Aufzeichnung Kocharena
Fortsetzung von Seite 7
ein bisschen Chaos in der Küche verteilt, fällt es mir nun wirklich schwer, hier noch eine Reihenfolge reinzubringen. Einmal flitzt er mit einem Büschel Zitronengras an der Arbeitsplatte vorbei, dann klebt ein Teil der Hühnerbrust unter der Pfanne… Der ach so anhängliche Moderator ist auch wieder bei Daniel, weil das ja auch viel interessanter ist. Der verzweifelte Daniel singt „We have a dream“ und es hört sich wunderschön an. Moderator: "Daniel, die Pfanne ist ja ganz heiß und da ist noch nix drin!" Daniel: "Die dampft dann halt mal so vor sich hin!"
Irgendwie schafft Daniel es dann noch, die gekochte Polenta in diese Pfanne zu befördern. Das sehr durchgebratene Huhn wird mit einer Menge Zitronensaft zugeträufelt - ist ja halt ein Zitronenhühnchen - und Daniel fegt weiter wie ein Irrwisch durch die Küche. Seine ach so schön gestylten Haare stehen mittlerweile auf halb acht, weil der neugierige Moderator einmal zu nah daran kam. Daniel beschwert sich daraufhin auch gleich lautstark, dass er seine Frisur ruiniert hätte…
Man könnte meinen, hier handelt es sich um eine Comedy. Jetzt dürfen ihm seine Mitstreiter endlich in den letzten Minuten noch helfen, obwohl da wohl nicht mehr viel zu retten ist ... Daniel schaut auf einmal entsetzt und überrascht zugleich in die Pfanne und meint: "Wer hat die Polenta anbrennen lassen!?" Jetzt schnell alles auf die Teller und ordentlich dekorieren, wie es sich für eine Jungfrau gehört. Noch ein bisschen Sößchen und Zitronen (was sonst? Ist halt nen Zitronenhühnchen) drauf und FERTIG! Er meint noch so halblaut: "Der Calmund isst doch eh alles". Obwohl die Teller schon auf dem Tisch stehen, lässt es sich Daniel nicht nehmen, emsig daran herumzuwürzen, soll ja perfekt sein.
Der Moderator warnt den Kochprofi, er soll aufpassen, dass Daniel sich nicht noch an seinen Tellern vergreift…
|
Das Werk ist vollbracht, die Juroren nehmen Platz. Daniel steht etwas skeptisch vorne neben dem Profikoch und wartet auf sein Urteil. Die Gesichter, die eigentlich schon nach dem ersten Bissen erfolgen - und zwar bei allen drei Juroren - machen eigentlich alle Worte überflüssig.Die Dame im Team, die eigentlich sonst sehr gnädig mit ihren Äußerungen ist, meint in etwa: "Dieses Hühnchen
ist vorher schon 5 mal gestorben und eben auf dem Teller hier noch einmal."
Und Herr Calmund äußert sich in etwa so: "Hier handelt es sich ja um ein thailändisches Gericht und so zäh wie dieser Vogel ist, muss er selbst von Thailand nach Deutschland geflogen sein. Der Zitronensaft hat das Hühnchen totgeschlagen." An die Bemerkungen des anderen Herrn kann ich mich nicht mehr so erinnern. Vielleicht stand er aber auch noch unter Schock?! Egal, Daniel trägt es mit Fassung und hat es geschafft.
Was ich gut fand war, dass auch noch sein AIDS-Projekt erwähnt wurde und wie viel bis jetzt zusammengekommen ist. Jetzt gab es noch eine Pause. Daniel ging erst ein bisschen umher, wurde noch vom Sender mit zwei Töpfen Küchenkräuter fotografiert. Er mit seinem helllila Hemd zwischen den zwei Töpfen erinnerte mich irgendwie an einen Lavendelstrauch. Später saß er dann etwas gedankenversunken auf seinem Platz, was mir irgendwie leid tat.
Lucy ging sofort mit einem Glas Champagner zu ihm und munterte ihn auf, was ihr auch gelang. Der Profikoch kam noch zu Daniel und hatte einen Gratiskochkurs auf sein Bild geschrieben und gab es ihm. Er meinte, er hätte es wirklich dringend nötig und da er auch Niederbayer wäre, würde es mit der Verständigung ja auch keine Schwierigkeiten geben. Daniel stellte das Bild hin, es kippte um und mit ihm der Champagner, aber egal. Mit Putzen und Wischen hatten seine Leute ja heute schon Erfahrung in der Küche gesammelt…
Zum Schluß machte Barbara Eligmann noch warme Schokotörtchen, wobei sie ihre eigene Küchenmaschine mitgebracht hatte?!
Das Ganze war ziemlich langweilig und gar nicht so spannend, wie bei Daniel. Dann, nach über vier Stunden Kocharena, war die Sendung vorbei, aber ich habe jede Sekunde davon genossen.
Ja und ich hätte Daniels Zitronenhühnchen gegessen!
Auf dem Heimweg traf ich noch eine ältere Dame im Zug und kam mit ihr ins Gespräch. Sie war hellauf begeistert von Daniels Entertainerqualitäten und überaus positiv überrascht, was seine Stimme anbelangt.
Sie meinte, ohne Daniel und Lucy wäre der Abend tierisch langweilig geworden. Kochen kann halt jeder…
Text: Susanne Barth
Fotos: Angelika Henneke
|
Am 22.11.2008 hieß es wieder einmal „Jazz meets Blues... wenn zwei sich verlieben“ - diesmal in München im Oberanger Theater. Das Konzert hätte auch gut: "Partylaune trifft Emotionen" lauten können, denn es war ein Abend voller bombastischer Stimmung, aber auch zu |
Herzen gehender Gefühle. Nachdem tagelang Schneewarnungen durch die Medien gingen, erreichten wir allen Witterungsbedingungen zum Trotz wohlbehalten den Oberanger. Eiseskälte fuhr uns durch die Glieder, so dass wir beschlossen, in einer
Fortsetzung
|