AGS MAINZ 06.09.2008
Für die unfreiwilligen Zuschauer, beispielsweise die Mitarbeiter des Frankfurter Hofs, muss diese Autogrammstunde im Anschluss an das Auftaktkonzert der neuen Tour „Jazz meets Blues… wenn zwei sich verlieben“ ein wenig anders wirken als der Ausklang anderer Veranstaltungen, die sie bisher mitbekommen haben.
Kaum ist der letzte Ton der Zugabe verklungen, mache ich mich auf den Weg ins Foyer und treffe bereits noch im Saal selbst – wie viele andere auch – auf das Ende der Warteschlange. Hier wird gequatscht, dort wird gestrahlt und ein reger Austausch über das Konzert ist direkt in vollem Gange. Ich sortiere mich lieber erst einmal, denke nach. Bin voller Glück, trotz dass dieses Konzert auch in einer Hinsicht eine Berg- und Talfahrt für mich war. In meinem Kopf toben Liedfetzen von Songs, die ich heute Abend einmal und zum ersten Mal gehört habe. Ob diese Lieder wirklich so waren, wie sie gerade in meinem Kopf existieren oder ob ich gerade alles wild durcheinander mixe, weiß ich nicht.
Das Foyer ist voller Leute. Als Daniel den Bereich des Fanshops betritt und die Autogrammstunde beginnt, kommt es mir so vor, als wären überall Menschen. Langsam nur geht es voran, aber das Ziel naht. Die neue Autogrammkarte lockt und wird von jedem neuen stolzen Besitzer erst einmal freudig angeschaut.
Als ich an der Reihe bin, bekomme auch ich mein Autogramm und spreche Daniel mein Lob für diesen gelungenen Abend aus – wie wahrscheinlich schon so viele andere. Mit meiner Autogrammkarte in der Hand gehe ich weiter. Mein Blick fällt flüchtig auf die Rückseite der Karte. Gefällt mir außerordentlich gut.
Es blitzt… Blitzlichtgewitter… es ist schon abzusehen, dass die Momente dieser Autogrammstunde auf vielen, vielen unterschiedlichen Fotos für die Ewigkeit festgehalten werden. Aber eins werden diese Fotos (fast) alle gemeinsam haben, so verschieden sie auch sind: Einen lachenden, glücklichen Daniel, der aussieht, als könnte er gerade die ganze Welt umarmen, der stolz ist auf sich selbst und so zufrieden und ausgeglichen wirkt, als könnte ihn nichts aus der Ruhe bringen.
Vielleicht ist auch genau dies ein seltsamer Anblick für die unfreiwilligen Zuschauer, die vielleicht sogar einen anderen Daniel erwartet hätten. Stattdessen finden sie einen solchen tollen Sänger vor, der einen ganzen Abend füllen kann und anschließend in aller Seelenruhe hunderte von Autogrammen schreibt.
Daniel mit seinen Liedern und seinem Lachen für Jedermann. Ein Künstler, der seine Musik liebt und lebt - und trotzdem auf und abseits der Bühne doch so normal geblieben ist.
Text: Julia Mühlens
Foto: Christin Hasemann (Im Endeffekt)
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