Daniel hoch zu Ross in Warendorf
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Er sollte recht behalten. Gespanne mit leeren Kutschen, einzelne Reiter oder Gruppen ritten immer wieder um den Parcours während der ganzen Sendung. Andere Reiter führten Kunststücke mit dem Pferd vor. Isabell Werth sagte später in der Sendung, dass man erst ein paar Mal vom Pferd fallen muss, um ein guter Reiter zu werden. Dieser Aussage zufolge musste an diesem Tage mindestens ein guter Reiter anwesend sein: Unbemerkt von den Kameras stürzte eine Reiterin von ihrem Pferd, als sie ein Kunststück vorführen wollte.
Die Sendung ging los. Andrea Kiewel trat auf und wurde vom Publikum herzlich gegrüßt, so wie es kurz zuvor von Herrn Schöffel gezeigt worden war. Dann kamen die Stars der Sendung in Pferdewagen vorbeigefahren. Daniel saß neben einer jungen Sängerin aus Frankreich in einer der letzen Kutschen. Alle wurden vom Publikum mit Applaus begrüßt. Doch bei Daniels Ansage war der Applaus anders und euphorischer als alle drei Applaus-Arten des guten Herrn Schöffel. Sollte es noch eine vierte Variante des Applauses geben? Den sogenannten Daniel-Applaus?
Nach einigen Gesangseinlagen kam Daniel recht früh zu seinem Einsatz. Jetzt rächte sich die schlechte Platzwahl von vorhin. Ein gewöhnlicher Künstler stellt sich auf die Bühne, um seinen Song zu singen. Ein gewöhnlicher Künstler kündigt sich irgendwie an. Doch Daniel ist alles andere als gewöhnlich. Sehr überraschend begann er seinen Auftritt, er muss sich während der vielen Filmpausen zur Mitte des Platzes aufgemacht haben, ich habe es jedenfalls gar nicht mitbekommen. Der Auftritt begann. Erst stellte er sich neben das Bronzepferd und dann setzte er sich mitten drauf und war mir somit mitten im Rücken. Mit dem rechten Arm deutete er ein Lassoschwingen an. Schade, richtig sehen konnte
ich ihn nicht, aber hören. Ich konnte seine wunderschöne Stimme hören, man merkte, wie er mit dem Song mitging, und ich hatte den Eindruck, dass die Resonanz des Publikums bei Daniel etwas stärker war als bei allen anderen Acts. Nach dem Song ging er zur Bar und nutzte kurz darauf eine weitere Filmpause, um in den Backstagebereich zu gehen, wo er bis zum großen Finale verblieb.
Nach einigen weiteren Musikeinlagen traten nun die Gäste auf, für die die Sendung eigentlich sein sollte. Die Bühne wurde frei für Reitprofis wie Isabell Werth und den mehrmaligen Weltmeister Hans Günter Winkler. Der zuletzt Genannte wurde mit einer großen Kutsche hereingefahren, alle standen auf und klatschten, als er kam. Hätte es auch Standing Ovations gegeben, wenn Herr Schöffel dies nicht vorher angewiesen hätte? Auf jeden Fall widmete sich die Sendung nun voll und ganz ihrem eigentlichen Thema. Dem Thema Pferde und Reiterei. Isabell Werth sprach davon, was einen guten Reiter eigentlich ausmacht, während Herr Winkler von alten Zeiten schwärmte, in denen er den Weltmeisterschaftstitel gewann. Die Geschichte des Warendorfer Landgestüts wurde beleuchtet und so weiter und so fort.
Schlussendlich fanden sich noch mal alle Akteure dieses Events zusammen, um für das große Finale noch einmal eine gute Mine für die Fotografen und die Kameras zu machen. Auch Daniel war dabei und er sah irgendwie geschafft aus. Die Höhner gaben ein Abschiedsständchen, ihr zweiter Auftritt übrigens an diesem Tage. Naja, Daniel hätte dies auch ebenso gut tun können mit “Entflammte Freundschaft”, “Fliegen” oder auch “My way“. Es wäre viel besser und sogar mehr als passend gewesen. Aber sei es drum, ist ja schließlich kein Danielkonzert.
Nach der Sendung versammelten sich beinahe alle Leute rund um Daniel. Während andere Promis wie z.B. Patrick Lindner schon fast darum bitten mussten, ihre Autogrammkarten loszuwerden, hatte Daniel alle Hände voll zu tun, um die Autogramm- und Fotowünsche seiner Fans zu erfüllen. Und auch viele andere Leute interessierten sich mehr für ihn, mehr als für so manch anderen. An diesem Tage hatte ich nicht das Glück, eine Autogrammkarte zu erhalten oder mit ihm kurz zu reden, aber wenigstens das ein oder andere gute Foto sollte drin sein. Geschafft sah er aus, als er zusammen mit Nicky hinter einem Reitstall verschwand. Zuvor wurde er noch interviewt. Mäuschen wäre man da am liebsten gewesen, aber das Interview wurde später auch veröffentlicht.
Später im Fernsehen wurde Daniels “Born in Bavaria“ noch zusätzlich gekürzt. Aber damit war er nicht allein, auch den anderen Acts erging es so. Sie waren eben halt nur musikalisches Beiwerk in einer Sendung, in der es hauptsächlich nur um Pferde und Reiterei ging. Das Event im Warendorfer Pferdegestüt war und ist überhaupt nicht zu vergleichen mit einem vollen, bis zu drei Stunden dauernden Konzert mit Daniel. Aber dennoch: Jeder Kilometer war es wert, zum Gestüt zu fahren, zumal es auch nicht so viele waren wie sonst.
Jens Bretthauer
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Wenn die Bühne nicht mehr ausreicht…
Bericht zum Konzert in der Westernstadt Dasing am 13.10.2007
Ich gebe es ehrlich zu: Eigentlich bin ich keine „Viel–Zu-Konzerten–Fahrerin“. Ich vertrete, zumindest „theoretisch“, die Ansicht, dass ein Konzert pro Tour ausreichen sollte. Ausnahme: Daniel bietet ein Konzert in einem besonderen Rahmen an. Fakt ist allerdings, dass Daniel sich viele solcher Ausnahmen einfallen lässt (weswegen ich ihn „unter anderem“ auch so mag) und was wiederum dazu führt, dass ich meiner Ansicht, ein Konzert pro Tour sollte ausreichen, in der Praxis nicht immer treu bleiben kann.
Ein besonderer Rahmen war auch das angekündigte Konzert in einer WESTERNSTADT. Ich stellte mir das schon so richtig vor: Cowboys, Pferde, Indianer, Zelte, ein Marterpfahl und das Konzert natürlich in einem richtigen Saloon.
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