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Lustiges & Satire 3/5
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November 2007 |
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Gerüchteküche
Küblböck übernimmt Jack White AG
Nachdem Anfang September der Streit zwischen der Musikfirma Jack White Productions AG (JWP) und ihrem Gründer Jack White gerichtlich durch eine einstweilige Verfügung beigelegt wurde, gerät die JWP nun erneut in die Schlagzeilen: Ab Januar 2008 wird der bayrische Country-Sänger Daniel Küblböck zunächst für zwei Jahre in den Vorstand wechseln. Eine Namenserweiterung ist auch angedacht - die JWP wird sich künftig "Jack Daniels White Productions" (JDWP) nennen.Der Grund dafür, so der derzeitige Vorsitzende Thomas M. Stein, sei ganz einfach: Er selbst bräuchte einfach mal wieder eine längere Erholungspause - und einen ehrgeizigeren Menschen als Herrn Küblböck habe er wirklich noch nicht erlebt! Anfänglich wird Daniel Küblböck natürlich noch einige Wochen lang "Nachhilfeunterricht" von Herrn Stein bekommen, aber er hat jetzt schon große Pläne: "Es wird ein völlig neues, gut durchdachtes Konzept geben, aber was das ist, wird noch nicht verraten. Nur so viel: Ihr werdet sehr überrascht sein." Seine Sänger-Karriere will der Wunderknabe dennoch nicht vernachlässigen. So werden Konferenzen im kommenden Jahr ausschließlich singend abgehalten, mit Daniel als Vorstand-Leadsänger. Für die musikalische Begleitung will Daniel Küblböck passend zum Ambiente eine Band aus gestandenen älteren Herren zusammenstellen. An die Fans wird natürlich ebenfalls gedacht: Ca. 3000 Zuschauer können jeweils den Konferenz-Konzerten beiwohnen. Fragt sich nur, ob Herrn Stein nach seinem (selbstverständlich gesungenen!) Nachhilfeun-terricht die zwei Jahre Erholungspause noch ausreichen?
Silvia Ditten · Zeichnung: Susanne Schulz-Bouchir
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Die geheimen Tagebücher der Talkrunde - Teil 2
Fortsetzung von Seite 2
Krümel nicht mehr im Wasser waren. Sicher wurden sie von einem Hai gegessen. So blieb uns nichts anderes übrig, als auf einer unbekannten Insel zu stranden. Wahrscheinlich hat diese Insel noch nie jemand entdeckt. Dann bin ich der offizielle Entdecker. Wer weiß, vielleicht ist diese Insel nur der Vorbote eines neuen Kontinents, der dann nach mit benannt wird, z.B. Klawstralien. Und die Hauptstadt nenne ich dann Alextropolis. Das ist echt der schönste Urlaub meines Lebens.
Tag 5: Hallo sehr geehrtes Tagebuch, heute ist leider der letzte Urlaubstag gewesen. Daher ist dies mein letzter Eintrag. Es ist mitten in der Nacht und ich liege völlig aufgeregt in meinem Schlafsack, da ich gerade einem echten Ritter-Geist begegnet bin. Aber fangen wir von vorne an. Heute morgen waren Vanessa, Daniel und ich ja noch auf der Insel vor Klawstralien. Ich wollte den beiden zeigen, an welchem Punkt ich mit dem Bau von Alex-tropolis beginnen will und so machten wir eine Erkun-dungstour auf der Insel. In einer kleinen Höhle entdecke ich eine Truhe, in der sich hunderte von Goldstücken befanden. Somit hatte ich nicht nur einen neuen Kontinenten entdeckt, sondern war auch ein reicher Mann. Denn die Goldstücke sind sicher Millionen wert, auch wenn Vanessa und Daniel behaupten, dass es sich um Fälschungen handelt. Das war aber nur ein billiger Trickversuch, mir meinen Schatz stehlen. Darauf bin ich natürlich nicht reingefallen. Genauso wenig wie auf den komischen Seemann, der kurze Zeit später auftauche und mir klar machen wollte, dass diese Insel und das Gold seiner Firma gehört. Es ist immer wieder erstaunlich, wie einfallsreich Leute werden können, wenn sie an das Vermögen anderer Menschen wollen. Auf jeden Fall werde ich mit meinem Gold einen guten Anwalt kaufen, der dafür sorgt, dass mein entdeckter Kontinent auch mir
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zugesprochen wird. Das Gesetz ist immer auf der Seite des Entdeckers. Zumindest hat uns dieser betrügerische Firmenseemann den Weg zurück zum Festland gezeigt. Wir hatten dann gerade noch Zeit, unsere Sachen soweit zusammen zu packen, bevor unsere Nacht auf der Geister-burg begann. Als frisch gebackener Millionär überlege ich, ob ich mir die Burg nicht kaufen soll. Immerhin habe ich hier vor ein paar Minuten meine Lebensaufgabe gefunden. Denn ich komme gerade von einem Gespräch mit einem echten Ritter-Geist. Während Daniel sich schon schlafen gelegt hatte, sind Vanessa und ich losgezogen, um die Burgruine zu erkunden. Vanessa meinte, wir könn-ten schneller was entdecken, wenn wir getrennt das Burg-gewölbe durchsuchen. Ich hatte zwar Angst, hier so alleine rum zu laufen, aber da Vanessa ihre Angst nicht zeigte, wollte ich es auch nicht tun. Außerdem, wenn mich ein böser Ritter-Geist überfallen hätte, dann hätte ich ihn einfach mit einem meiner Goldstücke bestochen. Zum Glück ist mir nur ein guter Geist begegnet, der sich mir als Ritter HipHop vorgestellt hat. Ist wohl ein Doppelname. Ich konnte ihn nicht genau sehen, da er nur als Lichtkegel um mich herum geschwirrt ist, aber seine Stimme hörte ich dafür ganz deutlich. Der Ritter meinte, ich wäre von Geburt an auserwählt den Heiligen Gral zu finden und er spukt hier seit Jahrhunderten auf der Burg herum, weil er die ganze Zeit auf mich gewartet hat, um mir diese Bot-schaft zu überbringen. Er erklärte mir genau, wie ich diesen Gral finden kann. Ich muss alle Kontinente, inklu-sive Klawstralien, zu Fuss durchqueren, bis ich den Gral gefunden habe. Ich war sehr erstaunt, dass der Geist schon von meinem entdeckten Kontinent wusste und versprach ihm, diese Aufgabe ehrenvoll zu übernehmen und erfolgreich auszuführen. Was für ein unglaublicher Urlaub. Bald wird mich die ganze Welt als Entdecker, Millionär und edlen Ritter kennen.
Pascal Wrage · Zeichnung: Nina Wiatrowski
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