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Erlebnisberichte 16/18
August 2006
Mein Weg zu Daniel
Daniel war mir sicherlich damals schon sympathisch, doch wirklich Ernst nahm ich ihn nicht. Er schaffte es tatsächlich unter die letzten Zehn, was aus meiner Sicht nicht auf seinen gesanglichen Fähigkeiten beruhte sondern auf der Tatsache, dass er ein "lustiger Vogel" war. Ich gebe offen zu, dass ich Daniel damals genau so sah, wie RTL ihn dem Fernsehpublikum zu Unrecht verkaufte.
Ich hielt Daniel gesangstechnisch für den schwächsten Teilnehmer,allerdings fand ich die Buh-Rufe, die er einstecken musste, ungerecht. Davon einmal abgesehen , käme Buhen für mich nie in Frage. So etwas tut man einfach nicht. Was mir gefiel, war Daniels Mut, mit dem er sich dem Publikum entgegenstellte- ein richtiger Kämpfer. Er hatte den Biss, den man in diesem "Haifischbecken" benötigte. Er könnte es schaffen. Als Judith ausschied, war ich erst einmal sehr enttäuscht, doch machte ihr Ausscheiden meinen Blick für Daniel frei. Immer mehr wurden mir seine Qualitäten bewusst. Daniels Auftritte begeisterten mich zunehmend. Er gab einfach alles, wirbelte mit einem Temperament über die Bühne, das Seinesgleichen sucht- und riss mich mit. Seine Stimme gefiel mir noch immer nicht wirklich, doch im Grunde genommen war das gar nicht schlimm: Singen kann man schließlich lernen, Daniel jedoch hatte das "gewisse Etwas", das in keinem Lehrbuch beschrieben ist. Gegen ihn wirkten technisch bessere Sänger wie Juliette oder Alexander langweilig und farblos.
Als Daniel mit "My way" bewies, dass er auch bereit war, stimmlich an sich zu arbeiten, war ich überzeugt: Wenn einer diese Show gewinnen sollte, dann nur er. So etwas wie ihn hatte ich noch nie zuvor gesehen. Judith hatte dem Druck nicht stand halten können, doch Daniel boxte sich durch. Er war einfach grandios- ein begnadeter Künstler mit dem Willen zum Erfolg.
Kurz und gut- Daniel schlich sich in mein Herz, unbemerkt und von mir lange nicht zur Kenntnis genommen. Als ich mir bewusst wurde, wie viel ich von ihm hielt, hatte er sich bereits fest in meinem Herzen verankert. Als es um den Einzug ins Finale ging, rief ich zum ersten Mal für Daniel an. Ich konnte sein Ausscheiden genauso wenig verhindern, wie ich zuvor sein Weiterkommen unterstützt hatte.
Was bleibt? Ich halte Daniel nach wie vor für einen außerordentlich talentierten Künstler und für einen mutigen Menschen mit einem großen Herzen. Diese Einschätzung hängt nicht von irgendwelchen äußeren Faktoren ab: Letztendlich ist Daniels Frisur und Outfit nebensächlich. Es ist auch nicht entscheidend, ob er sich männlich oder weiblich gibt oder mit wem er seine Freizeit verbringt. Alles das ist allein seine Privatangelegenheit. Mein Urteil hängt auch nicht davon ab, wie oft ich Daniel im Fernsehen sehe oder seine Konzerte besuche. All das ist letztendlich nebensächlich und ändert nichts an der Tatsache: Wenn Daniel auf der Bühne steht, wird etwas von dem sichtbar, was ihn ausmacht: Ein großer Künstler mit einem wahnsinnigen Talent. Wenn er auftritt, lässt er den Zuschauer einen Moment in sein Herz blicken.
Seine stimmliche Entwicklung seit DSDS ist enorm. Jeder der eine Video-Aufzeichnung von Daniel bei DSDS mit seinen heutigen Live-Auftritten vergleicht, wird dies bestätigen können. Außerdem mag ich seinen Humor und seine Spontanietät. Daniel bringt mich zum Lachen. Ich bin nicht traurig, wenn ein Konzert vorüber ist, sondern ich freue mich darüber, dass ich dabei sein konnte.
Daniel wird seinen eigenen Weg gehen und das ist auch gut so. Was ich mir für Daniel am meisten wünsche, ist, dass er irgendwann einmal die Anerkennung erfährt, die er schon so lange verdient hat.
Susanne Schulz-Bouchir
Danielmusik und Brasilien
Meine Schwiegertochter Zèlia ist Brasilianerin. Jedes Jahr fliegt sie mit ihrer kleinen, deutschen Family über den großen Teich und besucht ihre alte Heimat. Ab geht’s von Frankfurt nach Sao Paulo. Im gleichen Moment, indem sie im Flieger sitzt, sind ihre Gedanken und die Seele bereits vorausgeeilt und Brasilien ist trotz des 12-stündigen Flugs ganz nahe. Wie jedes Mal ist auch Daniels Musik wieder im Gepäck.
Die Kids bei ihr daheim waren damals schon gleich für Daniel entflammt und finden den deutschen "Ninjo" aufregend und seine Musik total cool. "You Drive Me Crazy" ist textsicher. Die Teenies sind mit ihrem natürlich wilden Temperament ganz locker und aufgeschlossen und, was das Schönste ist, völlig unvoreingenommen begeistert von dem Musiker aus Übersee. Das erstaunt mich kein bisschen. Denn weit weg vom Einfluss der Presse und Medien kann Daniel frei und individuell empfangen werden mit seiner ganzen Dynamik, dem glüh-
enden Zündstoff und der typisch kraftvollen Präsenz seiner Stimme. Daher erreicht er jeden auf seine eigene Weise, ohne Stimmungsmache von außen und seine Musik kann zur schwungvollen Triebfeder werden und Fans machen. So sollte es eigentlich sein, dann stimmt’s ja auch.
Brasilien, das Land der Superlative, ist mit seinen über 8,5 Millionen Quadratkilometern das fünft größte Land der Erde – 24 Mal größer als Deutschland und 190.000 Mal größer als Eggenfelden. Als mir diese Dimension bewusst wurde, konnte ich mich gut hineindenken, was Zèlias Schwester während ihres Besuchs hier bei uns meinte: "Deutschland sieht aus wie eine Puppenstube. Es ist sehr schön, hier möchte ich bleiben". Zèlias Flug endet in Sao Paulo, der größten Stadt Brasiliens mit unvorstellbaren 20,5 Millionen Einwohnern, da ist ja Rio de Janeiro mit seien "verschwindenden" 11 Millionen fast Provinz. Alter Freund!
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 11 · © 2003 - 2006 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe