5-jähriges im Grand Hotel
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Blumen zum Jubiläum überreicht. Er möchte anschließend etwas sagen, aber in dem Moment wird er von seinen Emotionen so überwältigt, dass er sich verstohlen die Tränen von den Wangen wischt. Betroffene Gesichter im Publikum. Daniel sucht nach Worten, es gelingt ihm nicht zu sprechen. Er ist regelrecht sprachlos für Minuten. Er ist so gerührt, ringt mit den Tränen und beginnt wieder zu weinen. Bis er sich kurz umdreht, um sich zu sammeln. Diesen Moment werde ich nie vergessen.
Dann nimmt er seine Gitarre und kündigt „I wanna go back home“ an mit den Worten: „Bei diesem Lied muss ich bestimmt jetzt richtig weinen...“
Dieses Lied hallt durch den Saal, wunderschön. Daniel reisst sich zusammen und singt... es gibt kein Grund zu weinen, ausser dass es so schön ist.
Dann die Pause, in der wir das Desert serviert bekommen. Die Pause dauert eine Dreiviertelstunde, dann geht es weiter.
Ich musste lernen um zu fliegen
Um in dieser Welt zu überstehen
Ich musste lernen um zu fliegen
Um nicht alleine im Dunkeln zu stehen
Eines meiner persönlichen Highlights des Konzertes ist diesmal „Stand by me“. Während des Songs kommt Daniel zum Publikum, läuft zwischen den Tischen umher. Fängt an zu tanzen, erst alleine, dann mit Fans und steigt zum Schluss auf einen der Stühle und mit einem Bein auf den Tisch. Die Sängerin auf der Bühne, die zum ersten Mal dabei ist, zückt ihren Fotoapperat und macht Fotos von Daniel. Ich finde das irgendwie absurd. Aber vielleicht nicht weniger absurd wie die Frage, wie Daniel manchmal solche Töne heraus bekommt. Er steigert sich total in den Song hinein, singt immer lauter und intensiver.
Oh Darling, darling, stand by me
Oh stand by me
Stand by me, stand by me, stand by me
Bei “Hi Diddle Diddle” kommt Daniel nicht richtig mit dem Text mit, die zweite Strophe endet in einem langen Lalala... trotzdem ein toller Stimmungssong, zu dem das Publikum ausgelassen tanzt.
Bei „Ring of fire“ singen wir auch wieder fleissig mit.
Mein weiteres Highlight, nicht nur von diesem Konzert,
sondern generell von der Tour, ist „Always on my mind“, welches er von Elvis covert. Vor dem Song zeigt Daniel stolz ein Geschenk, welches ihm ein Fanehepaar vor dem Konzert geschenkt hat. Ein Geschenk, über welches er sich so sehr freut, was für ihn so kostbar ist, dass er sagt, er wird es zuhause einrahmen: ein Foto mit einem Originalautogramm von Elvis.
Maybe I didn´t treat you
Quite as good as I should have
Maybe I didn´t love you
Quite as often as I could have
Little things I should have said and done
I just never took the time
You were always on my mind
You were always on my mind
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Tell me, tell me
That your sweet love hasn´t died
Give me, give me one more chance
To keep you staisfied, statisfied
Maybe I didn´t hold you
All those lonely, lonely times
And I guess I never told you
I´m so happy that you´re mine
If I make you feel second best
I´m sorry I was blind
You were always on my mind
You were always on my mind
You are always on my mind
Ich habe solche Gänsehaut, es ist unbeschreiblich. Mich berührt dieses Lied wieder so wahnsinnig, dass ich mit den Tränen kämpfe und mir wünsche, diese Klänge würden nie vorüber gehen.
Doch wenn es am schönsten ist, ist es meist wieder Zeit zu gehen. Viel zu schnell ist das letzte Lied gesungen. Plötzlich drängen sich alle vor die kleine Bühne, um für die Zugaben vorne zu stehen. Kurz überlege ich, ob ich wie ein paar andere auch einfach hinter dem Menschenpulk auf einen Stuhl steigen soll, lasse es dann aber und bleibe eng stehend in der Menge.
Von lautem Applaus begleitet, betritt Daniel mit seiner Band wieder für die Zugabe die Bühne.
Nach „Born in Bavaria“ kündigt Daniel „My way“ an. Kein Lied passt besser in diesem Moment, als Abschlusssong zum 5-jährigen Jubiläum.
Yes, there were times
I´m sure you knew
When I bit off more than I could chew
But through it all, when there was doubt
I ate it up and spit it out
I faced it all and I stood tall
And did it my way
Viele liegen sich in den Armen und weinen. Gegen Ende des Liedes, als nur die Klänge vom Piano klingen, hört man aus jeder Ecke lautes Schluchzen. Daniel kämpft auch schon wieder mit den Tränen. Er fährt sich mit dem Finger vom Auge die Wange hinunter, als er die weinenden Fans sieht.
Es ist ein tränenreicher Abschied von einem Abend voller Emotionen. Wer hätte das vor 5 Jahren gedacht, als Daniel noch niemand kannte. Wer hätte gedacht, dass ein damals 17-jähriger so viel bewegen kann. Dass er das wirklich will, dass er auf die Bühne gehört? Und wer hätte gedacht, dass aus ihm wirklich nicht nur ein wahnsinniger Künstler wird, sondern auch ein grandioser Sänger?
Ich sitze hier und weine. Vor Freude und Glück. Genauso wie ich manchmal vor Betroffenheit, vielleicht auch vor Angst weine. Aber all das gehört dazu, was haben wir alles durchlebt in 5 Jahren mit Daniel... wir sind durch alle Täler gegangen und haben immer zu ihm gehalten.
Danke Daniel, dass wir dich so lange begleiten durften und dies hoffentlich noch viele, viele Jahre weiterhin können!
Text: Julia Mühlens
Foto: Nicky Gruber · Positive Energie GmbH
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