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Aktuelles/Kommentare 5/13
April 2008
Moderatoren-Casting....
„Neu-Moderator“ Daniel selbst lief während dieser Erklärungen im Gang, neben der Bühne, auf und ab. In der Hand hielt er die typischen „Moderations-Kärtchen“, auf die er immer wieder einen prüfenden Blick warf. Schließlich wurde er, begleitet von großem Applaus, kurz auf die Bühne gerufen. Er begrüßte das Publikum, ging durch die Zuschauerreihen und scherzte ein wenig im „kölschen“ Dialekt.
Dann wurde es ernst. Daniel verließ kurz die Bühne, um anschließend die erste Talkrunde zu eröffnen.
Dargestellt wurde ein Generationskonflikt: Mutter, geschieden, kommt nicht mit pubertierender Tochter zurecht, die ihrerseits genervt ist von dem Zusammenleben mit dem neuen Lebensgefährten der Mutter.
Auf der Treppe im Zuschauerraum stehend, ließ Daniel sich die Situation erst von der Mutter erklären, später von der dazukommenden Tochter. Er stellte Zwischenfragen und versuchte zu vermitteln, indem er einerseits der Mutter gegenüber seine eigenen Erfahrungen als Scheidungskind erwähnte, andererseits bei der Tochter auf Verständnis für das Zusammenleben von Frischverliebten appellierte.
Zwischenzeitlich musste Daniel um die Leitung der Diskussion kämpfen, als sich der, ursprünglich im Publikum sitzende und von Daniel auf die Bühne gebetene, Lebensgefährte der Mutter einmischte. Doch auch in dieser Situation versuchte er zu vermitteln, nachdem er scherzhaft darauf hingewiesen hatte, dass er hier der Chef sei.
Beendet wurde diese Talkrunde von Daniel mit dem Ratschlag an Mutter und Tochter, zukünftig wieder mehr Zeit miteinander zu verbringen. Den Lebensgefährten der Mutter erinnerte er daran, dass dieser zwar aussehe, „als sei er in der Jugend stehen geblieben“, durch sein Alter aber doch wesentlich reifer wäre als der Teenager. Er bat ihn, den Annäherungsprozess zwischen Mutter und Tochter zu unterstützen.
Die zweite Talkrunde begann nach einer kurzen Verschnaufpause für Daniel. Sie drehte sich um einen Vaterschafts-Test. Daniels Gäste waren ein Ehepaar und der ehemalige „Seitensprung“ der Ehefrau. Sowohl der Ehemann als auch der frühere Liebhaber kamen als Vater für den einjährigen Sohn in Frage. Auch hier ließ sich Daniel die Situation erst von der Mutter schildern, hinterfragte viel und erkundigte sich, welches Ergebnis sie sich für den Test erhoffte. Vom Ehemann, der als zweiter Gast auf dem Sofa Platz nahm, wollte Daniel wissen, wie er sich die Zukunft vorstellen würde und äußerte sein Unverständnis darüber, dass diesem nichts mehr an einem weiteren Kontakt mit dem Kind liegen würde, sollte sich herausstellen, dass er nicht der Vater sei.
Bevor das Ergebnis verkündet wurde, kam der Liebhaber der Mutter zu Wort und versicherte, er wäre sich seiner Verantwortung bewusst und bereit, diese für das Kind zu übernehmen, wenn der Test seine Vaterschaft beweisen sollte.
Um die Spannung zu steigern, konnte Daniel nun etwas machen, was er, nach eigener Aussage, schon immer mal gewollt hatte. Er gab ab in die Werbung. Anschließend sollte das Ergebnis des Vaterschaftstests verlesen werden. An die Werbung abzugeben, scheint einfach zu sein. Danach wieder zu übernehmen, schwieriger, denn Daniel brauchte 3 Anläufe, um wieder in die Moderation zu finden. Dann las er das Ergebnis des Tests vor, welches besagte, der Ehemann sei nicht der Vater. Die Ehefrau brach in Tränen aus, auch der Ehemann hatte damit zu kämpfen, doch Daniel schien so in seine Moderatoren-Rolle vertieft, dass er die Kleenex-Box, mit der ihm ein Mitarbeiter der Redaktion seitlich der Bühne zuwinkte, glatt übersah. Es wurden also keine Tränen getrocknet. Stattdessen fasste Daniel die Situation zusammen, kam zu dem Schluss, dass ein weiteres Zusammenleben der Eheleute scheinbar unmöglich sei und legte der Mutter und dem Vater des Kindes ans Herz, zum Wohle des Kindes nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen.
Ein wenig erleichtert schien der Neu-Moderator schon zu sein, als er diese Talkrunde beendet hatte. Doch viel Zeit zum Durchatmen blieb ihm nicht, denn bereits nach einer kurzen Pause stand die dritte und letzte Talkrunde an.
Dieses Mal ging es um das Thema „Rauchen während der Schwangerschaft“. Daniel als Moderator diskutierte mit zwei weiblichen Gästen. Eine der beiden Frauen war zum dritten Mal schwanger und sah das Rauchen während der Schwangerschaft nicht als Gefahr für ihr ungeborenes Kind an. Ihre beiden anderen Kinder hätten dadurch auch keinen Schaden genommen. Die andere Frau argumentierte vehement dagegen und zählte, ebenso wie Daniel, die Risiken auf.
In dieser Runde versuchte Daniel erst gar nicht zu vermitteln, sondern vertrat sehr klar seine Meinung, die sich ohne Zweifel gegen das Rauchen in der Schwangerschaft richtete. Auch im Publikum gab es mehrere Wortmeldungen zu diesem Thema, von denen Daniel eine berücksichtigte. Ein jugendlicher Zuschauer, aus dessen Gesprächen mit seinen beiden Begleitern im Laufe des Abends herauszuhören war, dass er zuvor schon mehrfach Zuschauer in der „Oliver Geissen Show“ gewesen ist, stellte empört fest, dass sich die Schwangere ihren Kindern gegenüber unverantwortlich verhielt. Große Wirkung zeigte diese Feststellung bei der Raucherin auf der Bühne nicht. Sie kommentierte diese lediglich mit der Bemerkung: „Du bist noch viel zu jung, um das beurteilen zu können!“ Daniel bemerkte daraufhin: „Er ist zwar jünger als du, aber er hat trotzdem wesentlich mehr Verantwortungsbewusstsein!“
Diese Worte waren dann auch schon fast der Schlusssatz. Nachdem Daniel noch einmal sein Unverständnis über das Verhalten der schwangeren Frau geäußert hatte, bedankte er sich bei seinen Gästen und dem Publikum und verabschiedete sich.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 15 · © 2003 - 2008 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe