zurück zur Startseite
Erlebnisberichte 3/20
Januar 2007
Emotionen aus dem Himmel
etwas ganz besonderes, ein Lied zum ersten Mal zu hören, noch dazu live. Und wenn man noch nicht weiß, was einen erwartet. Ich bin total begeistert.
Noch nie war mir jemand so ähnlich, so wie du ...
Noch nie war mir jemand näher, so wie du ...
Denn du bist für mich Liebe ...

Der letzte Song vor der Pause ist "Born in Bavaria". Nichts hält uns mehr an unseren Plätzen. Erst jetzt wird mir bewusst, dass das Publikum sehr gesittet ist. Wir klatschen im Takt und singen lauthals mit. Die Jugendlichen vor mir wissen immer noch nicht so recht, was sie von alledem halten sollen. Von Daniel und seinen Fans.
Als die Pause beginnt, laufe ich aus dem Saal heraus. Die Jugendlichen gehen vor mir her, ich bekomme Wortfetzen mit. Sie wundern sich darüber, dass das alles neue Lieder sind und fragen sich, wo denn die ganzen alten Hits wie "You drive me crazy" sind. Ich muss lachen und gehe schnell vorbei. Zurück im Saal, unterhalte mich ein wenig mit anderen Faniels. Dann geht es auch bald schon wieder weiter. Die erste Reihe ist jetzt noch leerer als vor der Pause, die Jugendlichen sind nicht mehr da.
Es geht mit "Liebe Nation" los. Mir gefällt besonders der Anfang gut und vor allem die Umsetzung durch die Instrumente. Das Lied ist langsamer als sonst, hört sich gut an, passend zum Unplugged. Danach folgt "Aliens". Daniel sagt, dass es schwer war, dieses Lied unplugged umzusetzen, da es normalerweise mit viel Technik gemacht ist. Ich kann es mir auch kaum vorstellen, wie sich das anhören soll. Es klingt ein bisschen jazzig, ich mag das.
Ich düse mit den Aliens durch Raum und Zeit ...
Ich weiß nicht, wohin ...

Weiter geht es mit "Unchained melody". Viele hatten sich dieses Lied für Haag gewünscht und ich kann mich noch gut an die Enttäuschung erinnern, als es nicht gespielt wurde. Und jetzt kommt es so unvermittelt und plötzlich. Kein Vergleich zu allen Malen, an denen er dieses Lied schon live gesungen hat. Es ist wieder Gänsehautfeeling angesagt, ja, er lebt seine Töne. Und wie er sie lebt! Schade, dass die Jugendlichen aus der ersten Reihe nun nicht mehr da sind, denn jetzt folgt "You drive me crazy". Das Publikum steht wieder auf und singt mit. Die Version ist auch wieder jazzig angehaucht und wie alle diese jazzig angehauchten Lieder hat mir das sehr gut gefallen. Dieses Lied ist für mich so zeitlos. Kaum vorzustellen, dass Daniel damals der selbe Mensch war wie heute. Danach "Your song", ich bin wieder zu Tränen gerührt. Das sind wahre Emotionen direkt aus dem Himmel. Ich kann meine Gedanken kaum ordnen, weiß nicht, was ich denken soll. Möchte gleichzeitig weinen und lachen, weil es so schön ist. Ich möchte für immer hier sitzen und zuhören. Hier gehöre ich jetzt hin, hier und nirgendwo anders.
It´s a little bit funny this feeling inside ...
Nach dem Lied kommt superschön "Der Traum", hier gefällt mir auch besonders die Umsetzung mit den
UP&JAZZ Instrumenten sehr gut. Ich finde, dieses Lied wird immer besser. Irgendwie spüre ich einen Hauch von Märchen, die Querflöte bestärkt dieses Gefühl, dass man sich gerade mittendrin befindet. Mitten in einem Traum, aus dem man nie mehr aufwachen möchte. Dann kommt "Ich werde dich finden". Daniel singt das Lied mit so viel Gefühl wie noch nie. Es folgt eine Ankündigung, zu der Daniel erzählt, dass er gerne skaten geht und das nächste Lied geschrieben hat, als er noch kleiner war. Dann beginnt er "Skating in the wind" zu singen. Irgendwie höre ich das Lied heute ganz neu, mit ganz anderen Ohren.
Skating in the wind, skating in the sun ...
The sea reflects the sky while I´m passing by ...
Danach kommt die Bandvorstellung. Zuerst Daniels Gitarrenlehrer, der ihn auf der Gitarre begleitet. Daniel erzählt, dass es nicht immer leicht war und die beiden sich wirklich zusammenraufen mussten. Ich beobachte den Umgang der zwei miteinander und finde es schön zu sehen, dass so viel Vertrauen zwischen den beiden zu herrschen scheint. Es werden dann auch die anderen Musiker vorgestellt. Am Schluss die Backgroundsänger. Christina, die nur drei Tage Zeit hatte, die ganzen Texte zu lernen und Rob, der ein Mann mit Schwung ist, wie Daniel erzählt. Insgesamt habe ich ein sehr positives Gefühl, was diese neue Zusammensetzung angeht. So verschieden und doch so vereint und imstande, etwas wahnsinnig Tolles zu leisten.
Weiter geht es mit einem weiteren neuen Song von Daniel, der "Fliegen" heisst. Daniel begleitet sich auch hier wieder mit der Gitarre. Ich schlucke, der Text berührt mich. Doch scheint alles viel zu viel zu sein, um direkt nach dem ersten Mal hören zu behalten. Wieder kämpfe ich mit den Tränen, die kommen wollen, aber nicht können.
Ich musste lernen um zu fliegen, um in dieser Welt zu überstehn ...
Ich musste lernen um zu fliegen, um nicht alleine im Dunkeln zu stehn ...
Zugaberufe ertönen, als Daniel und die Band die Bühne verlassen. Wir wollen jetzt noch nicht gehen. Irgendwann kommt Daniel wieder und kündigt ein Kinderlied an mit den Worten, dass man die eigene Kindheit auch nicht vergessen darf. Er singt mit Christina zusammen im Duett. Ich kenne dieses Lied noch nicht, aber es klingt leicht und schwungvoll. Das endgültig letzte Lied ist "You´ve got a friend", das Daniel zusammen mit Rob im Duett singt. Daniel singt so wunderschön, ein letztes Mal heute. Ich bin gerührt und spüre, gleich müssen wir gehen. Ich bin überwältigt von all den Emotionen, die in mir ausgelöst werden können durch nur ein einziges Konzert.
Auf dem Nachhauseweg kann ich mich nur schwer auf den Verkehr konzentrieren, möchte nicht Kilometer um Kilometer mich von diesem Ort des Glücks entfernen müssen. Immer wieder heißt es Abschied nehmen.
Doch immer, wenn ich nach Hause fahr, ist das Glück vorbei ...
Immer, wenn ich ohne dich bin, ist das Kribbeln weg ...
Text: Julia Mühlens · Foto: Karin Tamcke
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 12 · © 2003 - 2007 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe