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Erlebnisberichte 14/19
Februar 2006
Das Fenster ist wieder geöffnet!
Olivia kündigt ihr Gurkenhäschen erneut an und ist sichtlich begeistert von ihm und uns. Und Daniel... war Trappatoni da? Jetzt explodiert er förmlich... Bernd neben mir bemerkt noch mein angespanntes Gesicht... ich schüttle mich und lasse mich fallen... Er will uns jetzt. Er schnappt zu... er fängt an zu flirten, zu tanzen, zu rocken... heiß... Warum soll er sein Shirt lüften, wenn seine Bewegungen schon ausreichen, einen zum Schwitzen zu bringen... Erotik hat einen Namen, Daniel Küblböck... er weiß es, und er macht es... wir folgen ihm. "Ich möchte Feuerzeuge sehen!" – KLICK und ein Lichtermeer erschimmert.
Sein Fenster öffnet sich wieder... langsam lässt er es zu. Ich gehöre nicht jedem, nein... und doch in diesem Moment schon, dort auf der Bühne, und für mich auch nur dann. Ich lass dich so sein, wie du bist, denn nur so kannst du mir so ein Konzert bieten! Intensiv singt er dieses Lied... ich spüre meine Gänsehaut, sie krabbelt meine Wirbelsäule hoch und breitet sich langsam über meinen Körper aus. Daniel, ja, ich lass dich so sein wie du bist, zumindest versuche ich es, I try my best... nur meine Seele sieht das dann und wann anders...
Meine Gedanken sind bei dir... Flugzeuge im Bauch... er findet seine Stimme jetzt rau genug für diesen Song. Ich auch... Wieder aus dieser stimmungsvollen Atmosphäre erwacht, bringt er mich zum Lachen. Er erzählt... es macht Spaß, ich liege fast am Boden. Um mich herum wird geschrieen „Ausziehen!“ und immer wieder „Springen!“... wie ein Tennisspiel werden die Bälle verbal hin und her geschossen. Olivia ist mit im Spiel, ist sie der Match-point? Ich habe lange nicht mehr so gelacht, Tränen gelacht. Er tanzt, wirbelt... wuschelt sich durch die Haare, deutet an, sein Shirt hoch zu schieben... Kreischen... er lacht zur Band, „wie findet ihr meinen Bart?“
Ich finde es tatsächlich männlich... ich finde ihn männlich. Ich sehe die Armmuskeln, Kraft, Power, Stärke... seine Stärke. Er steigert sich immer mehr, er singt mich an die Wand, er jagt mir die Gänsehaut auf den Hals mit seinen sanften Tönen. Ich kann da nur da stehen und ihm zuhören und zusehen... Wie wunderschön das ist, diese Momente.
Einsamkeit... er stellt SEINE Band vor... und meinen Respekt an die Jungs, Wahnsinn... es war wie eine Symbiose. Respekt auch an den Schlagzeuger, der nicht hören wollte (oder nicht konnte?), als Daniel romantisch sein wollte... „Warum hast du mir das angetan“ ist trotzdem romantisch und stimmig. Dann rockt er wieder ab, und nichts hält mich ab mitzurocken. Nicht tanzen, nein rocken... da steht ein Rocker, kein süßer Bengel, das ist vorbei... ein Mann in Saft und Kraft. Nichts für mich... aber ich finde es wundervoll, ihn so stehen zu sehen. Einen Moment tut es weh... es zieht im Herzen... doch Stillstand, wer will das schon? Heute sind es "drei" Haare auf dem Kopf und ein Bart à la ZZ Top, gestern war es die Wallemähne , die   sanften   Lippen ,  zum  Träumen ,  zum
Ich hass mich
Drüberhauchen... zum Verwuscheln von langen Seidenhaaren... morgen sind es vielleicht wieder die langen Haare... anders aber, kantiger, als Mann.. .nicht mehr als Teenager!
Er muss sich zum Ende hin beeilen, die Show kann nur bis 22.00 Uhr gehen, dann muss das Grünspan wieder geräumt werden. Er sagt das letzte Lied an, überlegt, ob er etwas Stimmungsvolles singt oder lieber rockt... ich schicke ein Stoßgebet rauf... BITTE stimmungsvoll... erhört. Ich werde dich finden... Schweißperlen sehe ich... seine Mimik haut mich aus meinen Stiefeln. Ich wünsche mir in diesem Moment nichts mehr, als dass er findet, was er sucht, diese Sehnsucht gestillt wird... er frei bleibt und doch die Liebe hat.
Daniel Küblböck (Hamburg 17.02.2006) / Foto: Hartmut Tamcke
Abschiedsschmerz macht sich bei mir breit. Ich könnte weinen... so schön... er ist für mich so schön. Ich schmelze dahin. Nix da... mit diesem Gefühl der Melancholie kann er uns nicht gehen lassen. „Alles nur geklaut“: Alles rockt, Olivia, der gar nicht mehr neutrale Mann am Tresen, die Band... wir! Dann ist es vorbei... und doch nicht wirklich. Ich fühle mich so beschwingt, so powervoll!
Ich freue mich auf die nächsten Konzerte... ich lasse ihn so sein, wie er ist, denn so ist er richtig und ich kann seine Perfomance erleben, durchleben... so weit, so frei, so happy. Und wenn es auch vielleicht nur für die "Show" war: sein Fenster ist wieder weit offen!
Bettina Kathage · Fotos: Hartmut Tamcke
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 9 · © 2003 - 2006 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe