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Erlebnisberichte 9/11
Februar 2009
Gefühlschaos in München
nahegelegenen Bar noch etwas zu trinken. Pünktlich nach dem obligatorischen Sicherheitscheck nahmen wir in dem kleinen schon recht gut gefüllten Saal in den hinteren Reihen Platz, von wo aus man ebenfalls eine gute Sicht zur Bühne hatte.
Kaum dass man die wundervolle Bühnendekoration betrachtet hatte, ertönte auch bereits der Eröffnungssong „Here comes the sun“ und ein in dunklen Farben gekleideter, jedoch mit leuchtgelbem Schal geschmückter Daniel kam auf die Bühne - man hatte tatsächlich den Eindruck, als würde in diesem Moment die Sonne aufgehen. Auf den Schal deutend und mit der Bemerkung „Tweety lässt grüßen“ ging Daniel zum nächsten Song über, den er mit „A Sausend Times“ ankündigte. Sich wundernd blickte Daniel ins lachende Publikum, wiederholte nochmals und bemerkte dann seine falsche Aussprache. Nun betonte er noch einmal korrekt: Nun kommt „A Thousand times“. Ein stimmungsvoller Song, der keinen mehr auf den Sitzplätzen hielt.
Daniel erzählte ausführlich von der Kocharena in Köln, wo geradezu alles schief gegangen sein muss. Er fand keine Schere zum Öffnen der Milchtüte und flutete schließlich Herd und Boden, weil er die Seite mit einem zu großen Messer aufschlitzte. Er als ordnungsliebende Jungfrau suchte vergeblich einen Lappen und rutschte zudem auch noch auf der Milch aus. Er zeigte uns demonstrativ seine verbrannte Hand und erntete dafür ein bedauerndes „Oooohhh“. Das von ihm zubereitete Zitronenhuhn soll nach Jurymeinung wohl ausgesehen haben, als wäre es schon fünf Mal gestorben - obwohl Daniel meinte, er hätte es zu Hause mehrmals gekocht und von oben bis unten nach Knoblauch gestunken. Anregend fand er das Gespräch mit Erika Berger über Sexualpraktiken. Es scheint eine super lustige Show zu werden, die jedoch erst im April ausgestrahlt wird.
Gesanglich ging es weiter mit „I got a woman“ und dem wundervollen „My lucky star“. Daniel sang sich weiter in sein Element und das Publikum ging mit. Er berichtete u.a. auch noch von den Präsidentschaftswahlen und dass es erstmals einen farbigen Präsidenten in den USA gibt - dabei glitt sein Blick zu Raoul, den er lachend als Cousin von Obama präsentierte. Beschwingt ging es weiter mit „In the morning“ und „I know where I`ve been“ - immer wieder faszinierend gefühlvoll gesungen, dieser Song hat schon lang mein Herz erreicht.
Eine neue Anschaffung gab es noch bei Daniel: Er hatte sich Aura Soma-Öl gekauft, welches er unbedingt zeigen musste. Darum bat er die Band, mal schnell irgend etwas zu spielen, die völlig irritiert dreinschauten... sprachs, huschte von der Bühne und kam anschließend breit grinsend mit einem kleinen Fläschchen wieder, dessen Inhalt er sich unter dem Gejubel der Fans wohlwollend auf den schlanken Bauch rieb. Dieses Öl gebe ihm Energie - „das haut voll rein“, sagte er. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Erwähnenswert ist vielleicht auch noch, dass Timothy Touchton (Daniels Songschreiber) mit anwesend war, dessen Basecap Daniel hervor hob. Als Herr Schüch ihm diesen jedoch anbieten wollte, lehnte Daniel dankend ab,
denn davon bekomme man eine Glatze, wie seine Oma sagt und er hat ja eh schon Geheimratsecken. Die hohe Stirn hat er "angeblich" von seiner Mutter geerbt, die ebenfalls in der 1.Reihe saß.
Daniel sprang plötzlich von der Bühne, begab sich in den hinteren Mittelgang , fragte einige Fans, woher sie kommen und wie die Fahrt bei dem Wetter war, setzte sich spontan neben einen Herrn und begann urplötzlich mit Heintjes Klassiker „Maaaaama“... Dann eilte er wieder auf seine heißgeliebte Bühne und fuhr dort mit seiner täuschend echt wiedergegebenen Liederparodie von Roy Blacks „Ganz in weiß“ und „Tanze Samba mit mir“ fort, woraufhin er nicht schlecht staunte, als das Publikum sich gesanglich darauf einließ und ihn mit „Liebe, Liebe, Liebelei“ verblüffte.
Daniels Ankündigung für den Wie-alles-begann-Song „You drive me crazy“ war selbstironisch - er behauptete, dass er den Song wohl in 60 Jahren noch singen würde, so wie Roberto Blanco sein „Ein bisschen Spaß muß sein“. Ja bitte Daniel - tu uns den Gefallen, denn ich mag dieses Lied nach 6 Jahren immer noch sehr gern, weil Daniel es jedes Mal anders und besser singt. Überhaupt war eine gesangliche Steigerung seit seiner Premiere in Mainz deutlich hörbar. „Rehab“ ist wohl auch einer seiner Lieblingssongs, denn er kündigte es uns an mit lobenden Worten über Amy Whinhouse: „Wenn ich mal Kinder kriege... also wenn ich mal welche zeugen sollte, wenn ich das hin kriege... “ Vor der Pause spielte Daniel nur mit Gitarrenbegleitung meinen absoluten Lieblingssong: Bei „I shall be released“ träumte ich mich hinweg und lauschte nur noch mit angehaltenem Atem Daniels kraftvoller Stimme. WOW!!!
Die Pause nutzten wir, um bei den Fanartikeln zu stöbern und schon bald ging es erneut voll zur Sache: Daniel präsentierte uns mit seiner Stimmröhre „On a night like this“ und „Me and Mr. Jones“. Dann verriet er uns, dass er demnächst in Hamburg ein Konzert geben will, damit die „Fischköppe“ auch mal was haben. Für mich war jedoch die größte Überraschung des Abends die Verkündung seiner CD mit den Songs der Back to the Roots-Tour Mitte Dezember. Wie lange haben wir auf diesen Moment gewartet!
Ziemlich heiß ging es zur Sache, als Daniel mit seinen Backroundsängerinnen „Sex on the rocks“ performte.
Ich glaube, da kam nicht nur Daniel ins Schwitzen, als er den beiden lasziv die Handschuhe abstreifte und sich durch den Schritt zog.
Unsere Hormone brachte er jedoch geschickt wieder auf das entsprechende Level, als er zum Dahinschmelzen schön „Drown in my own tears“ sang. Bei diesem Song hatte ich selbst bald Tränen in den Augen. Zum Glück gelingt Daniel ja immer der Wechsel zwischen sentimentaler Stimmung und Party und so ging es flott weiter mit „Good Lover“, „In the middle of the night“ und „Night time is the right time“.
Daniel verkündete den letzten Song des Abends (warum vergeht die Zeit nur immer so rasend schnell): „The future lies within our hands“. Stundenlang hätte ich dem Gesang noch lauschen können. Aber die Zugabe-Rufe bewirkten, dass Daniel wenigstens noch einmal auf die Bühne kam und sein „Unchain my heart " zum Besten gab.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 17 · © 2003 - 2009 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe