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November 2007
Interview mit DJ Woelckchen
DJ Woelckchen: Wie schon anfangs mitgeteilt, ist die Countrymusicszene geteilt. Den Line-Dancern ist es teilweise egal, ob da Pop oder Country läuft. Ein richtiger Countryfan verflucht es, wenn Popsongs auf einer Veranstaltung gespielt werden. Shania Twain hat in ihren Anfängen tolle Countrysongs aufgenommen, wie beispielsweise "What made you say that". Sie ist mittlerweile sehr poplastig geworden und die neueren Songs werden bei uns so gut wie gar nicht gespielt, da es auch von den Hörern bisher nicht verlangt wurde. Faith Hill ist eine tolle Sängerin, die auch ihren eigenen Countrystil hat und mit Sicherheit auch bei uns gespielt wird, wobei wir uns eigentlich schon eher auf Country berufen und Popsongs bei uns nicht gespielt werden. Man kann heutzutage auch streiten. Wie verhält es sich beispielsweise mit Keith Urban. Er ist ein charmanter junger Mann, aber aus unserer Sicht hat das nicht mehr viel mit Country zu tun. Andere sagen, es wäre das Americana Country.
Und in Bezug auf Daniel: Der Song "Born in Bavaria" hat tolle Countrysounds mit enthalten, klingt aber auch er sehr poplastig. Aber auch dieser Song wurde schon bei uns gespielt.
IE: Womit wir dann auch schon beim Thema Daniel wären. Wie ist der Kontakt mit Daniel entstanden bzw. wie habt ihr von seinem Song "Born in Bavaria" erfahren?
DJ Woelckchen: Ich habe den Medien (allerdings nicht den Countrymedien!) entnommen, dass er einen Countrysong aufnehmen wird. Ich habe an Daniel geschrieben und um Übersendung einer Demo-Aufnahme gebeten. So entstand der Kontakt, den wir heute noch sporadisch halten. Ich glaube, es stand damals in der "Netzeitung", bin mir aber nicht mehr sicher. Und da wir die Countryszene bzw. auch die Künstler fördern möchten, war das eine tolle und interessante Sache. Ich habe mich vor dem Interview (Daniel gab dem Internetradiosender am 13.6. ein Interview, Anm. der Redaktion) auch ganz toll mit Daniel unterhalten und festgestellt, dass er auch ein kleiner Countryliebhaber im Herzen ist.
IE: Kennst du Bob Beckley und Steve Sledge, die Songwriter mit denen Daniel bei seinem neuen Album zusammen arbeiten wird, oder Songs bzw. Countrymusiker mit denen sie schon zusammen gearbeitet haben?
DJ Woelckchen: Steve Sledge ist meines Erachtens nicht nur Songwriter, sondern auch Sänger. Bob Beckley, den Namen habe ich jetzt nur im Zusammenhang mit Daniel Küblböck gehört.
IE: Kannst du dir vorstellen, dass jemand wie Daniel, der ja nun nicht der Countryszene entsprungen ist, sich in die Szene reinarbeiten kann? Auch im Bezug auf die Fangemeinde, die das sicher größtenteils erstmal kritisch beäugen wird.
DJ Woelckchen: Die Countryszene sieht es bereits jetzt
schon kritisch teilweise, leider. Das beruht auf seine Vergangenheit, wo er noch der "kleine" Daniel war. Wenn er sich jetzt allerdings auf die Countrymusic spezialisiert und dies auch konsequent umsetzt, gehe ich davon aus, dass auch die Countryszene dementsprechend positiv überrascht sein wird und auch seine Musik respektieren wird. Die Countryszene ist in fast allen Dingen sehr flexibel und daher denke ich, dass es auch einen entsprechend Wandlungsgrad geben wird und die Countryszene auf den Geschmack von Daniels Musik kommen kann.
IE: Jetzt ein Klassiker unter den Fragen. Nenn mir deinen persönlichen (oder zumindest einen) Lieblingskünstler aus der Countryszene bzw. eines deiner absoluten Lieblings-Countrysongs.
DJ Woelckchen: Mein absoluter Favorit war und ist Moe Bandy und sein Song "Bandy, the Rodeo Clown". Ich bin auch irgendwo ein Clown und ich liebe das Rodeo, habe es bisher nur nicht geschafft, auch ein Rodeoclown zu werden. Kleiner Scherz am Rande. Ich liebe grundsätzlich den Two-Step-Sound. Das kann von Paul Overstreet, Tracy Lawrence, Jeff Chance oder auch Rick Trevino sein. Ich mag aber auch sehr gerne Merle Haggard. Des weiteren respektiere und liebe ich die Bluegrass Music. Mein Geschmack ist sehr breit gefächert, daher kann ich das nicht explizit sagen. Jeder Künstler ist auf seine Art und Weise toll. Aber ich denke Moe Bandy ist schon so mein heimlicher Favorit. Und nicht zu vergessen Willie Nelson. Mein größter Traum wäre mal ein Interview mit Willie Nelson, weil er einfach auf dem Boden geblieben ist.
IE: Zum Schluss hätte ich jetzt gerne noch einen Geheimtipp bzw. einen Newcomer aus dem Countrybereich, den du unseren Lesern empfehlen kannst.
DJ Woelckchen: Keith McCoy. Er ist zur Zeit noch ein Independentkünstler, hat aber das Potential zum Mainstream, sprich zum großen Star zu werden. Und wenn es jemand aus Deutschland sein soll, dann ist es eindeutig Suzie Candell.
Text: Pascal Wrage
Zur Person:
Birgit Walter alias "DJ Woelckchen" hat 2005 Countrymusic24.com gegründet und seitdem ein großes Team aufgebaut. Laut Countrymusic24.com ist sie durch ihren Ehemann "DJ Bronco" 1994 zur Countrymusic gekommen. Seit 1996 moderiert sie bereits im Radio und macht seit 1997 auf großen aber auch kleinen Events DJ. "DJ Woelckchen" spezialisiert sich insbesondere auf die Independentmusic und ist auch Mitglied in der Independent Country Music Assosiation.
Jeden Mittwoch und Sonntag ab 19.00 Uhr ist "DJ Woelckchen" auf Sendung.
www.countrymusic24.com
 
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