Gibt es sie also tatsächlich doch, die Presseleute, die sich ein eigenes objektives Urteil über ein Daniel-Konzert auszusprechen trauen? Die selber hingehen, hinhören, hinschauen und anschließend achtbar und anständig berichten?
Langsam, zögerlich noch wandelt sich das Bild vom "schrägen Daniel" zu einem Sänger, dessen neue, eigene Songs im Vergleich zu den früheren als "Meilensteine" bezeichnet werden. Besser spät - als nie!
Zum Konzert in Hamburg, 17.02.2006
Nord-Anzeiger/ Süd-Anzeiger vom 08.02.2006
"Was jetzt im Grünspan zu hören sein wird, ist ein völlig veränderter Daniel Küblböck, der sich nach längerer kreativer Pause zurückmeldet: Mit eigenen Texten präsentiert er sich mal nachdenklich, mal heiter, mal verwundbar. ... Er ist zwar tiefgründiger, aber nicht pessimistischer geworden. Pessimismus ist allerdings für die angesagt, die Daniel Küblböck unbedingt als einen Musiker darstellen wollen, der angeblich ja nicht singen kann. Dürfte schwer werden..."
Hamburger Morgenpost vom 20.02.2006
"Wer völlig unbedarft dachte, Daniel Küblböck würde am Freitag wie in seinem Video „You Drive Me Crazy“ mit einer rosa Badekappe über die Bühne des Grünspan hüpfen – der rockige Wandel hätte ihn erstaunt. Das kann dem ehemaligen „Deutschland sucht den Superstar“-Teilnehmer jedoch egal sein: Von seinem Publikum hätten Take That zu ihren besten Zeiten geträumt."
taz Nord vom 21.2.2006
"Da steht er nun, blaue Jeans, schlichtes T-Shirt, kürzere Haare, kaum eine Spur vom einst so schillernden Casting-Star. Ein junger Mann, der im Eiltempo nach oben kam, die Flüchtigkeit des Erfolgs erfahren hat und jetzt für etwas Nachhaltigkeit kämpft. „Wie gefällt euch mein Bart?“ Wenn der moralische Sieger von Deutschland sucht den Superstar 2003 den 600 Zuschauern solche Sätze entgegenbayert, brandet ein Jubel auf wie bei den Beatles, nur dass den Gästen mehr Platz zum Durchdrehen bleibt. ... Küblböck tut weiter, was er am besten kann: Er gibt die Rampensau, spielt mit seinen Gästen, bringt sie zum Schreien, greift sich gelegentlich in den Schritt und trifft die Töne selten. Derweil sorgt Hamburgs Obertranse Olivia Jones mit zotigen Ansagen für Schlüpfrigkeit und am Ende gehen alle selig nach Hause. Komisch, dass Daniel Küblböck so polarisiert - wo er ist, ist die Mitte."
Frankfurter Rundschau vom 23.02.2006
"Das soll der junge Mann sein, der die Massen so spaltet. Der geliebt oder gehasst wird, unter Ausschluss jeglichen Mittelwegs. Der das Land polarisiert wie einst Franz Josef Strauß oder Alice Schwarzer. ... Der also soll das sein, dieser schlichte Kerl in blauen Jeans, schlabberigem T-Shirt und akkuratem Haarschnitt? Er ist es! ... „Ich möchte als Künstler auf der Bühne wahrgenommen werden und nicht als Pausenclown für Boulevardmagazine“, sagt Daniel Küblböck vor seinem Konzert und lächelt ein Lächeln, das Millionen Mädchenherzen ebenso
|
schmelzen ließ und Millionen konkurrierender Jungen die Halsschlagadern anschwellen. ... „Wie gefällt euch
mein Bart“, schmeißt er ... ins Publikum. Es johlt wie immer, wie bei jedem Satz des redseligen Sängers. Er hätte auch „Na nu, na nu“ rufen können oder „wie gefällt euch meine gründliche Nassrasur“, die Phonstärke wäre gleich laut in den oberen Frequenzbereich abgedriftet. ... Seine Show ist nicht brillant, aber auch nicht verwerflich. Pop eben!"
Zum Konzert in Leipzig, 11.03.2006
 Daniel mit seiner Begleitband Racers in Leipzig am 11. März 2006. Foto: Racers, www.racers.at |
Leipziger Volkszeitung vom 13.03.2006
"Dann fängt der Bayer an zu rocken. Laut, aggressiv, trotzig. Über Liebe, Politik, seine Rolle in der Welt und seine Kritiker. Er singt - auch das ist neu - auf deutsch, fast ausschließlich eigene Stücke und - Überraschung: mit einer tiefen Stimme. ... Daniel Küblböck hüpft über die Bühne wie bei einem Punk-Konzert, ist gekleidet wie der Sänger einer Hamburger Studentengruppe, seine Musiker aber geben die bösen Hardrocker. Dazu Lieder, die wie Deutschrock und Neue Deutsche Welle klingen. Und ein Publikum für ein Popkonzert - eine wilde Mischung. „Lasst mich so sein, wie ich will, dann kann ich euch noch viel geben“, singt Küblböck. Gut möglich. Das Konzert in Leipzig, Teil seiner Tour „Ich hass mich“, war ein interessanter Anfang."
Genthiner Sonntag vom 26.03.2006
"Fazit: Daniels Gesicht ziert inzwischen ein kleiner Bart. Noch vor einem Jahr hätte er sich so nicht auf der Bühne präsentiert. An die Stelle der bunten Kostüme ist Schlichtheit getreten. Er entwickelte sich inzwischen fast zu einem gereiften jungen Mann mit ebenso gereifter Stimme. Auf Nachfrage bei den Verantwortlichen vom „Anker“ wurde verraten: Die Stimmung heute war bombastischer als letzte Woche beim Konzert von Scooter."
Bild vom 13.03.2006
"Superstar feiert in Leipzig erstaunliches Comeback
Da muß man ja zweimal hinschauen! Dieser Typ mit Flausche-Bärtchen ist tatsächlich Daniel Küblböck (20). Irgendwie scheint der Blödel-Barde aus der ersten RTL-„Superstar“-Show von 2003 ein erwachsener Sänger geworden zu sein. Vorbei die Zeit der rosa Badekappen und schrägen Fummel, jetzt steht er lieber schick wie Xavier Naidoo in Hemd, Krawatte und braunem Breitcord-Jackett auf der Bühne. So geschehen auch vor 600 Fans am Samstag im Leipziger „Anker“ bei seinem „Ich-hass-mich“ Konzert."
Fortsetzung
|