Wenn Du die (Daniel-)Welt verändern willst...
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weiß ja selbst besser, was wirklich ist, dann sage ich: Nein, stimmt nicht. Oder es trifft zu, aber ich kenne diese Stelle in mir noch nicht, dann ärgere ich mich womöglich. So ist Ärger für mich seit langem immer wieder ein Antrieb zum In-Mich-Gehen geworden, um wieder ein Stück zu wachsen und freier zu werden. Insofern ist die Danielwelt mit ihren vielen unterschiedlichen Usern für mich seit langem, außer einer unterstützenden und informierenden Plattform über Daniel, eine wunderbare Lebens-Schule geworden, für die ich sehr dankbar bin.
Wenn ich mich z.B. total und unglaublich doll über die Meckerer und Immer-Negativen aufrege und bin aber selbst ganz positiv und lieb und möchte nur das Beste und Frieden und Harmonie, dann gucke ich, wie dringlich WILL ich UNBEDINGT Frieden und Harmonie? Wie viel Energie gebe ich auf "ICH WILL" ? Poste ich entspannt und gelassen oder bin ich aufgebracht, geladen und im Grunde auf 100? Wenn ich auch auf 100 bin und derart versuche, Frieden und Harmonie zu schaffen, bringe ich an der Wurzel, auch wenn ich noch so schön und vernünftig schreibe, meine Geladenheit und "Auf-100-Sein" ins Forum hinein und schaffe genauso "Negativität" wie die "Meckerer".
Auf die Spiegelart kann ich immer wieder in mir selbst finden und erkennen, was ich an den anderen so mies finde und auf sie projiziere. Und mich am besten erst mal um meine eigene Geladenheit und "Negativität" kümmern. Denn da ist die Chance am größten, dass ich tatsächlich auch etwas verändern kann und somit freier und unabhängiger werde. Versuche ich den Anderen zu ändern und zu bekehren, dann ist das im Grunde Energieverschwendung, denn es ist weder unsere Aufgabe, andere Menschen zu verändern, noch besonders sinnvoll. Denn selbst wenn dies gelingen würde, bliebe ich abhängig vom Verhalten des Anderen… "Solange Du so und so… dann kann ich auch, wenn Du nicht, dann…" Äußerst unbefriedigend, wie ich finde. Ich möchte nicht reagieren, ich möchte agieren und mein Leben selbst gestalten.
Seit 15 Jahren arbeite ich zum Teil äußerst intensiv mit dem Spiegelgesetz und es gibt tatsächlich von Tag zu Tag immer weniger, was mich noch aufbringt oder aufregt an anderen und mich leiden lässt. Ich kenne mich von Tag zu Tag besser, kann mich immer vollständiger annehmen und mein Frieden und meine Liebe zu den verschiedensten Menschen wächst. Das ist ausgesprochen angenehm und beglückend und gilt natürlich für die große Welt genauso wie für den Mikrokosmos Danielwelt.
Ich lebe seit 25 Jahren mit demselben Mann zusammen. Jahrelang bewertete ich die stoische Ruhe und Gelassenheit meines Mannes teilweise sehr aufgebracht und wütend mit Phlegma und Trägheit. Manchmal hätte ich ihm am liebsten einen Tritt verpasst, damit er in die Gänge kommt… Bis mir eines Tages durch das Spiegelgesetz bewusst wurde, zwar bin ich selbst im Umgang mit den Kindern, meiner Yogaschule und im zwischenmenschlichen Bereich alles andere als so träge,
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aber auch faul, wenn es um technische Belange geht, die Steuer, die Rentenversicherung, Fenster putzen….In dem ich meine Faulheit und Trägheit sehen und annehmen konnte und sie nicht mehr verdrängte, konnte ich meinen Mann lassen zu sein, wie er ist. Heute finde ich seine Ruhe sogar recht entspannend und genüsslich. Sie regt mich nicht mehr auf. Würde jetzt jemand mich beschimpfen: "Man, bist du faul.", dann würde ich völlig gelassen sagen: "Ja, in bestimmten Bereichen schon, stimmt." Und mich gar nicht beschimpft fühlen.
Eines Tages kenne ich vielleicht alles an mir und dann werde ich vollkommen frei sein. Dann kann kommen, wer will und sagen, was er will und er wird meinen fließenden Lebenstanz nicht unterbrechen, meine heitere Gelassenheit nicht stören können, denn wenn es nichts mehr gibt, was ich nicht selbst an mir kenne, gibt's nichts mehr zum Ärgern, nur noch ein großes und gelassenes Ja….. Vielleicht könnte man diesen Zustand dann Weisheit nennen.
Ich freu' mich drauf.
Bettina Lietz · Fotos: Bettina Lietz
Augenblick
"Die wichtigste Zeit ist der Augenblick.
Der wichtigste Mensch ist der, mit dem wir es gerade zu tun haben.
Das wichtigste Gefühl ist die Liebe, mit der wir den Menschen begegnen."
Meister Eckehard
"Ein menschliches Wesen ist Teil eines Ganzen, welches wir "das Universum" nennen, ein in Zeit und Raum begrenzter Teil.
Es erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle, als etwas vom Rest Getrenntes - in einer Art optischen Täuschung des Bewusstseins.
Diese Täuschung ist so etwas wie ein Gefängnis für uns, da sie unsere persönlichen Wünsche und Zuneigungen auf wenige Menschen, die uns nahe stehen, einschränkt. Unser Ziel muss es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, in dem wir den Horizont unseres Verstehens und unseres Mitempfindens dahingehend ausweiten, dass er alle Lebewesen und die Gesamtheit der Natur in ihrer Schönheit umfasst."
Albert Einstein
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