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Erlebnisberichte 7/16
August 2008
Daniel in der Löwengrube?
Ich freute mich sehr, dass nun doch alle Fans, die vorher am Studio waren, auch drin sein konnten.
Wenig später kam Herr Plasberg ins Studio, begrüßte uns und schilderte erst einmal, wie der Ablauf des Abends sein sollte und teilte das Thema des Abends mit: „Superstar statt Fleißarbeit, verfällt ein Land dem Castingwahn?“. Er erzählte über die Talkgäste des Abends und bat uns am Anfang zu applaudieren. Dann würde er die Talkgäste vorstellen und wenn er den letzten der Gäste vorgestellt hätte, sollten wir doch bitte auch noch einmal applaudieren.
Da musste ich in mich hinein grinsen. Er würde doch nicht etwa denken, dass wir nicht applaudieren, wenn Daniel ins Studio kommt und er ihn vorstellt.
Kurz vor 21:30 Uhr kamen dann die Talkgäste ins Studio, er stellte sie erst einmal ohne Kamera vor. Wir klatschten und jubelten natürlich, als Daniel rein kam. Die Talkgäste setzten sich auf ihre Stühle und ich sah Daniel schon an, dass er supernervös war. An seinem Gesicht, an seinen Augen und daran, dass er immer wieder einen kleinen Schluck aus dem bereit gestellten Wasserglas trank. Er bestätigte meine Vermutung dann auch nach der Sendung gegenüber einem Fan.
Gegen 21:30 Uhr wurde im Studio die Tagesschau von 20:15 Uhr eingespielt. Während sie lief wurde Daniels Wasserglas nachgefüllt, die Maskenbildnerin schaute noch mal nach den Gesichtern. Irgendwie hatte ich den Eindruck, wenn ich mir so Joy Flemming ansah, dass sie nichts am Hut hatte mit Daniel. Ich konnte förmlich eine emotionale Wand zwischen den beiden sehen. Da sie sich in der Vergangenheit schon mehrmals negativ über Daniel geäußert hatte, obwohl sie ihn gar nicht kannte, war ich gespannt, wie sich der weitere Abend entwickeln würde.
Aus dem Hintergrund ertönte dann eine Stimme: „Noch drei … noch eins … noch 30 … Achtung!“
An dem Bildschirm unter der Decke links neben unserem Sitzblock sahen wir, dass Punkt 21:45 Uhr Trailer zu „Hart aber fair“ eingespielt wurde und die Livesendung begann mit der Begrüßung der Talkgäste durch Herrn Plasberg. Natürlich applaudierten wir, als er Daniel als ersten vorstellte.
Über diesen Zwischenapplaus vor allem bei Daniel und bei Joy Flemming äußerte Hr. Plasberg dann auch sein Erstaunen.
Die Diskussion fing an, indem Herr Plasberg zuerst mit Wolfgang Bergmann (Erziehungswissenschaftler, Psychologe und Vater von drei Kindern) sprach. Hr. Bergmann bekam später extra Applaus, da er trotz gebrochener Nase an der Talkshow teilnahm. Das Gespräch zwischen den Talkgästen war zuerst sehr geordnet und gesittet. Erst später ging es mehr zur Sache, hauptsächlich zwischen Herrn Bergmann und Henryk M. Broder (Spiegel-Autor). Hr. Broder provozierte für meinen Geschmack doch schon sehr, besonders Fr. Flemming und Hr. Bergmann, und präsentierte später für meinen Geschmack eine merkwürdige Einstellung. Joy Flemming (Jazz-, Blues- und Schlagersängerin) hielt sich während der Diskussionen zurück. Jeder schilderte seinen Standpunkt und ein Streitgespräch kam anfangs nicht
wirklich in Gang. Über DSDS und die Verfahrensweise von RTL mit den Kandidaten und speziell mit ihm waren sich Daniel und Thomas M. Stein (Vorstandsvorsitzender der „313music JWP AG“ und ehemaliges Mitglied in der Jury von „Deutschland sucht den Superstar“) nicht einig.
Daniel vertrat aber besonnen seinen Standpunkt, dass z. B. die Betreuung der Kandidaten während und direkt nach der DSDS-Staffel in Wirklichkeit nicht so war, wie es Herr Stein und RTL öffentlich dargestellt haben und noch darstellen. Er prangerte auch an, dass RTL Storys um die Kandidaten herum erfindet und nicht an die Kandidaten selbst denkt, sondern nur an das Konzept des Formates.
Das Format DSDS an sich hätte seine positiven Seiten, indem man schnell bekannt wird. Aber auch negative Seiten, wie das Image durch das neue Format, was manchen Leuten Probleme bereitet, dass man als junger Mensch in einem Medium Entscheidungen treffen soll, in dem man sich nicht auskennt und dadurch auch Fehlentscheidungen aufgrund der mangelnden bzw. einseitigen, hauptsächlich auf das Format bedachten Beratung trifft. Daniel und Thomas Stein merkte ich auch an, dass sie scheinbar über etliche Punkte keine gemeinsame Basis gefunden haben. Ich denke, dass es wohl sehr gut ist, dass beide jetzt getrennte Wege gehen.
Daniel & Joy Flemming · © Karin Brüggemann
Daniel und Joy Flemming nach der Sendung
Joy Flemming betonte während der Talkshow mehrmals, dass sie noch gut besuchte Konzerte gibt und sagte u. a., dass sie dreistündige Livekonzerte gibt, winkte nach rechts in Richtung zu Daniel und meinte: „Davon träumt er nur.“ Im Studio sah es für mich so aus, als wenn sie Daniel meint, was mich enorm aufregte. Daniels Konzerte dauern ja meist Minimum 3 ½ Stunden. Durch den Schnitt auf Hr. Broder im TV sah es dann so aus, als wenn sie ihn meinte. Im Laufe der Gespräche konnte ich aber dann sehen, dass sich Daniel und Joy Flemming während der Einspielfilme anfingen zu unterhalten. Intensiv wurden die Gespräche zwischen den beiden vor allem, nachdem ein Einspieler über Daniel gesendet wurde, wo auch ein kleiner Ausschnitt von Daniels Jazz-DVD gesendet wurde. Dieses Stückchen hörte sie sich extrem aufmerksam, mit schief gelegtem Kopf, an. Danach meinte sie, dass sie es toll findet, wie er sich entwickelt, dass er was draus macht und nicht da stehen bleibt, wo er war, sondern dass er sich weiter entwickelt.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 16 · © 2003 - 2008 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe