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Erlebnisberichte 17/18
August 2006
Danielmusik und Brasilien
Von Sao Paulo geht’s noch mal 500 km weiter südöstlich in den Bundesstaat Minas Gerais, in dem endlich die Heimat winkt. Auf der kleinen Map könnt ihr alle 26 Bundesstaaten sehen.
Foto: Uscha Wolter
Die Regionen entlang der Atlantikküste, Rio mit dem Zuckerhut und seiner 38 m hohen Christusfigur und nicht zu vergessen, der weltweit berühmten und kilometerlangen Copa Cabana mit ihrem Strand, er so weiß ist wie Schnee und so warm wie die Sonne. Auch das Amazonasgebiet hoch oben im Norden ist eingezeichnet, in dem die ausgedehnten tropischen Regenwälder wohnen. Der Amazonas fließt übrigens 7.000 Kilometer quer durch den südamerikanischen Kontinent und hat damit das längste "Bett" der Erde.
Endlich zu Hause angekommen warten Mutter und Vater und alle Geschwister mit Kind und Kegel schon sehnsüchtig auf der Terrasse vor dem Haus auf Zèlia und ihre Begleiter. Wiedersehensfreude, Lebenslust, brasilianischer schwarzer Bohneneintopf, Wein und Musik mixen sich munter und voller Vergnügen darüber wieder zusammen zu sein. Dass es dabei bereits um 19 Uhr dunkel wird wie jeden Tag des Jahres, stört wenig, man kennt es ja. Auch an den fidelen Affentanz sind sie gewohnt. 20 cm kleine Äffchen zeigen täglich ihr ganz persönliches Theater in den hohen Mangobäumen in der Nähe des Hauses. Sie bleiben zwar auf vorsichtiger Distanz, machen aber ungeniert ihre Faxen und unterhalten sich in einer Insidersprache, die effektvoll und ziemlich knallig ist.
Die Kids stürzen sich auf die neue Daniel-CD. Die Texte können sie erst mal nicht verstehen, doch der volle Sound von "Ich Bin Ein Rebell", "Einsamkeit" und "Aliens" oder "Ich Gehöre Nicht Jedem", der geht rein. Sie lieben die rockigen Töne von Daniel und die fröhlich beschwingten Songs wie "Little Satellite", "Love Is In The Air" oder
Foto: Uscha Wolter
Brasilianische Faniels Sara, Isabela und Anaclara
"The Lion Sleeps Tonight", da wird gerrrrrockt und gesungen und bei "Teenage Tears", da kuscheln sie gerne. Nachdem Zèlia ihnen Texte aus "Liebe Nation" übersetzt hatte, wurden sie nachdenklich und stellten Fragen. Zum Beispiel wieso Daniel auf die Gedanken bei "Einsamkeit" oder "Ich gehöre nicht jedem" gekommen ist oder auch bei "Bereit". Ioma sagt: "Ich finde gut, dass er darüber schreibt und singt, was er erlebt, und dass er sich wehrt, super. Ich hab mich in Daniel verknallt." Christiano meint: "Daniels Musik und wie er singt, hat was. Er ist einfach total anders, ich könnt täglich seine Songs hören. Dass er viele Fans hat leuchtet mir voll ein, aber warum er auch angemacht wird, das kapier ich nicht. Das macht mich sauer, sie sollen ihn in Ruhe lassen. Er wird sein Ding schon machen."
Zèlia, selbst Musikerin, hat es einfühlsam und treffend ausgedrückt: "Leider wird Musik oft durch reinredende Einflüsse von außen behindert. Wenn sie auf ihre ureigene Weise ungestört fließen könnte, wäre ihr Charisma bewahrt." So hat sie gelernt, sich ihrem inneren Reichtum zu widmen und die Musik, die in ihr spürbar ist, an die erste Stelle gesetzt. Damit sie erleben kann, wie eigene Kreativität reich, glücklich und lebendig macht. Denn die äußere Resonanz ist nur ein zusätzliches Geschenk. Ja, das ist Zèlia, die brasilianische Musik macht, fern ab von Samba und Bossa Nova, sondern Musik, die daran erinnert, wie Wasser klingt ...
Bei ihren Worten ist mir auch Daniel ganz nahe gekommen. Alles war präsent, was er uns schenkte und was er von außen erfahren hat. Die Liebe und Begeisterung seiner Fans und die Konfrontation seiner zum größten Teil unsachlichen Kritiker. Ich glaube, der Weg, den Zèlia gefunden hat, ist auch eine Parallele zu Daniels Weg. Wie sollte es sonst möglich sein, dass er allen Einwänden zum Trotz seine innere Kraft nicht verliert und sich weiter entfaltet und manifestiert, was ganz tief in ihm lodert.
Brasilianer sind Frohnaturen schlechthin. Kaum jemand versteht es so ausgelassen mit Plaisier zu feiern. Sie leben gern in den Tag hinein, frei nach der Devise "se Deus quizer …!" "Wenn Gott will l…!" Das heißt, sie können
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 11 · © 2003 - 2006 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe