Da hat Daniel ja mal wieder ein "Händchen" für seinen Konzerttermin bewiesen - ausgerechnet zur Oktoberfestzeit soll sein Auftaktkonzert in München stattfinden. Für weit angereiste Fans wie uns, die wir aus Dortmund kamen, bedeutet das eine logistische Meisteraufgabe. Denn bekanntermaßen sind die Zimmer schon Monate im voraus ausgebucht und die Hotels fordern Wucherpreise. Aber wo ein Wille ist und viel Zeit vor dem PC investiert werden kann, führt auch ein Weg zum Kübikonzert in den Münchner Schlachthof.

Nach langer Suche, endlos vielen mails und Telefonaten haben wir ein Apartment im Studentenviertel der Technischen Uni in München ergattert. Damit sich die Anreise lohnt, buchen wir gleich von Freitag bis Montag. "Wir", das sind außer meiner „Wenischkeit“ noch mein Göttergatte und unsere Tochter, die als Nichtfan mehr von München und der Wiesn, als von einem Küblböck-Konzert angezogen wird.

Daniel scheint einen guten Draht zum Wettergott zu haben, denn im Gegensatz zum übrigen Deutschland herrscht in München das ganze Konzertwochenende über strahlender Sonnenschein, das ist schon mal die halbe Miete!

Natürlich stimmen wir uns am Vorabend auf dem Oktoberfest erst mal auf Bayern ein, und dann ist er da, der langersehnte Konzertsamstag……

Wir umfahren die Menschenansammlungen in der Münchner City und die auf der Wiesn und lassen uns vom Taxi direkt zum Schlachthof bringen. Vor dem imposanten alten Backsteingebäude stehen entgegen meiner Erwartung um 18 Uhr nur wenige Fans. Sollten sich meine ersten Befürchtungen, dass viele aufgrund mangelnder Unterkunft nicht kommen können, bewahrheiten? Als ich am Gebäude entlang gehe, höre ich Daniel einen Madonnasong proben - was wird uns da wohl erwarten?

Wir gehen in das große Wirtshaus und ich sehe, wo es Daniels Fangemeinde hingezogen hat - hier sitzen bestimmt 200 erwartungsvoll plaudernde Fans, dicht gedrängt bis auf den letzten Platz und warten bei guter Bewirtung auf den Einlass in den Saal des Schlachthofes. Wie hatte ich nur daran zweifeln können?

Eine Stunde später sitzen wir im Saal und es ist nicht zu übersehen, wie viele Besucher noch dazu gekommen sind - ich höre später von 400, und das ist auch meine Einschätzung. Auf vielen der Bänke sitzen die Fans so eng nebeneinander, dass keine Zeitung dazwischen passt. Die Bedienungen haben Mühe, ihre Tabletts zwischen die dicht an dicht gestellten Tische zu manövrieren.

Das ist sie also, die Bühne vom legendären Schlachthof. Ich kenne sie nur aus dem Fernsehen und für längere Sequenzen als 20 Sekunden hat meine Begeisterung für Ottfried Fischer noch nicht gereicht.

Jetzt wird sie unter Beifall von Nicky Gruber, Daniels Fotografin und Pressesprecherin, betreten. Sie bittet noch um eine weitere halbe Stunde Geduld und kündigt uns als

"Anheizer" einen Elvis-Imitator an, der von Daniels Künstleragentur promotet wird.

Es ist mir zu diesem Zeitpunkt egal, ob der echte Elvis oder ein Reiner Kowalski singt, Hauptsache, er erledigt es schnell und macht die Bühne frei für Daniel. Überraschenderweise unterhält mich Herr Kowalski dann doch sehr gut mit seiner fantastischen Stimme, auch wenn ich sein letztes "In the Ghetto", das er als Daniels Lieblingssong von Elvis ankündigt, lieber vom Hauptact des Abends gehört hätte - möglichst im passenden Outfit!

Nach sechs wirklich guten Songs hat Daniel und seine Band dann den Kuchen, den sie laut "Elvis" von einem Fan geschenkt bekommen haben und hinter der Bühne verzehren, aufgegessen, und es geht endlich los.

Zuerst kommen die Musiker vom "Soulfood Orchestra" unter Beifall auf die Bühne und wenig später unter noch größerem Beifall ein strahlender Daniel Küblböck. Die Band beginnt mit den ersten Tönen und Daniel legt gleich los mit einem uns unbekannten Song im Jazz-Chanson-Genre. Die Refrainzeile "I make it with you" verspricht ein gutes Programm für den Abend.

Nach dem ersten Beifall zitiert Daniel seine Musiker nach vorne, damit sie ihre T-shirts unter den Sakkos präsentieren können: auf der linken Seite die gelbe