Über Unterschiede und Gemeinsamkeiten - und die besten Fans der Welt.

Frisur, Bart, Brille - sind Daniels Verwandlungen ein Grund für Diskussionen und Abstimmungen?

Seit Dezember 2003 sind sie jede Woche in der "Aktuellen" zu finden - und immer wieder lesenswert:

Daniel eröffnet mit "Liebe Nation", die linke Hand in der Hosentasche oder in den Gürtel gehakt. Er wirkt ganz sympathisch ein bisschen aufgeregt, schüchtern und schaut immer wieder intensiv ins Publikum, besonders in die ersten Reihen. Es scheint, als suche er vertraute Gesichter, an denen er sich Halt holt und sich so singend und schauend langsam selbst in die Sicherheit, in den Rhythmus und in den Konzertfluss bringt. Er nickt hier und da ins begeisterte, sofort euphorische Publikum, lächelt, winkt und es entsteht der Eindruck, der Kontakt mit seinen Fans wird immer tiefer, näher und auch selbstverständlicher von Konzert zu Konzert. Mittlerweile ist es wirklich eine große Fan-Familie, die ihm quer durch Deutschland seit Jahren hinterherreist.

Außerdem sitzt hier in seiner Heimat auch seine wirkliche Familie im Publikum, wichtige Menschen, die ihm, wie er sagt, „echt am Herzen liegen“ und die er zwischendurch extra herzlich begrüßt: Großmutter, Großvater, und seine Mutter bekommt sogar ein zuckersüßes „Ich liebe dich!“ entgegengerufen. Sie steht am Geländer der Empore und lächelt erfreut.

Er singt sein Programm kraftvoll und energisch und scheint von Song zu Song seine eigene emotionale Bandbreite zu durchleben….aus der Schüchternheit vom Anfang kommt er bei „Bereit“ in die Fassungslosigkeit über die Ungerechtigkeit auf der Welt und bei „Aliens“ singt er sich aus anfänglicher Verzweiflung „Nicht-zu-wissen-wohin“ in die verständliche Wut darüber. Er wiederholt eindringlich und am Ende sogar aggressiv und Mantra- artig immer wieder: “Ich weiß nicht, wohin, ich weiß nicht wohin….ich weiß nicht wohin…“. "Alieeeens“ zieht er extra lang und kreischt die letzte Silbe schmerzvoll - entweder ist er ein grandioser Schauspieler oder er lässt seine Zuschauer tatsächlich sehr beeindruckend teilhaben an seiner noch andauernden Suche nach Zuhaus…

Foto: Racers, www.racers.at

"KvD" dagegen singt er kodderig- schnodderig und lässig wie die Toten Hosen, zwischendurch knurrt er tief „Genau!“ ins Mikro wie der Rammsteinsteinsänger. Beim „Traum“ fragt er stirnrunzelnd :“Versteht Ihr mich?“ und bei „Fußballweltmeisterschaft gewinnt….“ lässt er gleich einen zweifelnden Lacher folgen :“Hahaha…“. Manche Zeilen schreit er regelrecht heraus, seine Faniels folgen ihm, stimmen sofort ein, wenn er das Mikro ins Publikum hält. Zwischendurch dann zieht er das Shirt hoch: Gekreische! - dann ein „Stop!“, wieder das Shirt hoch - Gekreische - „AUS!“ und „Geile Weiber!“ schimpft er gespielt... Er kanns nicht lassen, mit seiner erotischen Anziehungskraft zu spielen , auch wenn er immer wieder betont, dass er sich nicht ausziehen wird. Sein Tatoo zeigt er allerdings schon, holt sich dazu extra ein Mädel aus dem Publikum auf die Bühne, die sein Shirt langsam hochziehen und dann auch noch ein paar Takte „Roboter“ mit ihm singen darf. Am Schluss fällt sie ihm um den Hals, ein schönes , rührendes Bild. Das Publikum ist begeistert und ruft jubelnd „Caro, Caro!“, denn natürlich kennen die meisten das Mädchen auf der Bühne, auch sie gehört lange schon zur FaNilie.