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Aktuelles/Kommentare 23/30
August 2006
"Die, die kommen, sind offen"
Das Nicht-Erinnern hat einen Sinn, nämlich den, dass es wie ein Mäntelchen über unser Bewusstsein gelegt ist, eine Art Schutzmantel. Denn wenn wir uns an alles erinnern würden, dann würden wir schon als Babys Angst haben überhaupt zu laufen oder später ein Messer in die Hand zu nehmen, denn dann erinnern wir uns, wie wir uns schon mal geschnitten haben und so weiter. Je bewusster wir uns sind, dass unsere Seele sich weiterentwickelt hat, je mehr Reife wir also haben, um so mehr ist es uns ein Bedürfnis zurückzuschauen. Dann können wir uns erinnern, entweder von alleine, können plötzlich Bilder haben und Visionen. Wir merken: Mensch, das muss mit anderen Leben zu tun haben - So bin ich auch dazu gekommen. Oder es kommt der Drang auf, sich jemanden zu suchen und zu sagen: da ist was und ich weiß, dass ich nicht nur einmal gelebt habe, dass es da eine Kette gibt und ich möchte da jetzt ran. Es ist also der Ruf der Seele.
Dann kannst Du also bestätigen, dass manche Menschen sich auch einfach so spontan an frühere Leben erinnern oder Fragmente daraus und dass auch Menschen, die viel meditieren, in frühere Leben schauen können?
Ja, genau. Das kenne ich selber auch. Für die Menschen, für die das nicht ansteht, ist das genauso in Ordnung. Es ist auch wichtig, das zu respektieren, dass die das ablehnen, weil es für die auch ein gewaltsames Eindringen in ihr Seelenleben wäre und weil es auch noch nicht verarbeitet werden kann. Also das ist auch das A und O generell, dass man niemanden zwingt oder überredet. Aber wer das will, der ist dann einfach reif. Und so sehe ich das ja auch bei Daniel. (Lacht)
Was denkst du über seine Rückführung, die er öffentlich hat ausstrahlen lassen?
Ich finde das sehr mutig. Ich finde ihn überhaupt sehr mutig in seiner Art und sehe ihn auch auf seine Weise und in seiner Altersgruppe als eine Art, ja - Initiator. Er hat so was ganz unschuldiges, kindliches, manchmal hab ich das Gefühl, er kommt wirklich aus einer anderen Dimension und damit kann er ganz viele mitreißen und auch öffnen. Ich seh das auch mit der Rückführung so. Das ist ja auch wieder eine Initiierung von seiner Seite, dass dann irgendwo in der Rückführung der Punkt kommt zu sagen: „Nein, jetzt will ich nicht mehr!“ Das gefällt mir gut, denn das hat was von Größe, sich nicht vermarkten zu lassen, sondern dann zu sagen: Ok, jetzt ist gut. Weil es immer etwas so Persönliches ist.
Ich hab das selber mal erlebt. Der Südwestfunk kam zu mir und eine Rückführung wurde gefilmt. Das war sehr mutig von der Frau, sich dafür zur Verfügung zu stellen, denn es ist noch mal eine ganz andere Bedingung, wenn die Kamera dann auf einen gerichtet ist. Wenn du weißt, da stehen Leute und du willst du dich da in den Alpha-Zustand begeben? Es funktioniert, ohne Frage; aber die Frau hat dann auch wie Daniel einige Sachen gar nicht erzählt, weil sie gemerkt hat, nein, das ist ihrs und das geht auch niemanden etwas an. Wir haben alle unseren Intimbereich. Insofern finde ich das gerade Größe, dann zu sagen: Stop!
Und „einüben“ muss man vorher nichts, z.B. einen bestimmten Atemrhythmus?
Nein, überhaupt nicht. Das gebe ich ja dann auch unterstützend vor und nutze das schon, über einen bestimmten Atemrhythmus zu arbeiten, um zu erreichen, nicht mehr so "im Kopf " zu sein. Aber ich begleite das ja. Darum halte ich auch nichts von Gruppenrückführungen, weil ich dann nicht als Individuum dabei sein kann.
Worauf sollte man bei der Wahl eines Reinkarnationstherapeuten achten, wenn man denn ganz unbedarft ist und keine Empfehlung hat?
Das wichtigste ist, dass man sein Herz fragen sollte! Darum gibt es ja bei mir die regelmäßigen Infoabende, die auch dazu da sind zu gucken: stimmt der Therapeut für mich, hab ich zu der Person Vertrauen? Man merkt es ja sowieso, ob der Funke überspringt, wenn man sich unterhält, ob da Vertrauen entsteht und das Zutrauen, sich gemeinsam in ein vergangenes Leben zu begeben. Es ist natürlich auch eine andere Sache, zu fragen: was hat derjenige für Ausbildungen und wieviel Berufserfahrung. Es ist ja schon ein Unterschied, ob jemand gerade anfängt, Rückführungen zu begleiten oder jemand wie ich, die ich das jetzt 18 Jahre mache. Da schöpfe ich natürlich aus einem ganz anderen Erfahrungsschatz, wenn man an Punkte herankommt, die kritisch sind. Es gibt auch einen Dachverband, in dem ich auch anerkannte Ausbil-dungsleiterin bin im Bereich Reinkarnations-therapie. Ich wurde da auf Herz und Nieren überprüft. Das ist schon ein Kriterium. Der Verband heißt Dachverband Geistiges Heilen e.V. (www.dgh-ev.de) Außerdem finde ich gibt es zusätzlich noch eine Art Sicherheit, wenn jemand von der Grundausbildung her Ärztin ist oder Heilpraktiker oder Therapeut und eben zusätzlich Reinkarnationstherapeut ist, als wenn dies die einzige Ausbildung ist.
Es ist ja wichtig, dass Du diesen roten Faden, zum Teil durch diese Vielzahl an Leben und Eindrücken, die aufkommen, im Auge behältst.
Das ist richtig.
Ich stelle mir das ziemlich schwierig vor für beide Seiten, wenn man bei der Rückführung erfährt, dass derjenige z. B. einmal ein Mörder war oder eine andere schreckliche Tat begangen hat, was im jetzigen Leben unvorstellbar ist. Wie gehst du mit dieser Verantwortung um?
Wenn solche Themen hochkommen, ist es erstmal für die Person selbst gar nicht so grauselig, weil es dann ja normal für sie ist. Es ist ja dann eine Folgereaktion, die richtig gut zu erklären ist und auch irgendwie logisch, dass sie dann z.B. zum Messer greift und zusticht. Das will nicht heißen, dass das in Ordnung ist. Das darf nicht falsch verstanden werden, aber erst einmal ist es eben so - Punkt. Und genau in dieser Neutralität behandle ich das auch, weil es wichtig ist, die Dinge nicht zu bewerten. Wir haben alle schon getötet, waren alle schon Opfer. Es geht ja darum - als Ziel - die Liebe, die da ist, auf der Erde, zu leben, mit allen Licht- und Schattenseiten anzunehmen. In dem Moment, wo wir in die Bewertung gehen: der ist ein schlechter Mensch, der ist ein guter Mensch, spalten wir und damit werden wir nie in die Liebe kommen. Und - genau genommen - gibt es, so wie es nichts Böses gibt, auch nichts Gutes.
 
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