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AIDS-Sonderseiten 10/10
August 2008
Appetit auf's Leben:DAS-Banner
Das Restaurant „Estragon“ in Nürnberg
Sie wohnen in Nürnberg und essen gern mediterran? Wie wäre es dann mit der „Trilogie von gebratenen Mittelmeerfischen“, oder mit lauwarmem Gnocchisalat? Für die Mittagspause bietet sich der „Quick-Tipp“ mit wechselnden Gerichten ab EUR 3,90 an, den das Restaurant „Estragon“ täglich von 11-16 Uhr im Programm hat.
Estragon · © DAS
Kulinarisch wie stilistisch die Charaktere des Estragon aufweisend und in warme Farbtöne eingetaucht, lädt das Restaurant mit seinen 30 Sitzplätzen zum Verweilen und Speisen ein. Im Sommer bietet ein idyllischer Biergarten unter einem alten Götterbaum Platz für ca. 25 Gäste - Dass es sich bei dem Restaurant „Estragon“ um ein Arbeits- und Beschäftigungsprojekt der AIDS-Hilfe Nürnberg handelt, fällt seinen Gästen vielleicht gar nicht auf, und das ist auch gut so.
Daniel möchte mit seiner Spendenaktion „Liebe positiv – bleib negativ“ insbesondere dieses Projekt fördern und damit in seiner Heimatstadt ganz konkret helfen, deshalb geben wir Euch hier weiterführende Informationen: Das „Estragon“ ist ein Ort der Begegnung für HIV-positive Menschen und Nichtinfizierte mit dem Ziel, den HIV-positiven Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu ermöglichen, im Arbeitsleben wieder Fuß zu fassen.
25 Männer und Frauen beschäftigt das Estragon derzeit im Service, in Küche und Verwaltung sowie im Tagungszentrum, das im Dezember 2006 dazu kam. Die zwei Ausbildungsplätze zum Koch/Köchin bzw. Restaurantfachmann/-frau sollen in diesem Jahr verdoppelt werden. 80 Prozent der Teilnehmenden konnten dank der Fortbildung im „Estragon“ in feste Beschäftigungsverhältnisse wechseln oder eine Ausbildung beginnen. Diejenigen, die nach zwei Jahre nicht vermittelt werden, können bis zu vier Jahre im Restaurant bleiben.
Estragon_Preis · © DAS
Außerdem sind von den rund 60 täglich das „Estragon“ frequentierenden Gästen jede/r zweite HIV-positiv oder aidskrank, denn gerade Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, brauchen eine ausgewogene und gesunde Ernährung – das Projekt fördert Betroffene mit einer Rabattkarte, mit der sie alle Speisen und alkoholfreien Getränke zum halben Preis erhalten.
Soviel Engagement kostet viel Geld! Pro Monat braucht das „Estragon“ allein 1.500 Euro, um 30 Essen am Tag zu subventionieren. Die Deutsche AIDS-Stiftung förderte das „Estragon“ in den letzten drei Jahren mit insgesamt 92.000 Euro, Eigenmittel gab die AIDS-Hilfe Nürnberg, und weitere Zuschüsse stellten die Stadt Nürnberg und die Agentur für Arbeit bereit. Damit die AIDS-Hilfe Nürnberg dieses erfolgreiche Projekt auch weiterhin fortsetzen kann, ist es auf großzügige Unterstützung und weitere Spendengelder angewiesen – Daniels Spenden sind also bestens aufgehoben, denn egal ob HIV-positiv oder HIV-negativ: Liebe geht schließlich durch den Magen.
Das Restaurant Estragon gewann 2007 beim bundesweiten Innovationswettbewerb „365 Tage im Land der Ideen“ und wurde am 7. März „Ort des Tages“.
Text: Corinna Kahl · Fotos: © Deutsche AIDS-Stiftung
Ihr lebt in Nürnberg, oder seid zu Gast in Nürnberg und habt kurz im „Estragon“ vorbeigeschaut? Schickt Eure Erlebnisberichte und Fotos an die „Im Endeffekt“ - wir werden in unserer kommenden Ausgabe darüber berichten!
Restaurant „Estragon“
Jacobstr. 19
90402 Nürnberg
Di-Fr 11-23, Sa-So 17-23 Uhr
 
 
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