Und jetzt seid ihr gefragt, wie war es bei euch mit dem Fanwerden?? Hier sollen eure Geschichten veröffentlicht werden. Wir fangen an mit der Geschichte von Ben Kaminski.
Vor wenigen Monaten sass ich ziemlich gelangweilt und kränklich vor dem Fernseher, um mir zum Zeitvertreib die Sendung „Deutschlands Champions“ anzusehen.
Die Show war ganz nett, riss mich allerdings nicht grossartig „vom Hocker“, da ja Spiel-Shows dieser Art nun schon zu Dutzenden gesendet worden waren – nichts Neues also.
Schliesslich wurde ein Showact angekündigt und ich wollte schon eine „Pinkelpause“ einlegen, blieb dann aber doch vor dem TV kleben, denn ich war irgendwie fasziniert von dem Erlebnis, wie das Publikum plötzlich aufwachte. „Viel fehlt nicht mehr, und sie klettern auf die Sitze"“ dachte ich nur - und war interessiert, wer sie denn wohl so „aus dem Häuschen“ bringen konnte.
Kurz dazu gesagt, ich hatte mich schon eine ganze Weile nicht mehr mit der Musikbranche auseinandergesetzt, da das Angebot einfach nicht meinem Geschmack entsprach. Ich mag kein Techno, denke ich doch dabei eher an eine Werkstatt, bei dem Bass, als an Musik – und auch der Weltuntergangs-Singsang mancher Künstler, sowie die dünnen Stimmchen diverser Sängerinnen und Boy-Groups hatte mich nicht angesprochen. Also war ich bei meinen „ollen Kamellen“ der 70er und 80er geblieben und hatte mich nicht weiter darum gekümmert. Auch eine derartige Publikumsreaktion hatte ich bei anderen Künstlern noch nicht erlebt – und wurde neugierig.
Was dann folgte, habe ich in der Form in meinen ganzen 32 Jahren, als erklärter Musikfreak, noch nicht erlebt. Den von den Moderatoren angekündigten Act kannte ich nur vom „Hörensagen“, hatte aber überhaupt keine Ahnung, wer das wohl sein könnte – und war wie erwähnt ziemlich kränklich, hatte daher schlechte Laune und war eigentlich gar nicht in der Stimmung für etwas Neues. Dennoch erlebte ich, als würde ich eher neben mir selbst stehen, wie meine ganze Person scheibchenweise auseinandergenommen und gleichzeitig neu wieder zusammengesetzt wurde. Aber wovon? Und vor allem...wie?
Irritiert verfolgte ich weiterhin den Auftritt des Künstlers und dachte mir: „Der braucht eher ein Stadion für sich alleine, als eine Bühne oder so eine kleine Arena. Was ist denn das für ein „Springinsfeld“?“ Das Lied, das er performte, riss mich (da verstaubter Musikgeschmack) zwar nicht vom Stuhl, der Künstler selbst schon.
Nach wenigen Minuten war dann der Auftritt vorüber und ich saß ziemlich belämmert vor der Glotze, ohne mir überhaupt erklären zu können, was da eigentlich mit mir vorgegangen war. Ich kam mir vor, als habe mich jemand durch eine Mühle gedreht, als habe mich irgend etwas angesprungen – und vor allem hatte ich plötzlich gute Laune.
Den Rest der Show bekam ich nur noch am Rande mit. Ich war viel zu neugierig geworden, wer es da geschafft hatte, mich derart umzuhauen, denn das war für mich völlig ungewohnt.
Wenigstens war ich so geistesgegenwärtig gewesen, mir den Namen dieses jungen Mannes zu merken, was aber nicht verwunderlich war, da dieser nun wirklich keinen „Allerweltsnamen“ hat. Daniel Küblböck. K-Ü-B-L-B-Ö-C-K??? Was war denn das für ein Name???