Mit einem interessierten Blick schaut Daniel zu den Fans, während er die Rolltreppe runterfährt.
Das ganze Geschehen erinnert mich irgendwie an Paris Hilton, die vor einigen Monaten bei einem Auftritt in einem deutschen Kaufhaus einen vergleichbaren Auftritt hatte.
Lässig betritt Daniel die Bühne und begrüßt die Leute, die nur wegen ihm gekommen waren. Und sofort setzt er sich an den Tisch, um mit der Arbeit zu beginnen.
Die ersten Fans, in der Schlange, dürfen hoch auf die Bühne, nach und nach geht jeder zu Daniel. Jeder hat spezielle Wünsche, auf die Daniel versucht, einzugehen. Er schreibt Autogramme im Akkord, schreibt auf alles seinen Namen, was er von den Fans vorgelegt bekommt. Konzentriert und trotzdem aufmerksam widmet er sich jedem einzelnen.
In der Fanschlange geht es nur langsam voran. Diszipliniert stehen alle an. Obwohl die meisten ganz ungeduldig darauf warten, endlich zu Daniel zu dürfen, gibt es keine Drängeleien. Es herrscht Ruhe bei den Wartenden. Alles blickt zu Daniel.
Im Hintergrund laufen die Songs „König von Deutschland“ und „Der Traum“ hoch und runter. Manchmal sieht man Daniel im Takt der Musik mitwippen.Auf seinem Tisch stapeln sich Fangeschenke und Briefe, kleine Gesten der Fans.

Foto: Christin L.
Foto: Christin L.
Während der ganzen Autogrammstunde gibt es Blitzlichtgewitter, aber selbst davon lässt sich Daniel nicht aus der Ruhe bringen. Ab und zu blickt er zu der wartenden Schlange. Dann schreibt er wieder seinen Namen irgendwo rauf, macht mal ein Foto mit einem Fan, beantwortet auch mal eine wichtige Frage oder hört einem anderen einfach nur zu, der nächste möchte eine Umarmung, ein anderer möchte ein Geschenk übergeben… Heute kommt wohl jeder auf seine Kosten.

Es ist schon nach 18Uhr, als ich auf die Uhr schaue. Ich war schon bei Daniel.
Wir holen uns bei Mc Donalds etwas zu essen. Daniel sitzt immer noch auf seiner Bühne und schreibt. Seit einer Stunde. Die Schlange der Wartenden wird nicht kürzer. Bei Daniel ist keine Aufbruchsstimmung zu spüren, obwohl die geplante Stunde für das Autogrammschreiben schon vorüber ist. Stattdessen widmet er sich –immer noch sehr aufmerksam– seinen Fans.
Ab und zu singt er zur Musik mit, hier und da witzelt er rum, kaut auf seinem Kaugummi und schreibt immer noch. Ein Mann von der Sicherheit schließt am Ende der Schlange die Absperrung, damit sich niemand mehr anstellt. Irgendwann ist es dann geschafft. Nach zwei Stunden ist wohl jeder auf seine Kosten gekommen. Daniel darf gehen.
Mit einem großen Applaus wird er von seinen Fans verabschiedet. Er fährt die Rolltreppe hoch und verschwindet kurz darauf im Mediamarkt. Ein schöner Abend geht zu Ende.
Glücklich fahren die Fans nach Hause. Ich respektiere Daniel sehr für das, was er heute geleistet hat. Zwei Stunden im Akkord schreiben, das scheint für viele unmöglich.
Daniel hat viele Fans beglückt, indem er ihnen einfach eine Kleinigkeit von sich gegeben hat - ein Autogramm, ein Lächeln, vielleicht auch einfach nur ein bisschen Aufmerksamkeit.
Und vielleicht ist ja auch der ein oder andere Passant auf Daniel aufmerksam geworden.

Christin L.

 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 8 · © 2003 - 2005 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe