Can’t Stop the Signal
Fortsetzung von Seite 9
mehr fasziniert als glückliche Paare. Schaut Euch Buffy und Riley an! Und wartet erstmal die
erste Sequel ab…" Nathan Fillion (Captain Malcolm Reynolds): "Nun ja, sie haben ein paar Szenen herausgeschnitten (grinst schelmisch).
Zum Beispiel mit mir und Inara (Malcolms verflossene Geliebte)im Jakuzzi."
Entgegen gängiger Klischees finden wir in "Serenity" durchgehend starke Frauentypen
vor. Bei Duellen Mann gegen Mann haut auch schon einmal die bislang eher durch ihre Schönheit aufgefallene
Frau im Hintergrund dem Gegner eine Vase um den Schädel, und die
härtesten Kampfszenen werden nicht nur von einer Frau begonnen –
sondern auch von ihr gewonnen.
"Joss, woher kommt Ihre Vorliebe für diesen starken Frauentypus?"
Joss Whedon: "Nun, ich bin umgeben von starken Frauen aufgewachsen, und ich bin mit
einer verheiratet (schmunzelt). Später fand ich heraus, dass es kaum Filme gab, in
denen starke Frauen auftraten – und so beschloss ich, selbst solche
zu schaffen."
Joss Whedon wurde vielleicht nicht zuletzt durch seinen
Großvater inspiriert, der dem Schauspieler Dick van Dyke, dessen
Show regelmäßig, im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Leib schrieb.
Dick van Dyke war Partner der großen Julie Andrews in "Mary Poppins",
Walt Disneys großem Filmerfolg von 1964 – Whedons Geburtsjahr.
Buffy-Fans kommen in "Serenity" auf ihre Kosten, falls sie sich damit arrangieren
können, dass Whedons Welt von 2507 (zumindest in diesem Film) nicht
mit Vampiren aufwartet (dafür aber mit Menschenfressern). Science-Fiction-Liebhaber
werden begeistert sein von technischer Ausstattung und von den Special
Effects des Films. Kinogänger, die (wie die Verfasserin dieser Kritik)
beides nicht sind, werden die liebevoll bis ins Detail gezeichneten
Charaktere lieben und sich hinterher die Nächte um die Ohren hauen,
um mit Freunden darüber zu diskutieren, warum dieser Film sie eigentlich
so in seinen Bann gezogen hat.
Corinna Kahl
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Buch-Rezension
Nick Hornby "A long way down"
Daniel Küblböck liest Nick Hornby’s Roman "A long way down". Passt
das? JA! Denn die Geschichte ist wie Daniel: Mal laut, mal leise,
mal exzessiv und mal bescheiden, mal schräg und dann wieder ganz "normal".
Das Buch:
Silvester. Gibt es einen besseren Anlass, sich von einem Hochhaus
zu stürzen und seinem Leben ein Ende zu bereiten? Zumindest scheint
es so für die vier Hauptdarsteller in Nick Hornbys Bestsellerroman
"A long way down". Es wäre ein reichlich kurzer, schnell erzählter
"Weg nach unten", würden sich Martin, Maureen, JJ und Jess, vier
Charaktere, so unterschiedlich wie Tag und Nacht, in jener Neujahrsnacht
so mir nichts, dir nichts, von "ihrem" Hochhaus stürzen. Der Autor
macht seinen vier Freunden dabei einen Strich durch die Rechnung.
Er lässt sie aufeinander treffen, gemeinsam eine Pizza verspeisen
und ihr Vorhaben, ihrem Leben ein Ende zu setzen, nimmt damit eine
radikale Wendung. Nick Hornby erzählt diese Geschichte aus vier
verschiedenen Erzählperspektiven. So schildern abwechselnd Martin,
Maureen, JJ und Jess, wie sie die Situationen erleben und jeder
einzelne Charakter setzt sich für den Leser sehr schnell zu einer
individuellen, lebendigen Person zusammen. Allein durch den gewählten
Sprachstil erkennt man schon nach den ersten Kapiteln, wer hier
erzählt. Seite für Seite lernt man sie besser kennen und fiebert
mit ihnen auf den unvermeidlichen Showdown. Nachdem die vier sich
kennen gelernt haben und beschließen mit ihrem Ableben noch genau
6 Wochen – bis zum Valentinstag – zu warten, gerät der Leser in
eine turbulente Geschichte und jagt mit den Hauptdarstellern von
einer obskuren Situation zur nächsten. Ob die vier sich nach Ablauf
ihres gesetzten Ultimatums nun wirklich das Leben nehmen? Ihre ganz
persönlichen Hintergründe und Motive sich von ihrem Dasein zu verabschieden?
Lest selbst! Es lohnt sich!
Fortsetzung
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